„Wahnsinniger“ Tunjic – Neu-„Elster“ schnürt Hattrick!
Trotz zweier Platzverweise Tunjic 85 nimmt SCVM auseinander
Ein Debüt, das man sich in der Form nur ausmalen kann: Jürgen Tunjic schnürt im ersten Spiel einen Hattrick. Foto: noveski.com
Für seinen ersten Torerfolg im neuen Dress brauchte der ehemalige Torjäger von Altona 93, Germania Schnelsen oder auch Eintracht Norderstedt gerade einmal 180 Sekunden: Daniel Schaible und Dieter Forkert über den Flügel im Doppelpass. Letztgenannter mit einer scharfen, flachen Hereingabe zwischen Fünfmeterraum und Elfmeterpunkt, wo Tunjic lauerte und mit links ins lange Eck einschob! Den zwischenzeitlichen Ausgleich der „Deichkicker“ durch Bryan Bultmann, der das Leder aus 18 Metern in den Giebel nagelte (29.), konterte Tunic, in dem er einen Eckball des ebenfalls bärenstarken Miroslav Baotic in die Maschen schädelte (36.)! In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs erhöhte Baotic dann höchstselbst, als er seinen linken Huf auspackte und das Spielgerät aus 20 Metern in den linken Torknick beförderte (45. +1)!
Der 3:1-Pausenführung ließ Bergedorf zu Beginn des zweiten Durchgangs gleich den vierten Streich folgen und sorgte damit endgültig für klare Verhältnisse. Torschütze? Natürlich Jürgen Tunjic! Diesmal wurde der gebürtige Bruchsaler von Samet Yazici in Szene gesetzt (52.)! Die Dominanz des Aufsteigers war schon beachtlich, schließlich erlebte man das Spielende nur zu neunt. Was war passiert? Zunächst handelte sich Dieter Forkert die Ampelkarte ein (72., Unsportlichkeit/taktisches Foul) – dann musste Ahmad Mustafa Shiri vorzeitig zum Duschen (81.)! Wenige Augenblicke zuvor betrieb Felix Rehr vom Elfmeterpunkt aus Ergebniskosmetik (80.). Kaum auszudenken, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn 85 das Spiel in voller Mannschaftsstärke beendet hätte. „Es ist nicht böse oder überheblich gemeint, aber ich hatte das Gefühl, dass wir im zweiten Gang gespielt haben, als ob die Jungs nur das Nötigste getan hätten“, konstatierte Wadhwa.
Der märchenhafte Saisonstart der „Elstern“ findet kein Ende. Im vierten Spiel gelang der vierte Sieg! Der zweite Tabellenplatz ist die Folge – lediglich der Klub Kosova rangiert vor dem Mitrovic-Ensemble und das auch nur, weil man ein Spiel mehr auf der Habenseite hat. Ganz anders ist die Situation beim Räck-Team, das mit gerade einmal vier Pünktchen – darunter die drei am grünen Tisch errungenen Zähler gegen Bramfeld – auf dem zwölften Rang weilt. Die abschließenden Worte gebühren zwar nicht Jürgen Tunjic selbst, dafür aber seinem Trainer. „Er ist mit seiner Erfahrung ein ungemeiner Gewinn, tut uns und unserem Spiel unheimlich gut.“