Tornieporth im Interview: Von Düneberg nach Düneberg - Teil 2

Dennis Tornieporth im ausführlichen Gespräch

27. April 2016, 13:53 Uhr

Ein Bild welches man sehr häufig sah: Mal wieder konnte ein Torschütze sich beim Flügelflitzer bedanken, der die Vorlage zum Tor brachte. Foto: KBS-Picture.de

Im ersten Teil des ausführlichen Interviews unterhielten wir uns mit Dennis Tornieporth über seine schönsten Momente, die lustigsten Kabinenerlebnisse und sein erstes geschriebenes Autogramm. Im zweiten Teil steht der 33-ährige Rede und Antwort über die Rückkehr zu seinem Heimatklub, seine Fußballschule '100% Fußball', die er mit Langzeit-Weggefährten Eric Agyemang Anfang 2014 gegründet hat und schlussendlich vergleicht der sympatische Flügelflitzer, der in der kommenden Saison den Trainerposten beim Düneburger SV übernimmt, den heutigen Jugendfußball mit dem damaligen.

Der Transfercoup im Sommer 2015: Dennis Tornieporth kehrt zurück an alte Wirkungsstätte. Hier zusammen mit Thomas Josteit (l.) und Karsten Wachowitz (r.). Foto: Düneberger SV

Was hat Dich zurück zum Düneberger SV getrieben?
Für mich war eigentlich immer klar, wenn die Möglichkeit bestehen würde, dass ich meine aktive Karriere bei meinem Heimatverein beenden werde. Ich habe dort meine ersten Erfahrungen als Fußballer gesammelt und bin auf dem Platz quasi groß geworden. Die Verbindungen sind über die Jahre nie abgerissen. Für mich ist es eine Herzensangelegenheit, diesen Verein zu unterstützen.

Beschreibe den DSV in drei Worten.
Familiär, freundlich und (hoffentlich) aufstrebend

Was läuft in Düneberg anders als bei anderen Vereinen?
Beim DSV herrscht eine große Gemeinschaft, dort hilft jeder jedem. Das ist sicherlich nicht in vielen Vereinen so und auch nur so geht es, gerade wenn keine großen Gelder zur Verfügung stehen wie bei anderen Vereinen.

Das derzeitige Team des Düneberger SV. Dennis Tornieporth ist wie immer auf den Außen zu finden (oben rechts). Foto: Peter Kämtner

Winter, -2 Grad, zehn Zentimeter Neuschnee – Wie viele Leute erscheinen zum Training?
Ich sage es mal so, bei anderen Vereinen in meiner Laufbahn waren bei solchen Witterungsbedingungen mehr Spieler beim Training als in diesem Winter. Aber sicherlich liegt es auch ein Stück weit daran, dass in der Kreisliga Fußball als reines Hobby betrieben wird. In der Zukunft soll und muss sich an der Zuverlässigkeit der einzelnen Spieler aber etwas ändern, damit man sich auch höhere Ziele stecken kann, selbst wenn man nur aus Spaß Fußball spielt.

Als Du zum Düneberger SV gewechselt bist, wurde es als „Transfer-Hammer“ betitelt. Gibt es in geraumer Zukunft vielleicht einen weiteren Transfercoup beim DSV?

Transfercoups sind sicherlich möglich – mal sehen, was in der nächsten Zeit alles passiert! Einfach ist es aber nicht, da wir natürlich auch nicht mitten in Hamburg liegen.

„In der heutigen Zeit musst Du als Trainer ein halber Sozialpädagoge sein“

Zusammen erfolgreich bei der TuS Dassendorf, nun Trainerduo in der Fußballschule: Eric Agyemang (l.) und Dennis Tornieporth. Foto: KBS-Picture.de

Seit Anfang 2014 hast Du mit Eric Agyemang zusammen Deine eigene Fußballschule. Wie zufrieden seid Ihr mit der bisherigen Entwicklung?
Die Fußballschule läuft sehr gut, ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung. Die Vorstellungen sind sehr schnell übertroffen worden, das war sicherlich so nicht zu erwarten. Ich bin in der Woche nahezu ausgelastet, das ist der Lohn harter Arbeit und freut mich natürlich sehr!

Was magst Du an Deinem Trainerjob in der Fußballschule besonders?
Für mich sind Kinder das Größte ,was es gibt, deswegen gibt es für mich keinen besseren Job. Besonders die individuellen Fortschritte durch das regelmäßige Training und die Entwicklung der jeweiligen Spieler sind toll mit anzusehen und machen mich auch ein Stück weit stolz.

Ist der Jugendfußball heute anders als damals?
Heutzutage sind die Spieler viel besser ausgebildet als damals, das gilt auch für die meisten Trainer. Mit Früher kann man das nicht mehr vergleichen, damals gab es solche Möglichkeiten, wie sie die Jugend heute hat, beispielsweise mit Fußballschulen, noch überhaupt nicht. Diese Liste könnte man beliebig fortsetzen.

Wird im Jugendfußball vielleicht auch zu viel Wert auf Leistung und Erfolg gesetzt?
Ich denke, dass es heutzutage eine gute Mischung aus Leistungs- und Breitensport gibt. Jeder muss für sich entscheiden, worauf er Lust hat und wo er sich persönlich sieht. Ich trainiere zum Beispiel Kinder, die 2008 geboren sind. Die wissen schon ganz genau, was und wohin sie wollen und sind total zielstrebig und das kommt nicht von den Eltern, die kennen sich zum Teil nämlich überhaupt nicht mit Fußball aus. Im Fußball geht es nun mal ums Gewinnen. Wenn man eine gewisse Siegermentalität entwickelt, finde ich es nicht schlimm. Jedoch muss man auch verlieren und damit auch umgehen können, das muss genauso gelernt werden.

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Autor: Daniel Meyer

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