Tradition pur, Auf- vs. Absteiger oder Titelkampf

Vorschau auf die möglichen Radio-Topspiele

12. November 2015, 14:24 Uhr

Selbst von zwei Mann kaum vom Ball zu trennen: Wedels Torjäger Aytac Erman (M.). Foto: KBS-Picture.de

In dieser Woche stehen folgende Partien zur Abstimmung für das „Spiel der Woche“ in der Radio Hamburg FussiFreunde Show (Sonntag, 20 Uhr) bereit: SC Victoria vs. HSV Barmbek-Uhlenhorst, SC Poppenbüttel vs. SC Vier- und Marschlande und HEBC vs. Wedeler TSV. Hier geht’s zur Vorschau…

Oberliga: SC Victoria – HSV Barmbek-Uhlenhorst (Freitag, 19:30 Uhr, Hoheluft)

Barmbeks Amin Ahmed (r.) beschwört den Teamgeist und möchte auch bei Vicky an seine Leistung aus der Vorwoche anknüpfen. Foto: KBS-Picture.de

„Ein Auftritt, der einer Spitzenmannschaft total unwürdig war! Wir haben alles verkehrt gemacht!“ Nach der 1:3-Pleite in der Vorwoche beim SVCN wütete Vicky-Coach Lutz Göttling in Richtung seiner Schützlinge. Der Rückstand auf Spitzenreiter BU beträgt nun schon sieben Zähler – bei einer Niederlage im direkten Aufeinandertreffen könnte dieser gar auf satte zehn Punkte anwachsen. Fakt ist: Das Traditionsduell verspricht Spannung pur – und Victoria ist gefordert! Den Barmbekern war in der vergangenen Woche nach der ersten Saisonniederlage bei Meister Dassendorf (0:1) rein gar nichts von irgendwelchen Nachwehen anzumerken. Gegen den SC Condor machten die Pieper-Kicker schon nach 26 Minuten kurzen Prozess mit dem Gegner, führten nach drei Standard-Toren beruhigend mit 3:0 und schaukelten dieses Resultat auch über die Runden. „Das Schöne ist doch, dass wir auf so vielen Positionen so viele Alternativen haben, die uns nicht schwächen, sondern in einigen Situationen stärker machen“, freute sich Pieper anschließend über die Breite in seinem Kader. Gleich vier Änderungen nahm er an seiner Startelf im Vergleich zum Gipfeltreffen gegen Dassendorf vor – allesamt konnten sie die Erwartungen ihres Übungsleiters erfüllen. „Wir verstehen uns innerhalb der Mannschaft einfach super, die Stimmung ist gut“, sagte Freistoß-Schütze Amin Ahmed, einer der in die Mannschaft rotierte, und demonstrierte dies nach seinem Kunstschuss zum 3:0, als er zur Bank lief und die Mitspieler herzte. „Ich saß in den letzten Wochen ja auch viel draußen, aber die Bank gehört genauso zum Team – und da haben wir uns gesagt: Wenn einer mal reinkommt und trifft, dann läuft derjenige zur Bank. Das habe ich nach meinem Treffer getan.“ Und weiter: „Natürlich war es keine einfache Zeit für mich, aber die Mannschaft hatte Erfolg, und ich wusste immer, wenn ich die Chance bekomme, werde ich sie greifen.“

Landesliga Hansa: SC Poppenbüttel – SC Vier- und Marschlande (Samstag, 13 Uhr, Bültenkoppel)

Poppenbüttels Stefan Winkel knüpfte zuletzt an die starken Vorstellungen vergangener Tage an, erzielte in den letzten drei Ligaspielen sechs Tore. Foto: noveski.com

5:1, 8:1, 5:1 und 5:0: Der SC Poppenbüttel marschierte in den vergangenen Wochen wie die berühmt-berüchtigte warme Butter durchs Feld der Hansa-Staffel. Das Ohrt-Ensemble verbreitete bei Gegnern Angst und Schrecken – und dennoch: Chef-Dompteur Olaf Ohrt war trotz der Kantesiege nicht rundum zufrieden. „Fußballerisch war das alles andere als erste Sahne“, seufzte der Perfektionist nach dem 8:1-Triumph in Lohbrügge und nach dem 5:0 in der Vorwoche bei Croatia sprach Ohrt gar von „der schlechtesten Saison-Leistung“. Nun kommt Oberliga-Absteiger SC Vier- und Marschlande an die Bültenkoppel. Von einer Rückkehr ins Hamburger Oberhaus sind die „Deichkicker“, die nach dem Abstieg einen kompletten Umbruch zu verzeichnen hatten, momentan so weit entfernt wie der Himmel von der Erde. Als Tabellenvorletzter müssen die Mannen von Neucoach Matthias Räck um den Liga-Erhalt bangen. Auch wenn der Trainer im „SpoMi“-Interview davon spricht, dass man „das Ruder noch rumreißen werde“, sprechen die letzten Ergebnisse nicht gerade dafür. Nach dem ersten und bis dato einzigen Saisonsieg gegen Croatia Hamburg (4:2) folgten vier Schlappen am Stück – in drei dieser Spiele gelang nicht einmal ein eigener Torerfolg. Der SCVM reist in jedem Fall als klarer Underdog an die „Bülte“ – und das, obwohl die Ausgangsposition Landesliga-Aufsteiger vs. Oberliga-Absteiger andere Vorzeichen vermutet hätte. Aber Poppenbüttel ist ja auch alles andere als ein „normaler Aufsteiger“…

Landesliga Hammonia: HEBC – Wedeler TSV (Sonntag, 10:45 Uhr, Reinmüller)

Der HEBC hofft auf die Buden von Ole Natusch. Foto: noveski.com

„Wir schießen einfach zu wenig Tore und belohnen uns nicht!“ Trotz der mageren Ausbeute vor des Gegners Tor weilt der HEBC als Rückkehrer in die Landesliga auf dem zehnten Tabellenplatz. Eine zufriedenstelle Zwischenbilanz – schließlich möchte man sich schnellstmöglich aller Abstiegssorgen entledigen. Hätte man im Angriff einen eiskalten Vollstrecker, wäre sicher schon ein noch viel größerer Schritt getan. Einen solchen eiskalten Torjäger hat derweil der Gegner in seinen Reihen: Mit unglaublichen 17 Buden in zwölf Einsätzen führt Aytac Erman die Torjägerliste der Hammonia-Staffel mit riesengroßem Vorsprung an. „Er hat sich diese Quote redlich erarbeitet“, weiß Manager Christopher Dobirr um die Qualitäten des 26-Jährigen. Am Reinmüller möchte Erman an diese Ausbeute anknüpfen und seinen Wedeler TSV weiter im Aufstiegsrennen halten. Aktuell liefern sich die Zessin/Barthel-Schützlinge mit dem TSV Sasel ein regelrechtes Wettrennen um die Spitzenposition. Zwar scheinen die „Parkwegler“ mit zwei Punkten Vorsprung und noch einer Partie mehr in der Hinterhand im Vorteil – und auch der 6:0-Erfolg gegen den HSV III dürfte bei den Wedelern Eindruck hinterlassen haben. Aber die „Rolandstädter“ stellen nicht umsonst den torhungrigsten Angriff und die beste Defensive der Liga. Diese Serie wollen sie auch im Gastspiel beim HEBC untermauern. Einen Ausrutscher darf man sich jedenfalls nicht erlauben…

HIER geht's zur Umfrage: