Titelkampf bleibt durch BU-Sieg bis zum letzten Tag spannend!

„Hätten wir keine Hoffnung, wären wir fehl am Platz"

15. Mai 2016, 17:02 Uhr

Blieb vom Punkt eiskalt: Samuel Hosseini (l.) erzielte den goldenen Treffer, nachdem Mo Labiadh (r.) nur durch ein Foulspiel zu bremsen war. Hier versucht Ümit Karakaya (M.), Barmbeks Mittelfeldstrategen vom Ball zu trennen. Foto: KBS-Picture.de

Bis zur 73. Spielminute hatte die TuS Dassendorf ihren dritten Meistertitel in Folge schon so gut wie im Sack. Doch dann fuhr BU dank eines verwandelten Strafstoßes von Samuel Hosseini doch noch einen "Dreier" bei HR ein, womit es am kommenden Freitag zu "einem spannenden letzten Spieltag" kommt, wie Frank Pieper die Situation im Kampf um den Titel beschrieb. Allerdings betonte er auch, dass er nicht wisse, "bis zu welcher Minute" das Fernduell spannend bleibt. Ob's daran liegt, dass Kontrahent Dassendorf zur "Schießbude" Paloma muss? Wollen seine Mannen aber noch etwas erreichen, müssen sie gegen Buxtehude wohl ein wenig mehr Fortune an den Tag legen als im Spiel bei HR, welches lediglich durch einen Elfmeter entschieden wurde. Nun ist man darauf angewiesen, wie sich der Nachbar von der Brucknerstraße gegen die TuS schlägt.

Nur 1640 Meter Luftlinie liegen die Plätze, die in der kommenden Woche eine Meisterschafts-Entscheidung herbeiführen werden, voneinander entfernt. Während Paloma mit Sicherheit einen würdigen Abschied aus dem Oberhaus anpeilt und noch einmal alles in die Waagschale werfen wird, um dem haushohen Favoriten ein Bein zu stellen, empfängt der HSV Barmbek-Uhlenhorst zeitgleich an der Dieselstraße das Team der Stunde, den BSV Buxtehude. Alle Anhänger dieses Ballsports, die nicht erst seit gestern ihre Begeisterung für das runde Leder aufbringen, wissen, dass im Fußball eine Menge passieren kann und dass an einem letzten Spieltag, wo auch die Nerven eine Rolle spielen, nahezu alles möglich ist.

„Wenn man in der jetzigen Konstellation keine Hoffnung mehr hätte, wäre man fehl am Platz"

Mit verbissenem Gesichtsausdruck: Sebastian Klitzke (r.) gegen Indrit Behrami. Foto: KBS-Picture.de

Punktemäßig konnten die Barmbeker nämlich dank des Auswärtssieges bei der SV Halstenbek-Rellingen bis auf einen Zähler an den "Leader" heranrücken, was bedeutet: sollte der Primus bei Paloma patzen und die Pieper-Kicker gewinnen, wird der Titel in einem „Fotofinish“ nach Barmbek gehen. So oder so kann sich jeder Fan des Hamburger Amateurfußballs auf ein Herzschlagfinale einstellen. „Das gibt einen schönen letzten Spieltag. Allerdings weiß man nicht, bis zu welcher Minute es spannend bleibt“, so Pieper. Im Endeffekt freute sich der Übungsleiter darüber, dass „das Minimalziel mit dem zweiten Platz“ jetzt erreicht wurde, allerdings sagte er auch: „Wenn man in der jetzigen Konstellation keine Hoffnung auf den Titel mehr hätte, wäre man fehl am Platz. Aber darüber reden brauchen wir nicht, da wir es nicht mehr in der eigenen Hand haben. Das ist wie im letzten Jahr, als man gesagt hat: BU muss unbedingt bei Dassendorf gewinnen. Es ist nicht unsere Aufgabe, wie im letzten Jahr, dass wir Vicky zum Meister machen - genauso ist es nicht die Aufgabe von Paloma, uns nochmal an die Spitze zu hieven. Es kann natürlich alles Glück zusammenspielen, aber dann müssen wir auch erstmal Buxtehude schlagen. Und wenn ich mir die Rückrunde anschaue, dann spielen sie ziemlich weit oben. Deshalb wird es mit Sicherheit kein leichtes Spiel. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und können dann gucken, was dabei rauskommt.“

„Ich hätte ganz gerne mal einen Beweis, dass die Spieler berechtigt sind, aufzulaufen"

Pascal El Nemr (l.) behauptet den Ball gegen Vincent Ermisch. Foto: KBS-Picture.de

Was das Sportliche auf dem Jacob-Thode-Platz betraf, so ist dieses schnell erzählt: In einer ersten Halbzeit, die „schleppend“ voran ging, wie Gäste-Coach Pieper resümierte, machte der Gastgeber in den ersten Minuten mächtig Dampf. Nur brachte das Pressing nichts ein, genauso wenig wie die „engagierte Leistung“, wie sich Thomas Bliemeister ausdrückte, der dennoch sichtlich angesäuert war, ob des Gesamtauftritts seiner Schützlinge. Denn die erspielten Gelegenheiten durch Caner Arda, der die Kugel an die Latte setzte (10.) und dann an einem super Reflex von André Tholen scheiterte (22.), sowie einen sehenswerten 35-Meter-Hammer von Marcel Schöttke, der knapp über das Tor flog (26.), wurden nicht in einen Treffer umgemünzt. Aufgrund dieser mangelnden Chancenverwertung sagte Bliemeister: „Wenn man bedenkt, dass mit Enrik Nrecaj, Braima Baldé und Jan Novotny 36 erzielte Tore bei mir auf dem Platz fehlten, dann war das schon gut, was die Jungs in der ersten Halbzeit gemacht haben. Sie haben nur ihre Chancen nicht verwertet. Das ist dann für die, die sich immer beschwert haben, dass sie nicht spielen, eine Gelegenheit. Dann müssen sie in solchen Spielen auch mal treffen. Einerseits ist das gut, dass sie Spielpraxis bekommen, aber andererseits hätte ich dann auch mal ganz gerne den Beweis, dass sie auch noch berechtigt sind, dass sie in der neuen Saison wieder dabei sind. Und das war einfach zu wenig!“

In Halbzeit zwei kam dann BU besser auf den Platz zurück und tauchte ein paar mal vor dem gegnerischen Gehäuse auf, was dazu führte, dass Pieper ein Lob für seinen Mannen auf den Lippen hatte: „Unser Umschaltspiel war gerade in der zweiten Hälfte gut. Es ist schade, dass wir da nicht mehr rausgeschlagen haben.“ Immerhin trafen sie aber doch noch einmal ins Schwarze und machten damit den Auswärterfolg perfekt, als Mohamed Labiadh im Strafraum gefoult wurde und Samuel Hosseini den von Schiedsrichter Michael Ehrenfort (TuRa Harksheide) verhängten Strafstoß sicher verwandelte (73.)! Viel gab es allerdings nicht mehr zu sehen, da beide Teams jede Menge Ballverluste fabrizierten, weshalb das ganze Geschehen zwar ausgeglichen, aber ohne weitere Höhepunkte blieb. Vielleicht hat man sich diese ja für den nächsten Freitag aufgehoben...

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Samuel Hosseini verwandelt einen fälligen Strafstoß zum 1:0-Siegtreffer für BU

Autor: Mathias Merk

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