Seeliger: „Ihn hat's böse erwischt“

Norderstedt-Coach über den Rose-Knockout

04. August 2015, 13:23 Uhr

Der Unfall: Ole Springer (r.) kommt aus seinem Kasten und trifft Mitspieler Rose mitten im Gesicht. Foto: noveski.com

Jochbein-, Nasenbein-, Augenhöhlen- und Kieferbruch - so die Diagnose im Falle des Jan-Philipp Rose. Rund zehn Minuten vor Abpfiff kollidierten Eintracht-Keeper Ole Springer und eben besagter Rose im Spiel gegen den VfL Wolfsburg II (0:5) miteinander. „Ihn hat's böse erwischt“, konstatiert Trainer Thomas Seeliger. „Momentan gibt es noch keine Angabe, wie lange er ausfallen wird.“ Der 29-Jährige blieb nach dem Zusammenprall liegen und musste minutenlang behandelt werden. Die Lücke, die der kaufmännische Angestellte hinterlässt, gilt es nun mit einem gleichwertigen Ersatz zu füllen.

Norderstedts Kapitän Philipp Koch (r.) gegen Torschütze Sebastian Wimmer. Foto: noveski.com

Solch ein Horror-Szenario, wie es Jan-Philipp Rose am vergangenen Sonntag erlebte, wünscht sich kein Trainer. Der Sechstplatzierte der letztjährigen Saison verliert seinen routinierten Linksverteidiger und steht unter Schock. „In solchen Momenten ist der Fußball zweitrangig“, sagt Seeliger und fügt an: „Der Schaden ist nicht unerheblich. Da muss einiges gerichtet werden.“ Rose erlitt gleich mehrere Brüche im Gesicht, sodass er heute operiert werden muss. Die Ärzte wagen allerdings noch keine Aussage bezüglich der Ausfallzeit zu treffen.

"Alles sehr unglücklich gelaufen"

Foto: noveski.com

In der 80. Minute beim Stand von 0:4 verließ Norderstedt-Torwart Ole Springer seinen Kasten und erwischte beim Herauslaufen seinen eigenen Teamkollegen. Dieser konnte im Eifer des Gefechts nicht mehr bremsen und prasselte mit seinem Gesicht gegen die Fäuste Springers. Thomas Seeliger zu dieser Spielszene: „Ole ruft noch „Torwart“, aber Rose konnte einfach nicht mehr ausweichen. Das ist alles sehr unglücklich gelaufen. Aber so ist Fußball. Das ist in der Vergangenheit schon des Öfteren passiert und wird auch in Zukunft immer wieder passieren. Daran kann man nichts ändern.“ In den Startlöchern stehen indes Steven Lindener und Dane Kummerfeldt, die sich durch das Fehlen Roses um die linke Verteidigerposition duellieren werden. „Beide können diese Position bekleiden“, gibt Seeliger zu verstehen, räumt jedoch ein: „Es wird sich zeigen, ob wir den Ausfall kompensieren können. Mit seiner Erfahrung ist Rose ein wichtiger Baustein in unserem Korsett.“

"Schnellstmöglich 40 Punkte sammeln"

Keeper Ole Springer (l.) kann dem Ball nur hinterher schauen. Foto: noveski.com

Gegen die Zweitvertretung des deutschen Vizemeisters war am letzten Wochenende, wie in den vergangenen Spielzeiten auch, nichts zu holen. Nicht einmal ein Tor erzielten die Garstedter bisher, wenn sie auf die „Wölfe“ trafen. Der Fußballlehrer stellt aber klar: „0:5 hört sich nach einer bösen Klatsche an. Wir haben die erste Halbzeit allerdings offen gestaltet. Das Spiel hätte auch 2:5 ausgehen können.“ Die Qualität der Niedersachsen, speziell in der Offensive, ließen eine Schadensbegrenzung jedoch nicht zu. „Wolfsburg war einfach enorm effektiv. Gegen die kannst du immer verlieren. Ich denke, sie werden am Ende die Nase vorne haben, wenn es um die Meisterschaft geht. Athletisch und technisch sind die Jungs sehr stark.“ Zu den eigenen Zielen und der eventuellen Wiederholung des sechsten Tabellenplatzes fand Seeliger folgende Worte: „Das war letztes Jahr eine Top-Saison. Platz Sechs war so nicht zu erwarten gewesen. In dieser Spielzeit sollten wir schnellstmöglich 40 Punkte sammeln und den Abstand zu den unteren Plätzen wahren. Dann schauen wir weiter - das hat nichts mit tiefstapeln zu tun.“ Am heutigen Abend steht zunächst einmal die zweite Runde des Oddset-Pokals an. Die Partie gegen den SV Barmbek wird die Seeliger-Elf auf jeden Fall erfolgreich bestreiten wollen.

Autor: Luca Sixtus

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