TuRa Harksheide III: Team zeigt Loyalität und verschwindet!

„Wir haben nie die versprochene Unterstützung erhalten"

26. Mai 2016, 16:10 Uhr

Künftig wird das Team in Blau-Weiß nicht mehr für Harksheide auflaufen, wie hier gegen den HSV V. Foto: Dennis Hartwig

Es ist gerade mal ein Jahr her, als sich bei TuRa Harksheide eine „dritte Herren“ bildete, die sich direkt in ihrer ersten Saison durchaus erfolgreich präsentierte. Durchgehend fanden sich die fußballhungrigen Kicker im oberen Teil der Tabelle wieder, weshalb sie die Saison mit gerade mal sechs Niederlagen auf einem guten fünften Platz beendeten. Diese Freude am Sport wollte das gesamte Team sehr gerne weiterführen, doch jetzt kam alles anders, als man dachte …

In der Kreisklasse 2 ging letzten Sommer eine dritte Mannschaft von TuRa Harksheide an den Start, die in ihrer Premieren-Saison sehr erfolgreichen Fußball zelebrierte. Lediglich sechs Niederlagen fuhr das Team von Trainer John Stein ein und gewann beachtliche 19 Partien bei insgesamt drei Unentschieden. Am Ende sprang dabei ein guter, fünfter Rang im Klassement heraus, worüber die Kicker sich sehr freuten, auch wenn in ihrer ersten Saison eigentlich mehr hätte drin sein können. Denn die Norderstedter spielten das Jahr über sehr lange um den Aufstieg mit und belegten in der Winterpause noch den dritten Platz, der zur Aufstiegs-Relegation berechtigt. Zwar klappte dieses Unterfangen am Ende doch nicht so ganz im ersten Anlauf, dennoch waren alle Akteure gewillt, es weiter anzugehen und auch in der kommenden Spielzeit den nächsten Angriff an die Spitze zu wagen. Doch jetzt machte ihnen die Vereinsführung einen Strich durch die Rechnung: Erst vor wenigen Tagen verkündete die Obrigkeit des Klubs, dass mit Coach Stein nicht mehr weiter gearbeitet werde. Vize-Kapitän Christopher-John Bürvenich: „Das kam für uns alle sehr überraschend. Denn immerhin haben wir eine erfolgreiche, erste Saison gespielt. Man wirft uns vor, dass wir uns nicht an das vorgegebenen Spielsystem gehalten haben. Dabei gab es diesbezüglich niemals eine Vorgabe!“ Mit dieser Begründung trennte man sich vom Coach. Laut Bürvenich habe Stein daraufhin mitgeteilt, dass etliche seiner Spieler der dritten Mannschaft dem Verein ebenfalls den Rücken kehren würden.

„Mussten ständig nach Glashütte auf den Grandplatz ausweichen“

Bürvenich und seine Teamkammeraden wollen die Meinung der Vereinsführung nicht teilen: „Wir können das alle nicht verstehen. Uns hat vorher nie jemand angesprochen, dass wir irgendetwas anders machen sollten. Diese Entscheidung kam ganz plötzlich und wir mussten einfach damit leben. Generell haben wir schon das ganze Jahr über nicht die versprochene Unterstützung des Vereins erhalten. Nicht mal zwei Trainingseinheiten pro Woche konnten wir in Harksheide absolvieren, sondern mussten ständig nach Glashütte auf den Grandplatz ausweichen.“ Die Mannschaft war erschrocken ob der Geschehnisse in den letzten Tagen, weshalb sie sich zusammensetzte und aus Loyalitätsgründen beschloss, nicht mehr für den Verein aufzulaufen. „Wir waren alle einfach nur schockiert. Deshalb hat der komplette 26-Mann-Kader entschieden, dass wir unserem Trainer folgen und nicht mehr für diesen Klub antreten. Jeder einzelne Spieler hat mittlerweile die Kündigung eingereicht. Unser Entschluss steht fest“, sagt der Vize-Kapitän.

„Wir wollen alle zusammen bleiben"

Was jetzt aus der dritten Herren von TuRa Harksheide wird, kann der Spieler nicht beantworten. Auf Anfrage unserer Redaktion war Abteilungsleiter Bernd Meier zu keiner konkreten Stellungnahme bereit. So steht es in den Sternen, ob es in der kommenden Saison immer noch eine dritte Herrenmannschaft bei TuRa geben wird: „Das ist noch nicht so ganz klar, deswegen möchte ich dazu noch nichts sagen“, reagierte Meier zurückhaltend und bat darum, noch eine Woche zu warten, bis darüber von Seiten des Vereins mehr gesagt werden könne.

Der bisherigen Mannschaft ist das derweil egal, schließlich haben die Beteiligten ihren Entschluss gefasst und sind bereits auf der Suche nach einem neuen Verein, für den sie erfolgreich und mit Spaß, Fußball spielen dürfen, wie uns Bürvenich weiter berichtet: „Wir wollen alle zusammen bleiben. Wir verstehen uns super und sind seit der Jugend zusammen. Gemeinsam wollen wir mit unserem kompletten Kader und unserem Trainer einen Klub finden, für den wir ein Team gründen und nächste Saison an den Start gehen dürfen. Wir sind bereit dazu, was nichts anderes ist, als das Projekt, welches wir schon letzten Sommer bei Harksheide starteten.“

Interessierte Vereine, die den Kickern „Obhut“ gewähren möchten, können sich per Telefon bei Christopher-John Bürvenich melden: 0157-38840267

Autor: Mathias Merk