Torwartseuche in Neuland, doch Blanck bleibt hart!

Verletzter Keeper macht seine Sache gegen Altona „sehr gut"

30. März 2016, 08:29 Uhr

Torwart Max Blanck ist der neue Rückhalt im Spiel des Bezirksligisten TSV Neuland - und das nach fast neunjähriger Fußball-Abstinenz. Nun hat der Keeper wieder Lunte gerochen.

Am 7. März 2016 rief der TSV Neuland einen „Notstand“ aus, da sich alle Torleute verletzt hatten, und startete einen Aufruf. Interessierte und sofort einsatzfähige Keeper sollten sich demnach bei Trainer Thomas Kurt melden, woraufhin unsere „Suchannonce“ unter anderem Max Blanck erreichte, der sich mit Kurt in Verbindung setzte und nicht nur per sofort spielberechtigt, sondern ebenso motiviert war, ins Training einzusteigen. Zeitgleich fing Tom Pöhls, mit Regionalliga-Erfahrung ausgestattet, ebenfalls beim Aufstiegsaspiranten der BZ Süd an (HIER) und Blanck wurde zur Nummer zwei. Doch auch Pöhls verletzte sich und so schlug die Stunde des Max Blanck. Und beinahe hätte der Fänger Geschichte geschrieben, denn in seinem ersten Spiel für die Neuländer war kein Geringerer als Altona 93 im Viertelfinale des Oddset-Pokals am Elbdeich zu Gast.

Im Ligaspiel gegen Süderelbe II - unmittelbar vor dem Pokal-Kracher - zog sich Pöhls einen Bruch im Ellenbogen zu, sodass Blanck plötzlich den Kasten seines neuen Teams verteidigen musste. Erfahrung sammelte der aus Wandsbek stammende Keeper bereits, als er bis 2007 beim HEBC zwischen den Pfosten stand. Doch seither hütete der 28-Jährige kein Tor mehr. „Durch meine Ausbildung hatte ich nicht mehr die Zeit für den Sport, da ich auch regelmäßig ein paar Monate weg war. Danach war es für mich nicht mehr so einfach, bei einem neuen Klub anzuheuern, da meine Hemmschwelle einfach zu groß war. Ich hatte Angst, nicht mehr so gut zu sein wie früher und meinen eigenen Ansprüchen nicht mehr gerecht zu werden. Außerdem bin ich auch keine 20 mehr, weshalb ich nicht wusste, ob ich mich noch mal in einer Mannschaft einfügen kann“, verrät uns der Veranstaltungskaufmann, der zudem noch ein Studium in BWL und Wirtschaftspsychologie absolvierte.

Trotzdem überlegte Blanck immer mal wieder, zurück ins Fußballgeschäft zu kehren und entschied „aus einer spontanen Laune heraus“, sich bei Neulands Trainer Kurt zu melden. „Ihr habt einen Artikel über die Torwartseuche beim TSV gebracht, in dem auch Thomas´ Nummer drin stand. Daraufhin habe ich ihn kontaktiert und sagte ihm, dass ich gern einfach mal vorbeikommen würde, um zu schauen, ob ich es noch kann“, erinnert er sich und fügt an: „Ich habe dann am Dienstag und Donnerstag mittrainiert und fand die Truppe ganz cool. Ich bin super aufgenommen worden und konnte es mir direkt vorstellen. Am Donnerstagabend hatte ich dann ein Gespräch mit dem Trainer, Horst Meyer (Vereinsvorsitzender, Anm. d. Red.) und Kai (Heimsoth, Co-Trainer). Als die Drei mir mitgeteilt haben, dass sie mich wollen, hab ich gesagt: wenn nicht jetzt, wann dann?!“

„Max hat seine Sache sehr gut gemacht“

Die absolute Torwartseuche beim Süd-Ligisten riss aber bis heute nicht ab: nach Pöhls' Verletzung zog sich auch Blanck vier Tage vor dem Pokalspiel im linken Knöchel eine Bänderdehnung zu, sodass er gegen den Traditionsklub angeschlagen und mit blau angelaufenem Fuß auflief, um seinem Team zu helfen. „Wegen der Verletzung konnte ich leider keine vernünftigen Abstöße schlagen“, sagt der Teamplayer, der seine Aufgabe ansonsten sehr souverän löste. „Max hat seine Sache sehr gut gemacht“, lobte Kurt die Leistung seinen neuen Schlussmannes hinterher und ergänzte: „Die Mannschaft hat das schon super gemacht, indem sie es so gut es ging verhindert hat, dass Max viel zu tun bekommt. Aber das, was er machen musste, hat er mit einer tollen Leistung geschafft!“

Zum Leidwesen des Keepers und seiner Teamkollegen verlor man nach einer sehr starken und beachtlichen Leistung nur knapp mit 0:1 gegen den Oberligisten, wodurch man nur haarscharf an einer Sensation vorbei schrammte. Nichtsdestotrotz hat man im Liga-Alltag noch die Chance, um den Aufstieg in die Landesliga mitzuspielen, wofür nicht zuletzt Torwart Blanck alles geben wird. Ob er auch noch nächste Saison im Kasten der Neuländer steht, konnte der sympathische Sportler noch nicht beantworten, sagt aber: „Ob ich bleibe, entscheiden wir im Sommer. Thomas und ich können uns das aber beide gut vorstellen." Bis dahin wird die neue Nummer eins noch einige Bälle abwehren und dabei helfen, dass sein neuer Verein in der Tabelle noch so hoch wie möglich klettern wird...

Autor: Mathias Merk