HFV-Gala

„Spieler des Jahres“ Harnik: „Sein Impact auf das ganze Dorf ist fast nicht in Worte zu fassen“

11. September 2023, 09:39 Uhr

Sein Torhunger ist noch nicht gestillt: Martin Hanik (Mi.) wurde am Freitagabend bei der HFV-Gala zum "Spieler des Jahres 2023" gekürt. Foto: Bode

Erst brachte er den Dassendorfer 4:0-Sieg beim SV Rugenbergen mit dem Führungstreffer auf den Weg (23.). Dann sorgte er mit seinem Tor zum zwischenzeitlichen 3:0 für die endgültige Vorentscheidung im Sportzentrum Bönningstedt. Ein weiterer Doppelpack für Martin Harnik, der damit schon wieder sieben Buden in sechs Einsätzen für die TuS zu Buche stehen hat. Doch der Freitagabend war damit noch nicht beendet für den sympathischen Goalgetter. Nachdem er auf dem Fußballplatz einmal mehr entscheidend zum Triumph seiner Mannschaft beitrug, machte sich der ehemalige Nationalspieler fix auf den Weg ins Hotel Elysée zum Jahresempfang des Hamburger Fußball-Verbandes und nahm die Ehrung als „Spieler des Jahres 2023“ entgegen!

Ausgezeichnet wurde Harnik (re.) von HFV-Pressesprecher Carsten Byernetzki und dem Spielausschussvorsitzenden Frank Flatau. Foto: HFV/Gettschat

„Grundsätzlich bin ich kein großer Fan von Einzelauszeichnungen im Teamsport. Aber natürlich ehrt es mich, diesen Preis gewonnen zu haben“, so die ersten Worte von Harnik, als ihm die Auszeichnung von Frank Flatau (HFV-Spielausschussvorsitzender) und Carsten Byernetzki (Moderator und HFV-Pressesprecher) überreicht wurde. 

Dabei fand „Hanno“, wie Harnik teamintern nur genannt wird, auch reichlich lobende Worte für die mit ihm nominierten Konkurrenten Deran Toksöz (TSV Sasel), Blerim Qestai (Eimsbütteler TV), Moritz Niemann (USC Paloma) und Michel Netzbandt (FC Türkiye), die allesamt nicht anwesend waren: „Die Jungs, die mit mir in der Verlosung waren, haben eine überragende, grandiose Saison gespielt und ihre Mannschaft mit ihrer Leistung nach vorne gebracht.“

"Ich habe den Amateurfußball immer geliebt"

Das Motto: Er traf, kam und siegte! Martin Harnik glänzte als Doppeltorschütze beim 4:0 gegen Rugenbergen und nahm im Anschluss die Ehrung entgegen. Foto: Bode

Dass Harnik eine ganz spezielle Beziehung zum „kleinen Fußball“ hat, verdeutlichte der langjährige Profi mit folgendem Statement: „Für mich persönlich ist es schön, wieder im Amateurfußball angekommen zu sein. Damit schließt sich für mich der Kreis. Ich habe den Amateurfußball immer geliebt, weil es ein Hobby und kein Job ist. Deswegen hoffe ich, dass ich noch ein paar Jahre ein Teil davon sein darf“, richtete er zudem „ein ganz großes Dankeschön an meine Mannschaft und das ganze Team ums Team. Denn allein habe ich die Tore nicht geschossen und die Leistung vollbracht. Dazu gehört eine ganze Mannschaft, die mich so gefüttert hat.“

46 Treffer gelangen dem gebürtigen Hamburger in der Vorsaison in 32 Einsätzen für die TuS. Ein Rekord, der noch zu übertreffen ist? „Natürlich bin ich Stürmer und werde an Toren gemessen. Es macht auch eine Menge Spaß, Tore zu schießen – selbst im Training. Aber im Großen und Ganzen zählt der Mannschaftserfolg. Man muss auch immer den besser Postierten sehen. Und für die TuS Dassendorf zählen in erster Linie die Meisterschaft und der Pokalsieg. Dafür verzichte ich dann auch gerne auf ein paar Tore“, erwiderte er.

"Kann kein negatives Wort finden, selbst wenn ich suchen würde"

Dassendorf-Sportchef Jan Schönteich sang im Gespräch mit uns ein wahres Loblied auf Martin Harnik. Foto: Bode

Und was bedeutet eben jene Auszeichnung für den Verein? „Ich glaube, damit kann man im Verlaufe der Jahre durchaus rechnen, wenn man solche Spieler holt“, entgegnete Sportchef Jan Schönteich, der Harnik zur Ehrung begleitete. „Ich finde, ‚Hanno‘ hat das auch sehr gut dargestellt. Denn auch ich bin kein ausgewiesener Freund von persönlichen Auszeichnungen. Aber das spricht sicherlich auch für unsere Mannschaft. Denn die Tore machst du ja nicht allein. Und ich glaube auch, dass unsere Mannschaft ihm gerne zuarbeitet.“

Er selbst sei mal Außenbahnspieler gewesen, so Schönteich. „Natürlich ist es sehr angenehm, wenn du weißt, dass da vorne einer steht, der den eigenen Aufwand belohnt und ins rechte Licht rückt. Sein Impact auf das ganze Dorf und das ganze Miteinander ist fast nicht in Worte zu fassen. Wir haben ja auch schon andere Ex-Profis erlebt in den letzten 20 Jahren in Dassendorf. Und er verhält sich herausragend. Ich kann kein negatives Wort finden, selbst wenn ich eines suchen würde“, gerät Schönteich regelrecht ins Schwärmen, wenn er über Martin Harnik spricht.

"Haben das Spiel etwas zu spät zugemacht"

"Ich habe den Amateurfußball immer geliebt", will Harnik (Mi.) noch ein paar Jahre für viele Tore sorgen. Foto: HFV/Gettschat

Mit seinem Doppelpack verhalf er den „Wendelweglern“ unmittelbar vor der Ehrung noch zum 4:0-Erfolg beim SV Rugenbergen. „Souverän war es schon. Nach meiner Fassung haben wir das Spiel aber etwas zu spät zugemacht. Ich glaube, uns fehlte da so ein bisschen die Stringenz und wir haben sicher nicht am Limit gespielt. Aber wir haben nun mal ein Durchschnittsalter, was nicht bei 18,5 Jahren liegt. Und eine ‚englische Woche‘ ist da nicht immer zuträglich“, blickte Schönteich abschließend auf die 90 Minuten zurück, die im Nachgang noch einen weiteren Triumph zur Folge hatten.

Autor: Dennis Kormanjos