„6. Fisch Schloh Ahrensburg-Cup“

Trotz Dauerregen: ATSV hinterlässt Eindruck, ETV im Endspiel – Vorfreude auf den Finaltag!

01. Juli 2023, 19:32 Uhr

Freunde und langjährige Weggefährten (von li.): Andreas Goldgraebe (HT 16), Mihai Bitez (Torjäger ATSV), Ahmet Sahin (HT 16-Boss), Matthias Nagel (Sportlicher Leiter ATSV) und Gökhan Iscan (HT 16). Foto: Kormanjos

Der Wunsch von Matthias Nagel war klar und bedarf gar keiner großen Erklärung: „Wir alle hoffen morgen natürlich auf besseres Wetter!“, so der Sportliche Leiter des Ahrensburger TSV, der beim „6. Fisch Schloh Ahrensburg-Cup“ mal wieder ein sehr attraktives Teilnehmerfeld auf den Stormarnplatz zauberte, aber mit dem Dauerregen zu kämpfen hatte. Dabei fuhr der Hansa-Landesligist nicht nur mit einem Regionalligisten, zwei Oberligisten und drei Landesligisten sportlich mal wieder groß auf, sondern auch mit viel Herzblut, Leidenschaft, tollem Catering und engagierten Helfern. „Meine Frau und meine Töchter sind eine riesengroße Hilfe“, lobhudelte Nagel – und fügte an: „Da steckt schon jede Menge Arbeit und viel Telefoniererei dahinter. Natürlich sind wir froh und glücklich, so ein tolles Teilnehmerfeld zu haben und ich glaube auch, dass wir viele gute Spiele gesehen haben.“

Cordi-Coach Thomas Runge (re.) macht Andi Ayim im Spiel um den Gruppensieg gegen Preußen Reinfeld eine deutliche Ansage. Foto: Kormanjos

Dass mit Sicherheit nicht nur für Nagel „spannendste Spiel“ war gleich die Auftaktpartie zwischen dem SSC Hagen Ahrensburg und Liga-Kontrahent HT 16. Die insgesamt sehr stark aufspielende Hamburger Turnerschaft legte unter Neucoach Erdinc Örün einen furiosen Start hin und führte schnell mit 3:0, musste sich am Ende nach einer Aufholjagd der Schleswig-Holsteiner um Trainer Aydin Taneli (ehemals Barsbütteler SV und SC V/W Billstedt) aber mit einem 3:3-Remis zufriedengeben und verlor auch das anschließende Elfmeterschießen (8:9). „Man denkt ja eigentlich immer, dass so ein Turnier erst langsam in Fahrt kommt. Aber da war ja sofort Feuer drin! Das war ein guter Start“, strahlte Nagel.

Am ersten Turniertag wurden die Begegnungen in dem Modus einmal 45 Minuten ausgetragen. Umso bemerkenswerter der frühe und torreiche Aufgalopp, ehe der Favorit vom Eimsbütteler TV erstmals ins Geschehen eingriff - und sich extrem schwertat. Gegner Hagen Ahrensburg vergab freistehend per Pfostenschuss aus kürzester Distanz die Chance zur Führung. Kurz vor Ultimo gelang dann schließlich Noel Denis nach einem famosen Solo und einem Doppelpass mit Dilan Mohamed der siegbringende Treffer zum 1:0 per Chip ins lange Eck. Auch im zweiten Spiel bekleckerte sich der frisch gebackene Regionalliga-Aufsteiger nicht gerade mit Ruhm. HT 16 agierte lange Zeit mindestens auf Augenhöhe, kam zu dicken Chancen durch Michael Boakye Janssen und Emrah Ates, geriet aber nach einem kapitalen Strauchler von Routinier Andreas Goldgraebe, der wenige Augenblicke zuvor mit einem überragenden Tackling noch Retter in höchster Not war, durch Tyrese Boakye in Rückstand.

"Die Ergebnisse stimmen, inhaltlich ist die Basis auch okay"

Boakye war es auch, der nach einer kniffligen Situation auf der anderen Seite – Caleb Awuah ging im Duell mit Benjamin Lucht zu Boden – den 2:0-Endstand für den ETV erzielte. Damit steht der klassenhöchste Teilnehmer im Finale am Sonntag um 16 Uhr. „Grundsätzlich muss man erstmal sagen, dass wir ein paar neue Spieler dazu bekommen haben. Dazu kommt, dass wir taktisch etwas umgestellt haben und eine andere Formation spielen. Dafür haben die Jungs das für das erste Spiel gut gemacht“, befand Co-Trainer Tjorben Becker, der zusammen mit Oguz Güclü und Jonas Struckmann, der das Trainerteam für die kommende Regionalliga-Saison komplettieren wird, den berufsbedingt in Indonesien weilenden Khalid Atamimi vertrat. „Die Ergebnisse stimmen, inhaltlich ist die Basis auch okay. Und wir als Trainer haben gute Eindrücke bekommen, woran wir arbeiten müssen. Für den Start in eine neue Saison ist es auch nicht verkehrt, dass man bei einem Turnier um was spielt.“

Preußen Reinfeld fordert den ETV heraus

Paul Treichel (re., am Ball) agierte im zweiten Spiel der Concorden zusammen mit Arbes Tahirsylaj (li.) als Doppelspitze. Ein Test, der wenig Erfolg brachte. Foto: Kormanjos

Den Turniersieg streitig machen will dem ETV der SV Preußen Reinfeld. Der SH-Oberligist lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Concordia Hamburg um den Einzug in das Endspiel. Während Cordi beim 4:0-Erfolg gegen den gastgebenden ATSV zu überzeugen wusste, reichte Reinfeld im direkten Duell ein Kopfballtreffer nach einer Ecke zum siegbringenden 1:0. Das abschließende Gruppenspiel gegen den Ahrensburger TSV mutierte zu einem „Ball hin und her Geschiebe“ – 0:0. „Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass wir zumindest um den dritten Platz spielen. Aber für die sportliche Seite bin ich ja Gott sei Dank nicht mehr verantwortlich – und hoffe einfach mal, dass wir zumindest nicht Letzter werden“, so Nagel, der auf sein privat verhindertes Trainerduo Peter Grischke/Peter Iwosa verzichten musste.

"So erklären sich die null geschossenen Tore"

Aber auch auf „einige, wichtige Leistungsträger – gerade in der Offensive. So erklären sich auch die null geschossenen Tore. Die vier Gegentore gegen Cordi finde ich ein bisschen zu viel. Aber man darf auch nicht vergessen, dass wir im Moment noch mit ein paar Testspielern unterwegs sind und das in keinster Weise eingespielt ist. Wir haben ja noch ein bisschen Zeit bis zum Saisonstart. Und das Trainerteam hat da sicherlich noch viel Arbeit vor sich“, bilanzierte Nagel, der abschließend seine Freude darüber zum Ausdruck brachte, „dass sich keiner schwerer verletzt hat“.

Am Sonntag kommt es ab 11 Uhr auf dem Stormarnplatz zu den Finalspielen. Die Wetteraussichten und -prognosen sind deutlich besser, so dass sich der Ahrensburger TSV auf mehr Zuschauer, Besucher und tollen Fußball freuen kann. Verdient hätten es die Stormarner…

Autor: Dennis Kormanjos