Neuer Wein in neuen Schläuchen?

Lurup verliert gegen HEBC 0:5

24. Oktober 2016, 11:04 Uhr

Ein umkämpftes Spiel an der Flurstraße mit einem verdienten Sieger, dem HEBC. Foto: Klaas Dierks

Nach den turbulenten Ereignissen der Vorwoche, der hohen Niederlage der ersten Mannschaft des SV Lurup gegen Niendorf II und dem Sieg über den HFC Falke durch die zweite Luruper Mannschaft in der Kreisliga am Kleiberweg, stand deren Trainer Nejat Güler nun erstmals auch als Verantwortlicher an der Flurstraße beim Spiel der Landesliga-Mannschaft der Rot-Weißen gegen den HEBC an der Seitenlinie. Unterstützt wurde er dabei von Jürgen Trapp, der als einziger vom einstmaligen Trainer-Triumvirat der ersten Mannschaft in dieser Funktion erhalten geblieben ist.

Wie berichtet, wurde der Trainingsbetrieb der ersten und zweiten Mannschaft von Lurup zusammengelegt und die Mannschaften neu aufgestellt. Als Folge dieser Maßnahmen standen am Samstag mit Yakup Badilli, Pierre Dehus und Christian Adu Gyamfi drei Stammspieler der alten ersten Mannschaft beim Auswärts-Kreisligaspiel gegen den VfL 93 II auf dem Platz (5:3 für den VfL 93). Im Kader der neuen Landesliga-Mannschaft standen mit André Drawz als Kapitän, Kevin Büttner im Tor und den Spielern Sangar Mangal und Stanislav Ockasov vier alte Stammkräfte in der Startelf. Durch verletzungsbedingte Auswechselungen wurden dann im Laufe der Partie noch Hendrik Müller, Mirco Trapp und Timo Todorowic eingewechselt. Aus verschiedenen Gründen fehlten die Karimi-Brüder und Khaled Belkhodia. Während Weys Karimi nach dem Spiel gegen den HSV nächste Woche seine Sperre abgesessen haben wird, wird Khaled Belkodia seiner Mannschaft eventuell bis zur Winterpause verletzungsbedingt fehlen.

Foto: Klaas Dierks

Zum Spiel: Was immer sich das Team um den neuen Trainer Güler vorgenommen haben wird: nach drei Minuten landete der Ball zum erstenmal im eigenen Netz. Torschütze Rogerio Almeida Ferreira schob zur frühen Gäste-Führung ein und schockte das Tabellen-Schlusslicht und seine recht zahlreichen Fans, die bei sonnigem Herbstwetter Abschied vom alten Rund nehmen wollten. Das nächste Heimspiel der (noch) Flursträßler wird am 12.11. gegen Eidelstedt bereits im neuen Sportpark Vorhornweg auf Kunstrasen stattfinden. Das vertraute Stadion muss einem Schulneubau weichen. Ein weiterer innerstädtischer "Lost Ground".

Ein Debakel, wie von manchen befürchtet blieb in der ersten Hälfte für Lurup allerdings aus. Die Mannschaft hielt gegen feldüberlegene aber gehemmt wirkende HEBCler ordentlich mit - und engagiert dagegen. Trotzdem: Druck nach vorne konnte die Heimmannschaft über das gesamte Spiel nicht entwickeln. Mit Yakub Badilli sowie Weys und Schafi Karimi fehlten im ersten Spiel unter neuer Regie gerade die Spieler, die für alle sechs Tore der Luruper in den letzten fünf Spielen verantwortlich waren. Werden diese bewährten Kräfte in den nächsten Spielen wieder zum Einsatz kommen, wird dies das Angriffsspiel der Luruper sicher beleben.

Lurups neuer Trainer Nejat Güler (r.) bei der Arbeit. Foto: Klaas Dierks

Mit dem Halbzeitpfiff mußte so mancher der Luruper Spieler ordentlich durchpusten. Die für die aus der zweiten Mannschaft stammenden Liganeulige ungewohnte (sportliche) Härte und Geschwindigkeit im Spiel, dazu ein tiefes Geläuf forderten ihren Tribut. Konsequentes Trainig und Matchpraxis werden da Abhilfe schaffen müssen. Trotzdem lieferten sie insgesamt eine ordentliche Premiere in der Landesliga ab. Besonders Oguz Yavuz (später verletzt ausgewechselt), Nadjim Karimzadeh und Bellal Mehdizadeh zeigten ansprechende Leistungen.

Der HEBC, der unbedingt gewinnen musste, um den Anschluss an die Tabellenspitze nicht zu verlieren kam konzentriert aus der Kabine und machte Druck. Aus einer daraus resultierenden Ecke entstand das 0:2 nach Kopfball durch Andy Asare-Kumi Poku in der 55. Minute. In der 64. Minute verlor der kurz zuvor eingewechselte Hendrik Müller ein Sprintduell gegen seinen Eimsbüttler Kontrahenten; dessen Flachschuss konnte der Luruper Keeper gerade noch rechts am Pfosten vorbeigucken. In der 74. Minute dann das 0:3 durch Mike Pegel, der die Kugel nach eigentlich konzentrierter Luruper Abwehr von seinem Mitspieler aufgelegt bekam und aus gut 20 Meter mit einem strammen Schuss in den rechten Knick Büttner im Tor keine Chance ließ.

Der Jubel nach dem Spiel. Foto: Klaas Dierks

Dass auch Kevin Höricke einen ordentlichen Bumms im Schuh hat, bewies er in der 81. Minute. Aus ähnlicher Position wie sein Mannschaftskammerad und ebenso trocken netzte er in den rechten Winkel ein und ließ Kevin Büttner im Luruper Tor verzweifeln. Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Fabian Lemke. In der 85. Minute drückte er eine Diagonal-Flanke von der rechten Ecke des Fünf-Meter-Raumes mit dem Kopf über die Linie des Rot-Weißen Gehäuses.

Die ausgelassene Freude des Gastes nach dem Sieg über das Schlusslicht ist allerdings ein Indiz dafür, dass sich das Team aus Eimsbüttel die Aufgabe gegen den neuformierten Gegner einfacher vorgestellt hatte. Team und Trainergespann der Gastgeber zeigten sich als faire Verlierer einer sportlichen Partie. Bei Lurup muss es nun darum gehen, zügig das stärkste Team auf den Platz zu bekommen, unbeschadet der vorherigen Mannschaftszugehörigkeit, um eventuell noch vor der Winterpause den einen oder anderen Punkt zu ergattern.

Bericht und Bilder: Danke an Klaas Dierks!

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