„Wilhelm-Rupprecht-Platz für immer und ewig!“

2700 Zuschauer machen den „Anfield-Abschied“ zu einem Fest

31. Juli 2015, 23:16 Uhr

Die letzte Ehre: der Rupprecht-Platz platzt aus allen Nähten. Foto: KBS-Picture.de

„Ich habe hier sowohl als Spieler als auch als Trainer eine Menge Schweiß gelassen. Es tut schon weh, dass es jetzt das letzte Spiel war“, machte sich nicht nur bei Frank Pieper nach den allerletzten 90 Minuten auf der alt-ehrwürdigen Barmbeker Anfield die Wehmut breit. „Es ist schon fast so traurig, dass man jetzt losheulen könnte“, fügte der Übungsleiter des HSV Barmbek-Uhlenhorst an und verabschiedete die legendäre Spielstätte unter der Mithilfe seiner Schützlinge mehr als nur gebührend. Im Oberliga-Saisoneröffnungsspiel wurde der langjährige Rivale, Altona 93, mit 3:0 vom Platz geschossen!

Foto: KBS-Picture.de

„Man hat sich mit Altona nicht nur einen Verein mit großer Tradition zum Abschied ins Haus geholt, sondern gleichzeitig auch einen Gegner, wo man nicht unbedingt erwarten kann, dass man auch gewinnt. Deshalb bin ich nicht nur hochzufrieden, sondern auch mächtig stolz auf die Truppe, dass sie sich von dem ganzen Drumherum nicht aus der Ruhe bringen lassen und völlig verdient gewonnen hat“, bilanzierte der Erste Vorsitzende der Barmbeker, Frank Meyer. Die Zuschauer taten ihr übriges dazu, dass der „Anfield-Abschied“ einen würdigen Rahmen erhielt. Sage und schreibe 2700 Schaulustige fanden sich auf dem Rupprecht-Platz, der aus allen Nähten platzte, ein. Mit dem Spruchband „Wilhelm-Rupprecht-Platz für immer und ewig!“ würdigte auch der „Barmbeker Pöbel“ seine Spielstätte.

Bereits eine Stunde vor Anpfiff versammelten sich Menschenmengen an der Steilshooper Straße. Die Verantwortlichen des amtierenden Hamburger Pokalsiegers lockten die Zuschauer mit einer spektakulären Show. So fand nicht nur HSV-Ikone Uwe Seeler einige herzerwärmende Worte vor Spielbeginn, auch Dieter Matz (Hamburger Abendblatt) und Lotto King Karl (BU-Fan und Stadionsprecher beim HSV) brachten ihre Emotionen zum Ausdruck. Nach dem famosen Auftritt „ihrer Jungs“ gab Lotto mitten auf dem legendären Grün in einem weißen Truck noch ein paar Lieder zum Besten. Der Verein dankte seinen Anhängern mit Freibier. Ein rundum gelungener und würdevoller Abschied einer Kultstätte, von der zumindest eine Sache bleiben wird: „Die Kaninchen nehmen wir mit rüber“, scherzte Volker Brumm, Liga-Beauftragter, auf der PK nach dem Spiel. Bevor BU ins neue Stadion umsiedelt, werden die restlichen Heimspiele des Jahres am Borgweg ausgetragen. Die „Anfield“ wird aber nicht nur bei den glühenden Anhängern einen Platz im Herzen bekommen, schließlich gilt: „Wilhelm-Rupprecht-Platz für immer und ewig!“

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