Nach Abbruch-Derby: Sportgericht verhängt lange Sperren

Zwei RW Wilhelmsburg-Spieler und ein Zongoldakspor-Akteur aus dem Verkehr gezogen

29. März 2017, 10:28 Uhr

Das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes hat am gestrigen Dienstagabend über die Geschehnisse beim abgebrochenen Kreisliga1-Spiel zwischen Rot-Weiß Wilhelmsburg und dem SV Vorwärts 93 Ost (wir berichteten) verhandelt und dabei lange Strafen ausgesprochen. Gleich drei Spieler, die an den Attacken auf Schiedsrichter Aziz Inan beteiligt waren, wurden gesperrt.

In seiner rund dreieinhalbstündigen Sitzung unter der Leitung von Christian Koops entschied das HFV-Sportgericht, dass Muhammed B. von RW Wilhelmsburg eine Sperre von zweieinhalb Jahren absitzen muss. Er hatte vor dem Sportgericht zugegeben, den Schiedsrichter geschlagen und dessen Assistenten beleidigt zu haben.  Sein Teamkollege Volkan C. darf wegen Tritten und Schlägen für zwölf Monate keinen Fußballplatz betreten.

Zudem wurde mit Mehmet G. ein Spieler des eigentlich unbeteiligten Vereins Zonguldakspor gesperrt. Er war als Zuschauer bei der Partie, war aber aufs Feld gelaufen und hatte nach Aussagen einiger Zeugen – darunter der RW-Vorsitzende Ahmet Kilic – ebenfalls Schläge und Tritte ausgeteilt. Kilic erklärte kurz vor Ende der Verhandlung, dass er gesehen habe, wie G. "mit voller Wucht" zugeschlagen habe.


Das Spiel wurde mit 3:0 für Vorwärts Ost gewertet. Zudem muss Rot-Weiß eine Strafe in Höhe von 750 Euro zahlen. Über die Partie der Mannschaft von Coach David Berwecke gegen den HNT entscheidet der Spielausschuss. Die Begegnung hatte am vergangenen Wochenende nicht stattgefunden, weil der HFV die Rot-Weißen bis zur Verhandlung am gestrigen Dienstag vorübergehend vom Spielbetrieb ausgeschlossen hatte.  

Zu den Ausschreitungen war es in der Partie zwischen Rot Weiß Wilhelmsburg und Vorwärts Ost am 21. März gekommen.  Nach dem 3:2-Führungstor von Vorwärts hatten Wilhelmsburger Spieler den Schiedsrichter körperlich und dessen Assistenten verbal attackiert. Das Spiel wurde vom Unparteiischen abgebrochen, die Polizei schickte 16 Einsatzwagen.