Testkick: Norderstedt erst nach der Pause standesgemäß!

Wedel kann den Regionalligisten lange ärgern

28. September 2016, 14:00 Uhr

Auf dem Weg zum Tor: Norderstedts Haris Kevac schnürte einen Doppelpack. Archivbild: noveski.com

„Man muss schon sagen, dass Eintracht Norderstedt eine Klasse für sich ist“, hatte Wedels Cheftrainer Daniel Domingo im Anschluss an den Testvergleich mit seinem WTSV beim Regionalligisten nur Lob für den Gegner parat. Dies erwiderte Thomas Seeliger ebenfalls mit anerkennenden Worten. „Dafür, dass wir uns nicht hinten reingestellt, sondern mitgespielt haben“, verriet Domingo hinterher. Dessen junge Truppe war einer faustdicken Überraschung in der ersten Spielhälfte sehr nahe. Denn nach einer guten halben Stunde führte der Außenseiter im Edmund-Plambeck-Stadion mit 2:0! Am Ende behielten die Garstedter aber standesgemäß die Oberhand…

Wedels Mark Hinze traf erst zur Führung, ehe er den Strafstoß zum 2:0 herausholte. Archivbild: noveski.com

„Ich hätte nicht gedacht, dass wir aus den wenigen Chancen zwei Tore machen“, gestand Domingo, der in Minute 27 den Führungstreffer seiner Elf bejubeln durfte, als Mark Hinze von der Norderstedter Hintermannschaft komplett vernachlässigt wurde und eine butterweiche Flanke von Emre Yayla einköpfte! Letztgenannter absolvierte sein allererstes Spiel für den neuen Club – nachdem ihn sein Ex-Verein BW 96 Schenefeld sperrte. „Er hat einen sehr guten Eindruck gemacht, hatte in der zweiten Halbzeit aufgrund der nicht vorhandenen Spielpraxis aber mit Krämpfen zu kämpfen“, erklärte Domingo. Nur fünf Zeigerumdrehungen nach dem überraschenden 1:0 legten die Rolandstädter nach: Torschütze Hinze wurde toll freigespielt und von EN-Keeper Lukas Benner gelegt. Strafstoß! Jan Eggers schnappte sich die Kugel und verwandelte zum 2:0 (32.)! Kurz vor sowie wenige Momente nach diesem Torerfolg hatten Eric Agyemang und Hendrik Ebbecke sogar weitere Möglichkeiten für den „Underdog“. Dennoch befand Domingo, der in einem 4-4-2-System agieren ließ: „Das Tempo, was Norderstedt angeschlagen hat, war schon in der ersten Halbzeit relativ hoch. Wir standen sehr gut, mussten aber enorme Laufarbeit verrichten. Dass die Jungs bei diesem Aufwand und mit dem kräftezehrenden Spiel vom Sonntag im Rücken, nicht über 90 Minuten mitgehen können, war zu erwarten.“

Kevac und Kulikas netzen doppelt

Der Anschlusstreffer kurz vor der Pause hätte allerdings verhindert werden können, wenn sich Othniel Kenou im Laufduell mit Kangmin Choi etwas cleverer angestellt und man die Kompaktheit im Abwehrzentrum nicht verloren hätte, so dass Haris Kevac die Vorlage des ehemaligen Victorianers zum 1:2 aus EN-Sicht in die Maschen beförderte (37.). Nach der Pause tauschte Seeliger munter durch und sah nun eine deutlich überlegene Norderstedter Mannschaft. Erst konnte erneut Kevac egalisieren, als er von Steven Lindener in Szene gesetzt wurde (52.). Dann gelang Laurynas Kulikas ein Doppelschlag – beide Male war Choi der Vorarbeiter (64., 70.)! Den Schlussakkord setzte Jan Lüneburg, der nach einem mustergültigen Querpass von Yayar Kunath keinerlei Mühe mehr hatte (79.) – 5:2.

„Müssen gegen Rugenbergen mit derselben Einstellung auftreten“

Knickte um und musste raus: Der WTSV hofft auf Entwarnung bei Hendrik Ebbecke. Archivbild: noveski.com

„Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt und hatten auch nach dem Wechsel einige Ansätze, die mir gefallen haben. Am Ende ist das Ergebnis um ein, zwei Tore zu hoch ausgefallen. Aber für uns war das ein super Vergleich und hat wirklich viel Spaß gebracht“, bilanzierte Domingo, dessen Elf die Schlussphase stark gehandicapt bestritt: Yayla plagten Krämpfe, Agyemang fehlten nach längerer Verletzungspause die Kräfte und Ebbecke knickte unglücklich um. „Wir hoffen, dass es nichts Schlimmeres ist!“ Denn in der Liga geht es nun um jeden Punkt. Am Freitagabend wartet beim SV Rugenbergen bereits die nächste Herausforderung. „Wenn du gegen einen Gegner wie Norderstedt spielst, brauchst du als Trainer nicht viele Worte der Motivation verlieren. Wichtig ist, dass wir gegen Rugenbergen mit derselben Einstellung auftreten, dann haben wir gute Chancen“, konstatierte Domingo abschließend und hob die starken Leistungen der Innenverteidiger Jorma Eggers sowie Gerrit Gomoll, der diese Position zum allerersten Mal ausübte, hervor.