Tonndorf unter Schock – Dipner: „Regeln sind klar“

Spielausschussvorsitzender erklärt Entscheidungsspiel

05. Juni 2015, 12:36 Uhr

Der Schock sitzt tief: Simon Gottschling muss mit seinem SV Tonndorf-Lohe in ein Entscheidungsspiel. Foto: timelash.de

Die Jubelarien und Feierlichkeiten des SV Tonndorf-Lohe wurden jäh gestoppt – der vermeintlich sicher geglaubte Bezirksliga-Aufstieg als bester Gruppendritter hängt nun doch arg in der Schwebe und muss in einem Entscheidungsspiel gegen den Parallel-Gruppen-Dritten vom SC Vier- und Marschlande II ausgefochten werden. „Für uns ist das eine absolute Katastrophe“, echauffiert sich Tonndorf-Coach Simon Gottschling und ergänzt: „Ich bekommen keine Mannschaft zusammen, die Jungs sind bereits im Urlaub. Wir werden dagegen Einspruch einlegen.“

Ob dieser jedoch von Erfolg gekrönt sein wird, sei mal dahin gestellt. Denn der Vorsitzende des Spielausschusses, Joachim Dipner, bezieht nun bei uns Stellung zu dem Vorfall und sagt: „Ich kann die Reaktion des SV Tonndorf-Lohe verstehen, da sie am wenigsten für die Situation können. Nur, wir mussten das Urteil des Sportgerichtes abwarten, da wir sonst wieder eine Aufstiegsrunde mit drei Mannschaften hätten spielen müssen.“ Auf Nachfrage, weshalb die klare Regelung in der Spielordnung zuletzt keine Anwendung fand und beispielsweise der TSV Uetersen II vergangenes Jahr als bester Dritter in die Bezirksliga aufstieg, dabei nicht in ein Entscheidungsspiel gegen den Drittplatzierten der Parallel-Staffel, den TuS Germania Schnelsen III, musste, glänzt Dipner mit der Aussage: „Diesmal ist es aber so! Wie gesagt: wir mussten das Urteil des Sportgerichtes abwarten. Es hat auch keinen Zweck, jetzt darüber zu diskutieren, was in den Vorjahren gewesen ist...“ Um dann wenig später widersprüchlich anzufügen: „Es steht doch so in den Durchführungsbestimmungen drin.“

„Verursacher kommt mit blauem Auge davon“

Die Spieler des SCVM II fiebern der Partie bereits entgegen. Foto: timelash.de

Gottschling bemängelt zudem die fehlende Kommunikation im Vorfeld der Aufstiegsrunde, dass die Mannschaften vom Verband nicht darüber in Kenntnis gesetzt worden sind, „was nun Sache ist“. Dipner dazu: „Wir müssen doch nicht im Vorfeld darüber informieren, was in den Durchführungsbestimmungen drin steht.“ Dennoch kann der Spielausschussvorsitzende die „ungünstige Situation“ der Tonndorfer verstehen. „Absolut. Vor allem, weil sie für das Geschehene nicht verantwortlich sind, sondern ein Vorfall in der Parallel-Gruppe daran schuld ist.“ Gemeint ist damit der FC Teutonia 05 II, der im letzten Spiel beim TSV Seestermüher Marsch eine Viertelstunde vor Ultimo beim Stand von 1:1 einen Spielabbruch provozierte, nachdem ein Spieler der Teutonen den Schiedsrichter zu Boden schubste. Das Sportgericht wertete die Begegnung nun mit einem 3:0-Sieg für Seestermühe, weshalb der SCVM II in der Tabelle der Gruppe B an den „Kreuzkirchlern“ vorbei auf den dritten Rang gesprungen ist. „Der Verursacher dieser Konstellation hat Glück, dass er mit einem blauen Auge davon kommt“, so Dipner.

„Wir haben keinen Einspruch eingelegt“

SCVM-Co-Trainer Sören Deutsch erklärt uns das Vorgehen wie folgt: „Wir wussten dank unseres Abteilungsleiters Siegfried Niemand schon recht früh, dass es zu einem Entscheidungsspiel der beiden Tabellendritten kommen muss, wollten aber unbedingt das Urteil von Seestermühe gegen Teutonia abwarten, um zu sehen, ob wir wirklich Dritter sind. Eines möchte ich auch klarstellen: wir haben keinen Einspruch eingelegt, sondern lediglich gefragt, wann das Spiel gegen Tonndorf-Lohe stattfinden wird und nicht ob! Die Regel ist ja sehr eindeutig und auch nicht schwammig geschrieben. Bei zwei Relegationsgruppen muss ein Entscheidungsspiel ausgetragen werden. Wir haben die Jungs am 2. Juni gegen Mittag darüber informiert, dass sie sich bereit halten sollen. Am Abend hat unser Abteilungsleiter die Mannschaft dann darüber in Kenntnis gesetzt, dass wir aber noch die Entscheidung beim abgebrochenen Spiel von Teutonia abwarten müssen. Als diese dann bekannt wurde, war uns klar, dass wir nochmal ran dürfen.“ Mittlerweile steht auch der Termin fest: das alles antescheidende Spiel um den letzten freien Platz in der Bezirksliga zwischen dem SC Vier- und Marschlande II sowie dem SV Tonndorf-Lohe findet am Sonntag, 14. Juni, um 15 Uhr an der Kandinskyallee statt!