Nach Ankündigung von Bub und Koch: Was macht Woike?

Vertrag des Condor-Coaches eigentlich an Verbleib der Sportlichen Leitung geknüpft

27. Dezember 2016, 17:41 Uhr

Macht sich Gedanken um seine Zukunft: Condor-Coach Christian Woike. Foto: noveski.com

Seit dem heutigen Dienstag ist klar: In der kommenden Spielzeit werden neue Gesichter die Sportliche Leitung beim SC Condor inne haben, nachdem der Verein mitgeteilt hat, dass der derzeitige Sportliche Leiter Matthias Bub sich ebenso wie Liga-Manager Kai Koch zum Saisonende aus privaten und beruflichen Gründen von seinem Amt zurückzieht. Aus dem Triumvirat bleibt damit nur Coach Christian Woike übrig. Der verknüpfte die Verlängerung seines Vertrags bis zum Sommer 2018 im November 2015 allerdings damit, das er als Sportliche Leitung Bub und Koch vorsah... 

Um den heißen Brei herumreden ist keine Sache, die Christian Woike liegt. Der 38-Jährige kommt ohne Umschweife auf den Punkt. „Jeder kennt meine Bindung zu den Beiden“, erklärte der Trainer des SC Condor heute im Gespräch mit den FussiFreunden, nachdem der Verein vom Berner Heerweg am Morgen gemeldet hatte, dass sich der Sportliche Leiter Matthias Bub und Liga-Manager Kai Koch mit dem Ende der laufenden Saison von ihren jeweiligen Posten zurückziehen. „Das Ganze bringt mich zum Nachdenken“, so Woike, der davon spricht, dass es „ein offenes Geheimnis ist, dass mein Vertrag bis 2018 darauf beruht, dass Matthias und Kai die Sportliche Leitung inne haben. Das war die Grundlage, auf der ich verlängert habe.“ Schon bei eben jener Vertragsverlängerung im November 2015 verriet Woike, dass Bub „für mich die größte Bezugsperson im Verein“ ist und Koch, „der viele Dinge übernimmt, die mir wichtig sind“, für ihn elementare Faktoren für einen Verbleib bei den „Raubvögeln“ seien.

Woike: „Jeder kennt meine Bindung zu den Beiden“

Für Woike ist der Sportliche Leiter Matthias Bub (re.) die größte Bezugsperson im Verein. Foto: noveski.com

Nun aber „stellen sich die Strukturen anders da. Ich muss mir meine Gedanken machen. Der Verein weiß das“, sagt Woike, „Matze und Kai haben sich die Entscheidung sicher nicht leicht, sondern sehr sehr schwer gemacht. Ich kenne die Hintergründe, weil ich mit ihnen befreundet bin und bin nicht so ganz überrascht von der Entscheidung wie vielleicht einige andere.“ Nachdem nun klar ist, dass Bub und Koch im Sommer ausscheiden, „sind wir an dem Punkt, wo wir überlegen müssen, wie es weitergeht. Das hängt von den handelnden Personen ab: Wo möchte der Verein hin? Welches Ziel habe ich als Trainer?“

Was die handelnden Personen angeht – da ist Woike beim ersten Gedankenaustausch, was die Nachfolgeregelung in der Sportlichen Leitung angeht „nach meiner Meinung gefragt worden. Die habe ich auch gesagt, Aber ich bin ja nicht in der Lage oder Position, mir meinen eigenen Chef auszusuchen“ (O-Ton Woike). Das „geht ja nur beim HSV“, so der Condor-Coach süffisant. Keinen Hehl macht Woike daraus, dass in der Vergangenheit immer mal wieder Clubs bei ihm anfragten. „Ich habe mich da aber bisher nicht zu geäußert und mache das auch jetzt nicht.“ In seinen Überlegungen, wie es nun weitergehe, „gibt es bisher kein Ergebnis. Klar ist: Condor ist mein erster Ansprechpartner.“

Grudzinski: „Ich bin zuversichtlich, dass Woike bleibt“

Bub und Liga-Manager Kai Koch (re.) hören zum Saisonende auf. Foto: noveski.com

Genau wie Woike im Gespräch mit der FussiFreunde-Redaktion betonte, so erklärt auch Söhren Grudzinski, dass er um die nun neue Situation und Woikes Verbundenheit zu Bub und Koch wisse. „Ich kann grundsätzlich Nichts ausschließen“, antwortet der Fußball-Abteilungsleiter des SC Condor auf die Frage, ob sich der SCC darauf einstellen müsse, sich im Sommer einen neuen Trainer suchen zu müssen, verdeutlicht aber auch, wie der Verein dies verhindern will: „Wir werden Christian Woike Perspektiven aufzeigen, was bei Condor ohne Matze und Kai möglich ist. Ich bin zuversichtlich, dass er bleibt.“ Woike habe genau wie Bub und Koch Vorschläge gemacht, wie die Sportliche Leitung künftig besetzt werden könne. Und über genau dieses „Wie“ wird am Berner Heerweg nun beratschlagt. „Wir wollen relativ zeitnah eine Entscheidung finden und die Position so schnell wie möglich besetzen. Dabei muss es nicht explizit so sein, dass es weiterhin eine Doppelspitze sein wird. Es kann genau so gut sein, dass es nur einen Nachfolger gibt“

Jan Knötzsch