SV Lurup: Neuer Sponsor gefunden?

Hat der Niedergang beim Traditionsklub ein Ende?

23. Februar 2017, 13:28 Uhr

Findet der SV Lurup mit neuen Sponsoren aus dem tiefen Tal? Foto: Klaas Dierks

„Es muss etwas passieren – und es wird etwas passieren!“ Zwar möchte Niels Ebert, Herren-Obmann des SV Lurup, nicht ins Detail geht und sagt auch klipp und klar, dass „längst noch nichts unter Dach und Fach ist“, aber nach unseren Informationen hat der SV Lurup einen neuen/alten Sponsor an der Angel: Uwe Einsath, der zu erfolgreichen Zeiten von 1981 bis Mitte der 90er Jahre bereits als Sponsor und in beratener Funktion beim SV Lurup fungierte, denkt wohl über ein „Comeback“ nach. „Das kann ich so noch nicht bestätigen. Es könnte sein, dass mehrere Sponsoren einsteigen. Aber im Moment haben wir ganz andere Probleme“, so Ebert.

Das Hauptproblem: Die Sportliche Situation. Der massiv ins Wanken geratene Traditionsklub ist am Ende (der Hammonia-Tabelle) angekommen, kassierte erst am vergangenen Wochenende zum ersten Pflichtspiel im neuen Stadion am Vorhornweg eine 0:14-Packung gegen Union Tornesch. „Ich weiß, dass wir seit zweieinhalb Jahren von einem Neuaufbau reden und uns jedes Mal ´ne Klatsche abholen! Natürlich stellt man sich als Herren-Obmann die Frage: Was bringt uns weiter?“ Das vor der Saison von Liga-Obmann Jan Kröger vorgestellte Konzept war sicherlich gut gemeint und wurde im Verein „von der gesamten Fußball-Sparte auch für gut befunden“, im Endeffekt ist die Talfahrt aber größer als je zuvor. Trainer Frank Ramcke ist schon lange wieder über alle Berge, die zehn Neuzugänge von Altona 93 II haben ebenso die Flinte ins Korn geworfen. „Die Situation ist sehr, sehr schwierig“, weiß auch Ebert – und trotzdem ist ein vorzeitiger Rückzug nach wie vor kein Thema. Auf die Frage, ob man die Saison definitiv bis zum bitteren Ende durchziehen wird, entgegnet Ebert: „Ja!“

Auch das Kurzzeit-Intermezzo von Zweit-Herren-Trainer Nejat Güler, der einige seiner Spieler hochzog, brachte dem Verein alles andere als positive Presse ein. Nach einem „Ausraster“ beim Hallenturner der Kickers Halstenbek wurde Güler inzwischen bis Ende 2018 gesperrt – und auch dessen Akteure sind mittlerweile woanders (Germania Schnelsen) untergekommen. „Wir hatten immer eine Person an seiner Seite und waren immer präsent, um solch einen Vorfall zu verhindern – da wir wussten, dass Nejat ein emotionaler Mensch ist. Ausgerechnet bei dem Hallenturnier war natürlich keiner vor Ort. Letztlich kamen dort viele Umstände zusammen. Kurz vor Beginn gab es noch einige kurzfristige Absagen, woraufhin Nejat selbst einspringen und spielen musste. All das sind aber keinerlei Rechtfertigungen dafür, wie er reagiert hat!“ Ebert gesteht auch: „Wir wollten die Zweite eigentlich nicht komplett hochziehen aber wir mussten damals so handeln.“

Der Umzug von der Flurstraße/vom Kleiberweg an den Vorhornweg, der eigentlich schon im Oktober vonstattengehen sollte, schob sich ebenfalls immer weiter hinaus. Nun ist man zumindest auf der neuen Anlage angekommen – auch wenn dort noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen sind. „Die Saison ist abgehakt“, gibt sich Ebert keinerlei Illusionen her. „Wir haben mehrere Baustellen, stehen aber aktuell noch mit Spielern, die zurzeit vereinslos sind, in Gesprächen. Wir hoffen, dass das relativ schnell klappt.“

Ein Grund für die Vehemenz, die Saison auf jeden Fall zu Ende spielen zu wollen, könnten mögliche neue Sponsoren sein, die ihren Einstieg von der Liga abhängig machen. „Wir müssen denen ja ein Konzept vorlegen“, so Ebert, der vielsagend anfügt: „Ich könnte mir vorstellen, dass da was passiert.“ Einer dieser Gönner könnte Uwe Einsath sein, der sich als Gerüstbauer einen Namen gemacht hat und das Trauerspiel seines Ex-Klubs vermutlich nicht mehr mit ansehen kann. „Wir wollen auf jeden Fall verhindern, dass der Verfall weiterläuft. Selbst für den Fall, dass wir neue Sponsoren gewinnen könnten, wäre das vorrangige Ziel, die Bezirksliga zu halten und dort zu bestehen. Zudem wollen wir die Jugendarbeit wie vor vielen Jahren wieder vorantreiben und möglichst viele Spieler in den Herrenbereich integrieren.“ Doch bevor es überhaupt so weit ist, muss man erstmal eine andere Herkulesaufgabe meistern: Gerade einmal neun Akteure aus der ehemaligen Ersten sind geblieben, der Kader ist derart ausgedünnt, dass das bittere Resultat gegen Tornesch nur ein Anfang zu sein scheint. Die große Gefahr besteht also, dass der SV Lurup in der Landesliga Hammonia schon vorher die Flinte ins Korn werfen muss. „Angst ist immer da, weil man nie weiß, was kommt. Man muss unheimlich viel Überzeugung leisten und motivieren. Es ist ganz, ganz schwierig. Aber trotzdem bin ich positiv gestimmt“, meint Ebert abschließend.

Autor: Dennis Kormanjos