Regionalliga Nord

„Pay What You Want“ ein Erfolg, fußballerisch ein Graus!

12. Februar 2024, 10:40 Uhr

Nils Brüning vergab in Überzahl die beste Norderstedter Chance bei der 0:1-Heimniederlage gegen Drochtersen. Archivfoto: noveski.com

Mit einer besonderen Aktion wollten die Verantwortlichen des FC Eintracht Norderstedt zum Pflichtspielauftakt im Jahr 2024 möglichst viele Zuschauer in das Edmund-Plambeck-Stadion locken. Das Motto: „Pay What You Want!“. Übersetzt: „Zahle, was du willst.“ Die Zuschauer durften ihren Eintritt also selbst bestimmen. Wären zu jenem Zeitpunkt im Februar wohl an die 350 bis 400 Besucher ins „EPS“ gekommen, sorgte die Aktion dafür, dass der bisherige Februar-Rekord vor fast genau zehn Jahren (521) in der Zuschauerhistorie der Eintracht geknackt wurde. 645 Schaulustige wollten sich die Partie gegen Drochtersen nicht entgehen lassen.

„Das ist keine Aktion, die man immer macht, aber sicherlich wiederholen kann“, sagte Finn Spitzer, Geschäftsführer des FC Eintracht Norderstedt, nach den 90 Minuten – und betonte: „Wir haben die Aktion nicht gemacht, um Einnahmen zu generieren, sondern es ging uns eher darum, wieder heiß zu machen auf Fußball. Ich glaube, das hat wirklich richtig gut geklappt.“ Nur die Mannschaft konnte nicht ihren Teil dazu beitragen, sondern verschreckte die Anwesenden eher mit ihrem Auftritt. Obwohl die Gäste bereits ab der 40. Minute nach einer Gelb-Roten Karte gegen Miguel Fernandes in Unterzahl agieren mussten, fiel den Garstedtern nahezu nichts ein.

Hochverdienter Drochtersen-Sieg in Unterzahl

Ganz im Gegenteil. Nach einem sehenswert herausgespielten Angriff erzielte Felix Schmiederer das goldene Tor für Drochtersen (65.). Zuvor vergab Nils Brüning die größte Eintracht-Chance während der 90 Minuten (55.). Ansonsten blieben die Krause-Kicker erschreckend harm- und einfallslos gegen leidenschaftliche Gäste, die sich den Sieg in numerischer Unterzahl mehr als nur verdienten. Sehr zum Leidwesen von Norderstedt-Coach Max Krause, der auf der anschließenden Pressekonferenz konstatieren musste: „Wir sind sehr wild geworden, haben uns auf sehr wilde Dinge eingelassen – und uns weit vor dem entfernt, was wir im ersten Durchgang gar nicht so verkehrt gemacht haben.“ Noch viel schlimmer: „Wir waren sehr beeindruckt. Das darf uns in Überzahl nicht passieren!“