SVNA-Triumph – Vorentscheidung im Titelkampf gefallen?

Ost-Leader verspielt 3:1 gegen MSV und siegt am Ende doch

16. April 2016, 04:31 Uhr

SVNA-Topscorer Dustin Siegmund traf auch gegen MSV Hamburg und steht weiterhin auf Rang eins der Törjägerliste. Foto: Noveski.com

Ist das womöglich schon die Vorentscheidung im Titelrennen um die Meisterschaft in der Bezirksliga Ost gewesen? Durch einen torreichen 5:3-Sieg gegen den MSV Hamburg bleibt der Spitzenreiter aus Nettlenburg nicht nur auf heimischem Boden weiterhin ungeschlagen, sondern konnte auch durch den Spielausfall von Konkurrent SC Eilbek das Punkte-Polster vergrößern.

Die Hausherren machten frühzeitig klar, dass sie zurecht ganz oben in der Tabelle stehen. Bereits in der vierten Spielminute ging der Spitzenreiter in Führung! Nach einem Angriff über rechts, bei dem Dominik Schindler den Ball auf Florian Klein querlegte, konnte dieser ins leere Tor einschieben – 1:0! Auch in den Folgeminuten hatte das Team von Andreas Ferentinos mehr Spielanteile, kam immer wieder gefährlich vor das gegnerische Tor, ließ seine Chancen teilweise aber fahrlässig liegen. Nach gut 20 Minuten sollte sich der SVNA für den Aufwand allerdings belohnen. Nach einem schönen Doppelpass mit Dominik Schindler war es Tom-Philipp Müller, der den Ball in die Schnittstelle gespielt bekam und anschließend zur 2:0-Führung vollendete (24.)! „In der ersten Halbzeit haben wir sehr souverän und wirklich guten Fußball gespielt. Der Gegner hatte eigentlich keine Chance“, war SVNA-Trainer Andreas Ferentinos zufrieden. Doch wäre da doch nicht das Wort ’eigentlich’ gewesen: Denn die Gäste kamen aus heiterem Himmel zum Anschlusstreffer. „Uns passiert in eigenen Reihen ein Fehlpass und auf einmal steht es 2:1“, so der Coach über das unvorhersehbare Gegentor durch Oliver Lubinski (38.). Doch der Tabellenerste ließ sich nicht beirren und so war es Dominik Schindler, der kurz vor Pausenpfiff und mit einem sehenswerten Lupfer über den MSV-Schlussmann hinweg den alten Abstand wieder herstellte – 3:1 (42.)! „Das war ganz großer Sport“, lobte Ferentinos seinen 30-jährigen Angreifer. 

„Wir sind irgendwie träge aus der Halbzeitpause gekommen und plötzlich stand es 3:3“

Doch was die Zuschauer in der ersten Halbzeit ein wenig vermissten, kam im zweiten Durchgang relativ schnell auf – die Spannung! Mit einem Doppelpack innerhalb von vier Minuten gelang den Gästen durch Lübbert (52.) und Cengiz (56.) der Ausgleich, womit man den Tabellenführer ordentlich unter Zugzwang setzte! „Wir sind irgendwie träge aus der Halbzeitpause gekommen und plötzlich stand es 3:3“, war Ferentinos mehr als überrascht und fügte an: „Wir haben ein, zwei leichte Fehler gemacht, die der Gegner wirklich gut und konsequent genutzt hat.“ In den folgenden Minuten übernahm der Gastgeber zwar wieder das Kommando über das Spiel, allerdings fehlte es an der nötigen Konsequenz, die man bei den Mümmelmannsbergern sah: „Wir hätten massig Tore schießen müssen! Es gab reichlich Eins-gegen Eins-Situationen gegen den Torwart, die wir vergeben oder selbst das leere Tor nicht getroffen haben“, so Ferentinos. Doch genau zehn Zeigerumdrehungen später war es Florian Klein, der sein Team erneut in Führung brachte. Nachdem Philip Siegmund sich halbrechts in den Strafraum getankt hatte, zu Fall gebracht wurde und mit dem anschließenden Strafstoß am MSV-Torwart scheiterte, war es Klein, der den Nachschuss zum 4:3 im Netz unterbringen konnte (66.)! Das 5:3 und damit den Endstand markierte Dustin Siegmund, der zehn Minuten vor Abpfiff seinem Team einiges an Sicherheit zurückgab und mit seinem 31. Saisontreffer weiterhin die Törjägerliste anführt!

„Das müssen wir einfach nach Hause bringen – ganz klare Kiste!“

„In dieser Phase der Saison ist vieles eine Kopfsache und hier und da hat der eine oder andere Spieler damit zu kämpfen, aber im Großen und Ganzen haben wir schon richtig gut Fußball gespielt, gerade in der ersten Halbzeit“, befand Ferentinos. Am Ende sah der 48-jährige Coach einen verdienten Sieg seiner Mannschaft, doch was bedeutet dieser Sieg für die Tabellenkonstellation und kann man womöglich am Henriette-Herz-Ring mit den Planungen für die Meisterfeier beginnen? Fakt ist, dass die Ferentinos-Elf nun acht Punkte Vorsprung auf Verfolger Eilbek hat, der jedoch aufgrund des Spielausfalls gegen den TuS Hamburg derzeit ein Spiel weniger auf dem Konto hat. „Uns hätte gut gefallen, wenn Eilbek Punkte gelassen hätte“, so der SVNA-Coach, der direkt anfügte: „Wäre dem so gewesen, hätte man am nächsten Wochenende die Meisterschaft fix machen können.“ Nun muss das Ferentinos-Ensemble allerdings noch ein paar Tage länger warten. Doch egal, ob man die Meisterschaft nun nächste Woche feiern hätte können oder ob man noch eine weitere Woche damit warten muss, in Nettelnburg zweifelt niemand mehr daran, dass der Titel noch verloren gehen könnte: „Es wäre schon sehr fahrlässig, wenn wir uns das noch nehmen lassen. Das müssen wir einfach nach Hause bringen – ganz klare Kiste!“

Riesenschritt gegen Tabellenschlusslicht Glinde möglich

Einen enormen Schritt in Richtung Meisterschaft kann der Sportverein von 1930 am kommenden Sonntag machen. Dann nämlich gastiert man beim Tabellenletzten in Glinde und da sollte es schon mit viel Pech zugehen, sollte die besten Offensive bei der zweitschlechtesten Defensive der Liga nicht zum Erfolg kommen...

Autor: Daniel Meyer

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