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Sofortiger Wechsel: Oberliga-Top-Torjäger Güraltunkeser wird Profi in der Türkei!

24. Januar 2024, 17:30 Uhr

Osman Güraltunkeser (li.) verlässt den FC Süderelbe und wird Profi in der Türkei. Foto: privat

„Wir haben doch alle genau deshalb angefangen, Fußball zu spielen“, sagt Osman Güraltunkeser – und lebt jetzt seinen Traum. Denn: Der mit 16 erzielten Treffern Top-Torschütze der Oberliga wird die Hamburger Beletage und auch der Hansestadt an sich per sofort den Rücken kehren. Güraltunkeser verlässt den FC Süderelbe und wagt den Schritt in die Türkei als Profi! „Im Fußball kann es manchmal ganz schnell gehen“, berichtet uns der 23-Jährige – und heuert beim abstiegsgefährdeten Viertligisten Nevsehir Belediye Spor an.

Beim FC Süderelbe hat Güraltunkeser mit 16 Treffern als Top-Torschütze der Oberliga den nächsten Schritt auf seiner Entwicklungsstufe gemacht. Foto: noveski.com

16 Tore und neun Vorlagen in 16 Einsätzen: Stolze Zahlen für einen Spieler, der vor anderthalb Jahren noch in der Landesliga und vor ebenfalls nicht allzu langer Zeit zum Teil sogar noch als Innenverteidiger gespielt hat. Beim FTSV Altenwerder setzten „Momo“ Tan und Peter Lemke auf die Torjäger-Qualitäten von Osman Güraltunkeser. Dieser dankte es dem Trainer-Gespann, sicherte sich die „Kanone“ in der Landesliga Hammonia und wechselte im vergangenen Sommer zum FC Süderelbe. Dort machte Güraltunkeser schnell von sich reden. Ganz schnell!

„Ich hatte im Sommer schon die Möglichkeit, in die zweite türkische Liga zu gehen“, verrät Güraltunkeser rückblickend. „Aber ich wollte meinen Verein nicht im Stich lassen und gucken, wie ich mich in der Oberliga mache“, spricht eben jener Umstand, dass er bei seinem Ja-Wort blieb, für den Charakter des schussstarken Offensivakteurs. Und er beteuert auch: „Ich war super glücklich bei Süderelbe! Es ist auch eigentlich nicht meine Art, im Winter zu wechseln. Aber die Möglichkeit kommt nun mal nicht jeden Tag. Ich konnte nicht ‚Nein‘ sagen und musste es machen. Jetzt bin ich super froh und glücklich, dass es geklappt hat.“

"Ich möchte für mich sagen können: Ich habe es versucht"

Dem abstiegsgefährdeten Viertligisten Nevsehir Belediye Spor soll Güraltunkeser mit seinen Buden zum Klassenerhalt in der Türkei verhelfen. Foto: privat

Bei Nevsehir Belediye Spor will er seine eindrucksvolle Entwicklung der letzten Jahre fortsetzen. „Damit hat sicher niemand gerechnet“, erinnert er sich an vergangene Tage, als er aufgrund seiner beruflichen Ausbildung den Fokus noch nicht komplett auf den Fußball legen konnte. „Ich wusste immer: Talent ist da.“ Als er schließlich alles auf eine Karte setzte, ging auch die persönliche Weiterentwicklung damit einher. Und nun erfüllt sich für Güraltunkeser der erste kleine Traum. „Wir haben doch alle deshalb angefangen, Fußball zu spielen. Ich möchte für mich sagen können: Ich habe es versucht“, bringt er auch die notwendige Einstellung dafür mit.

Der Kontakt zu seinem neuen Club in der Türkei kam über den neuen Präsidenten, der ursprünglich aus Hamburg kommt, zustande. „Man hat mich beobachtet“, was auch damit zusammenhängt, dass der Sportliche Leiter ein guter Kollege seines Vaters ist. Seit gut fünf Tagen ist er nun in der Türkei und hat – nach einer Weisheitszahn-OP zu Beginn des Jahres – bereits zweimal mit der neuen Mannschaft trainiert. Die ersten Eindrücke: „Das Tempo ist viel höher, was vor allem daran liegt, dass hier sehr viele junge Spieler in dieser Liga sind.“ Da es eine Altersbegrenzung gibt, werden viele Profis aus der Ersten und Zweiten Liga in eben jene Liga, in der nun auch Güraltunkeser kickt, ausgeliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Heißt auch, dass sich automatisch viele Scouts dort herumtummeln.

Schießt Güraltunkeser den neuen Club zum Klassenerhalt?

Der äußerst sympathische Güraltunkeser sieht sich noch nicht am Ende seiner Entwicklung. Foto: noveski.com

Das Ziel von Güraltunkeser mit seinem neuen Verein ist klar: Der Klassenerhalt. Denn: Nevsehir Belediye Spor steht in der Tabelle an vorletzter Stelle. „Ich habe ein paar Spiele beobachtet und muss sagen: Die spielen wirklich einen richtig guten ‚Fussi‘. Aber sie schießen zu wenig Tore.“ Genau dafür wurde Güraltunkeser verpflichtet. Am Sonntag steht das erste Spiel an. Ob der Neuzugang gleich mitwirken kann, wird sich zeigen. Fakt ist aber, dass die Reise von Osman Güraltunkeser gerade erst begonnen hat. „Es war schon immer mein Traum, so hoch wie möglich zu spielen und das Maximum aus mir rauszuholen. Ich weiß, dass ich in einigen Bereichen noch Luft nach oben habe“, ist er gewillt, weiter hart an sich zu arbeiten.

Autor: Dennis Kormanjos