„Die Zeit, in der ich im Kosovo war, habe ich genutzt, um möglichst viel zu trainieren und mich bestmöglich darauf vorzubereiten, keine Schwierigkeiten zu haben, wenn ich zurück bin“, lässt uns Neziri wissen. Im Kosovo spielte der technisch unheimlich versierte Offensivakteur für den FC Llapi, einem Verein, der in der höchsten Spielklasse des Landes zu Hause ist. „Wir haben jeden Tag trainiert, das Tempo war deutlich höher als in der Landesliga. Fußballerisch hat mir die Zeit enorm geholfen und gut getan.“ Dennoch fieberte Neziri einer Rückkehr in „meine Heimat Hamburg“ entgegen. Und tatsächlich. Ausgerechnet am 24. Dezember – nach eineinhalb Jahren – durfte er wieder heimischen Boden betreten.

Rilind Neziri (li.) beim kosovarischen Erstligistren FC Llapi. Foto: privat

„Ich weiß, dass ich inzwischen 21 Jahre alt bin und die Zeit rennt. Aber Gott sei Dank habe ich die Zeit im Kosovo ohne Verletzung überstanden. Ich glaube einfach an mich und werde alles dafür geben, um meinen großen Traum vom Profisein zu erreichen!“ Die Verbindung zu seinen ehemaligen Mitspielern vom Hansa-Ligisten Hamm United riss auch in jener Phase nie ab. „Ich habe sowohl mit der Mannschaft als auch mit Jassi (Huremovic, Liga-Manager; Anm. d. Red.) immer in Kontakt gestanden. Jassi hat mir sehr geholfen und viel für mich getan, wofür ich ihm immer dankbar sein werde! Gleiches gilt für Präsident Jörn Heinemann. Deshalb fiel mir der Schritt besonders schwer. Denn auf der einen Seite standen die Mannschaft, die mir sehr geholfen hat, und das gesamte Umfeld von Hamm United – auf der anderen Seite musste ich an meine Zukunft denken.“

Der Fokus gilt nur seinem Freund, dem Ball. Archivbild: noveski.com

Emmanuel Gyasi – kickte in der Jugend für den HSV und in England für Charlton Athletic – ist ein guter Freund von Neziri. Der 26-Jährige hat eine eigene Beraterfirma gegründet und spielt selbst noch aktiv in der SH-Liga. „Wir haben uns getroffen und unter anderem auch über Strand 08 gesprochen. Er erzählte mir, dass es eine gute Adresse für mich wäre und dass mir eine gute Saison dort helfen würde, den nächsten Schritt zu machen. Es ist zwar kein riesengroßer Sprung von der Landes- in die Oberliga, aber zumindest ist es eine Spielklasse höher. Ich habe mir das angehört, dort mittrainiert und letztlich hat alles gepasst. Die Trainingsbedingungen sind sehr gut, der Trainer war angetan von mir und wollte mich haben. Außerdem plant man hier wirklich langfristig und möchte in der Zukunft auch höher spielen“, verrät Neziri.

Was die Zukunft bringt, wird sich zeigen. Doch aus eigener Erfahrung will der gebürtige Wedeler gar nicht allzu weit vorausschauen. „Was im Sommer passiert, wird sich zeigen. Aber darüber mache ich mir jetzt keine Gedanken, sondern konzentriere mich nur auf mein Spiel. Ich freue mich einfach, dass sich endlich alles geklärt hat und ich hinreisen kann, wo immer ich will. Ich bin heiß, fit und kann’s nicht erwarten, meinen Traum zu verwirklichen.“ Abschließend möchte Neziri noch einige Worte in Richtung Ex-Klub verlieren. „Ich will mich ganz herzlich bei Hamm United bedanken – speziell bei Jassi Huremovic! Ich wünsche der Mannschaft viel Erfolg, Glück und nur das Beste für die Zukunft!“