Terry Schmidt macht den Unterschied!

Eilbek nach Wentorf-Schlappe wieder in der Spur

10. April 2016, 12:59 Uhr

Wenn Terry Schmidt (rechts) am Ball war, wurde es gefährlich. Hier im Duell mit Börnsens Florian Renner. Foto: timelash.de

Nachdem der SC Eilbek in der Vorwoche beim SC Wentorf eine überraschende 1:2-Niederlage kassierte, wollte der Tabellenzweite im Heimspiel gegen den SV Börnsen wieder auf die Siegerstraße abbiegen, um zumindest den zweiten Platz abzusichern. In einer Begegnung, die nicht viele Höhepunkte hatte, aber dennoch gut anzusehen war, sollte der SCE sein Vorhaben in die Tat umsetzen können. Vor allem weil ein Akteur von den Gastgebern kaum zu bremsen war...

Die Freude war nach der Führung in Halbzeit eins riesig. Philipp Feuerbach ist erst erste Gratulant beim Goalgetter Schmidt. Foto: timelash.de

Das gesamte Spiel wurde von beiden Teams schnell geführt und war demnach für den Zuschauer trotz weniger Torraumszenen durchaus attraktiv. Im Vorfeld hörte man aus den Reihen des SCE, dass die Mannschaft sich für die 1:4-Niederlage aus dem Hinspiel revanchieren wollte, was ihr auch gelingen sollte.

Nach 18 gespielten Minuten setzte Terry Schmidt mit einem sehenswerten Treffer das erste Ausrufezeichen, als er nach einem Zuspiel von Wasim Sarwari alleine auf den gegnerischen Kasten zulief. Börnsens Keeper Marc Brockmöller eilte aus seinem Tor und Schmidt erkannte den richtigen Zeitpunkt für einen gefühlvollen Heber über den Schlussmann, sodass sich die Pille über Brockmöller hinweg zum 1:0 ins Netz senkte! Die Führung gab den Gastgebern mehr Sicherheit, trotzdem gelang es beiden Mannschaften nicht oft, im jeweils gegnerischen Strafraum gefährlich zu werden, bis es nach 45 Minuten pünktlich in die Pause ging.

„Wenn wir keine Gelegenheiten erspielen, können wir auch keine Tore machen"

Der SCE-Abwehrfels Nils Barrasch (rechts) neben Frank Punert, der verletzungsbedingt nur eine Halbzeit spielte. Foto: timelash.de

Auch die zweite Halbzeit war von viel Kampf um den Ball geprägt, vieles spielte sich im Mittelfeld ab. Lediglich Sebastian Krohn (51.) und Philipp Feuerbach (73.) kamen zu Torchancen, aus denen sie hätten mehr machen können, wenn nicht sogar müssen. Börnsen versuchte stets, das eigene Spiel aufzuziehen, schaffte es zumeist allerdings nur bis vor den Sechzehner, wo man dann durch die starke Defensive der Hausherren gestoppt wurden. Allen voran zeigte Nils Barrasch eine hervorragende Leistung in der Abwehr und gewann gefühlt jeden Zweikampf. Börnsen-Coach Mirko Petersen ging daher mit seinem Team hart ins Gericht: „Die letzten Pässe kamen überhaupt nicht an. Das war eine absolute Katastrophe. Wir kamen überhaupt nicht richtig nach vorne und haben keine wirkliche Torchance kreiert. Und deshalb ist die Niederlage im Großen und Ganzen okay. Denn wenn wir uns keine Gelegenheiten herausspielen, können wir auch keine Tore machen.“

Für das zweite Tor waren nämlich abermals die Kicker des Trainerteams Peter Vernickel und Kerem Yildirim zuständig, als Hüseyin Tosun an der rechten Eckfahne zwei Gegenspieler narrte, dann an der Torauslinie auf Sarwari passte, der den Ball mit dem Rücken zum Tor annahm, eine halbe Drehung vollzog und aus spitzem Winkel und sechs Metern Torentfernung auf das Gehäuse schoss. Brockmöller klatschte die Kugel nach vorne ab, woraufhin die SVB-Verteidigung versuchte, das Runde aus der Gefahrenzone zu befördern. Diese Maßnahme gelang allerdings nicht wie gedacht, denn stattdessen flog der Ball vor dem Kasten nochmal hoch in die Luft, genau auf den vier Meter vor dem Tor lauernden Schmidt, für den es ein Leichtes war, das Leder einzunicken (86.)! Dabei beklagte sich der Offensivmann seit Mitte der zweiten Halbzeit, dass er wenig Luft bekam, da er aufgrund eines abgebrochenen Zahnes mit einem Mundschutz spielte und einzig durch die Nase atmete. An eine Auswechslung während der Partie dachte aber niemand, was offensichtlich eine gute und richtige Entscheidung war.

„Beide Mannschaften waren oftmals ideenlos"

Nach dem Schlusspfiff resümierte SCE-Jungtrainer Yildirim kurz und knapp das Geschehene: „Beide Mannschaften waren im Spiel nach vorne oftmals ideenlos. Wir hatten dennoch die besseren Chancen, denn so gefährlich war der Gegner nicht. Da hätte ich von ihnen mehr erwartet, aber so war es natürlich besser für uns." Nach diesen errungenen drei Punkten festigten die Mannen von der Fichtestraße ihren zweiten Tabellenplatz und profitierten von der Punkteteilung der direkten Konkurrenz dahinter. Was das Thema Aufstieg anging, hielten sich die Eilbeker weiterhin bedeckt und übten sich in Zurückhaltung. Wenn die Vernickel-Schützlinge ihre Punkte weiter in jener Regelmäßigkeit einfahren, werden sie sich aber nicht mehr lange dagegen wehren können.

Autor: Mathias Merk