Trotz vieler Ausfälle: Doppelschlag bringt Rothosen-Sieg!

HSV III entscheidet das Spiel schon im ersten Durchgang

18. November 2016, 23:01 Uhr

"Rothose" Lukas Schaube (re.) im Kampf um den Ball mit SCALA-Routinier Thomas Braun. Foto: noveski.com/Küch

An der Ulzburger Straße gab es für die fußballbegeisterten 117 Zuschauer nur in der ersten Halbzeit einen ansehnlichen Kick zu sehen. Auch die Gäste spielten trotz der herben Niederlage in der Vorwoche gegen den HEBC (0:6) vor allem in der ersten Halbzeit einen guten Ball und zeigten, weshalb sie zu der Überraschungsmannschaft der Landesliga Hammonia zählen. Vor den letztlich spielentscheidenden Gegentoren brachte SCALA die favorisierten Hausherren in Bedrängnis. Aber am Ende konnten die "eher aus dem Zufall heraus gefallenen Tore", wie selbst HSV III-Coach Felix Karch konstatierte, ein eher unspektakuläres Spiel entscheiden. Und das, obwohl die Gastgeber mit Mladen Tunjic nicht nur auf den besten Torjäger der Staffel, sondern auch auf Veli Sulejmani und Muhammed Burtakucin verzichten mussten...

Die Partie begann durchaus schwungvoll. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und kamen nach einer kurzen Eingewöhnungsphase immer wieder vor das jeweils gegnerische Gehäuse. Das erste Ausrufezeichen setzte die Mannschaft vom HSV III: Emre Yasar versuchte in der fünften Minute aus circa 20 Metern sein Glück, doch sein Schuss ging nur knapp am Kasten von SCALA-Keeper Hillmer vorbei. Der Wachmacher für die Langenhorner? Nach jener Aktion kamen sie jedenfalls deutlich besser in die Partie und erspielten sich nun auch zunehmend Chancen. Richtig zwingend wurde man aber nicht. Auch nicht, als Tamer Dönmez in der zehnten Minute aus 16 Metern abzog und der Ball nur knapp über die Latte strich.

Tom Nitzsche (li.) mit dem Versuch, Gegenspieler Bill Hittig zu überlupfen. Foto: noveski.com/Küch

Die richtigen Chancen waren auf der Seiten der Rothosen. So hätte es auch schon nach elf Minuten gut und gerne 1:0 stehen können. Tom Nitzsche wurde gut von Timo Trefzger freigespielt, lupfte den Ball über Hillmer, doch auf der Linie verhinderte ein Verteidiger der Gäste den Einschlag. Nach dieser starken Anfangsphase beider Teams verflachte das Spiel und so waren auch die Tore der Norderstedter eher Zufallsprodukte.

Der HSV dreht auf

In der 36. Minute fiel dann nämlich das besagte „Tor aus dem Nichts!“ Josip Kozina konnte nach einem Fehlpass der Hanssen-Schützlinge mit einem hohen Ball über die Abwehrkette Emre Yasar in Szene setzen, der den Angriff, den er selbst mit dem Pass auf Kozina iniziierte, per Direktabnahme halbhoch in die rechte Torwartecke abschließen! Doch das war erst der Anfang. Nur sechs Minuten später gab es nämlich den nächsten Streich zu bestaunen.

Nach einer Ecke fand das Spielgerät über Lukas Schaube und Yasa den Weg vor die Füße von Hannes Steckel. Dieser fackelte nicht lange und drosch Leder aus rund 20 Metern perfekt in den rechten Knick. Ein Tor, wie ein Gemälde! Mit diesem Treffer stellten beide Teams das Fußballspielen weitestgehend ein, dafür rückten die Nicklichkeiten in den Vordergrund.

Nach einem Foul von Josip Kozina gab es kurz vor Abpfiff noch eine Rudelbildung. Sören Ostermann konnte sich dabei nicht im Griff halten und sah am Ende für einen Griff an den Hals seines Gegenspielers die zweite Gelbe Karte. Somit waren die Norderstedter im zweiten Durchgang nur noch zu zehnt! Wohl auch ein Grund dafür, dass im zweiten Durchgang kaum noch attraktiver Fußball geboten wurde. SCALA versuchte immer wieder durch lange Bälle gefährlich vor das Tor der Hausherren zu kommen, doch diese verwalteten das Spiel souverän und ließen letzten Endes auch kaum was zu. „Die langen Bälle haben wir heute souverän verteidigt“, so Karch. Lediglich Fernschüsse, vor allem in Person von Tamer Dömez, waren das, was die Gäste im zweiten Durchgang zu bieten hatten.

"Haben das Spiel verdient gewonnen!"

Nikola Zeba (re.) hielt den Laden hinten einmal mehr dicht. Foto: noveski.com/Küch

„Die erste Halbzeit war sehr durchwachsen“, umschrieb Karch. „Die Tore machen wir mehr oder weniger aus dem Nichts. Im zweiten Durchgang haben wir dann in Unterzahl sehr diszipliniert gespielt und vor allem unsere Offensivstrategen haben auch gut mit nach hinten gearbeitet. Richtige Torchancen haben wir heute auch nicht zugelassen und ich denke, gerade auch deshalb haben wir das Spiel heute verdient gewonnen.“ Allerdings war nicht alles Gold was glänzt, wie auch Karch befand. „Einige Phasen im Spiel waren sehr hektisch und wenn wir noch das Dritte machen, können wir das Spiel ruhiger gestalten.“

Mit diesem Sieg bleibt der HSV III nun souveräner Tabellenzweiter, während SCALA vorerst auf dem sechsten Tabellenplatz verbleibt. Die nächste Woche steht für das Karch-Ensemble ganz im Zeichen der Revanche: Denn dann geht es zur U23 von Niendorf. Das Team, gegen das man die bislang einzige Saisonniederlage kassierte - und die hatte es in sich! SCALA trifft derweil auf Union Tornesch und wird alles probieren, um nach zwei verlorenen Spielen wieder auf die Siegerstraße zu gelangen.

Autor: Leon Schulz