Landesliga Hansa

Sicherung gezogen, die Eisenbahn kommt auf Betriebstemperatur: ETSV spielt sich in einen Rausch!

25. März 2023, 11:09 Uhr

Veli Sulejmani bejubelt seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1. Am Ende stand ein 8:1-Schützenfest für den ETSV Hamburg zu Buche. Foto: noveski.com

Obwohl man im Vorfeld elf Ausfälle zu beklagen hatte, versprach Fußball-Abteilungsleiter Daniel Schmitt: „Trotzdem haben wir 17 fitte Jungs, die alles reinhauen werden!“ Nicht nur das. „Ich habe im Vorfeld mit ‚Olli‘ Schubert (Team-Manager beim FC Voran Ohe, Anm. d. Red.) gesprochen. Der sagte mir, dass das für die das Spiel des Jahres ist. Das habe ich auch unserer Mannschaft gesagt“, verriet Jassi Huremovic, Trainer und Manager in Personalunion beim ETSV Hamburg. Die „Amselstiegler“ wollten das erste Team sein, das die Bremse des Zuges findet. Und bis zur 45. Spielminute schien es auch so zu kommen…

Oliver Franz (Mi.) ließ den Gast aus Ohe von einer faustdicken Überraschung träumen. Doch am Ende wurde es böse für die "Amselstiegler". Foto: noveski.com

14 Zeigerumdrehungen waren am Mittleren Landweg vorüber, als Oliver Franz den Gast aus Ohe in Front brachte. „Wir haben nicht gut begonnen, die ersten 25 Minuten verschlafen und können froh sein, dass Ohe nicht mehr aus der Überlegenheit gemacht hat – obwohl wir auch klare Chancen nicht genutzt haben“, befand Huremovic, der früh ein Zeichen setzte – und Matthias Cholevas vom Platz nahm. „Er hatte auf seiner Seite den einen oder anderen Stellungsfehler“, konstatierte Huremovic – und brachte Florian Klein. „Das hat sich im Nachhinein als richtiger Schachzug bewahrheitet.“

Die bis dato sehr aggressiven und spielfreudigen Gäste hielten lange die Führung – bis unmittelbar vor dem Gang in die Kabinen. Da nämlich sorgte Jan Landau mit dem Pausenpfiff für den Ausgleich (45.)! „Das war natürlich gut und wichtig, dass wir vor der Halbzeit noch zurückgekommen sind“, so Huremovic, der – zusammen mit Matthias Märtens – zur zweiten Hälfte einen weiteren Doppelwechsel vollzog. Der Gelb-Rot-gefährdete Mark Brudler und Raffael Kamalow mussten weichen, Berkant Aydin und Steven Kröner sollten neue Impulse setzen. „Wir kamen dann besser ins Spiel und haben durch unsere Schnelligkeit relativ früh das zweite und das dritte Tor gemacht. Danach sind die Jungs so heiß gewesen, dass sie sich gesagt haben: ‚Jetzt gestalten wir das Ganze mal so, wie wir uns das vorher vorgestellt haben.‘“

ETSV spielt sich in einen Rausch - Zwei Leistungsträger verlängern

Sinnbildlich: ETSV-Coach Jassi Huremovic fand eine Sicherung auf dem Platz. Letztlich zog man dem FCVO die Sicherung. Foto: noveski.com

Gesagt, getan. Die Eisenbahner spielten und kombinierten sich in einen wahren Rausch und zogen den Ohern die Sicherung! „Ab der 60. Minute hatte Ohe spielerisch und konditionell gar nichts mehr entgegenzusetzen“, so Huremovic, der nun ein sehenswertes herausgespielten Treffer nach dem anderen sah – und bejubeln durfte. Veli Sulejmani (59.), Klaas Kohpeiß (65., 69.), Damian Ilic (71., 79.), Malte Pruchner (82.) und Berkant Aydin (87.) schraubten das Ergebnis auf sage und schreibe 8:1 in die Höhe – wohlgemerkt gegen den Tabellenfünften.

„Wir hatten zu Beginn das Problem, dass Ohe sehr einfach, aggressiv und mit langen Bällen gespielt hat. Das haben wir nachher viel besser im Griff gehabt. Ich bin froh, dass wir gewonnen und einen weiteren Dreier auf unserem Weg eingefahren haben“, zeigte sich Huremovic erleichtert – und hatte doppelten Grund zur Freude. Denn: Neben dem Sieg konnte er noch die Erfolgsmeldung verbreiten, dass Stammkeeper Elian Clasen und Top-Torjäger Ilic für die kommende Saison verlängert haben und an Bord bleiben werden. Und obwohl man nun acht Punkte Vorsprung auf Düneberg hat – wenngleich die Tornieporth-Truppe am Sonntag beim ASV Hamburg wieder auf fünf Zähler heranrücken kann – betonte Huremovic abschließend: „Noch ist gar nichts entschieden! Es bleibt weiterhin spannend.“

Autor: Dennis Kormanjos

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