Zwei Verteidiger-Tore: „So langsam dränge ich mich als Stürmer auf“

Hurricanes drehen Spiel gegen SCALA VI

16. März 2017, 16:48 Uhr

Auf dem schweren Geläuf behielten die Hamburg Hurricanes am Ende knapp die Oberhand. Foto: Hurricanes

In der Kreisklasse B3 begrüßten die Hamburg Hurricanes (Platz drei) am vergangenen Wochenende das Team von Alstertal-Langehorn VI (Platz sechs). Bis vor Kurzem waren die Alstertaler noch selber Hausherren an der Wellingsbütteler Landstraße, bis die Herrenmannschaften des Oberalster VfW aufgelöst wurden.

Bei frühlingshaften Temperaturen und auf einem „unterklassigen“ Hartplatz pfiff Schiedsrichter Aref Babaei Mehr die Partie überaus pünktlich um 15 Uhr an. Die Hurricanes versuchten von der ersten Minute an, Kontrolle in ihr Spiel zu bringen. SCALA stand hingegen sehr gut gestaffelt und machte die Reihen dicht. Der Platz war insgesamt sehr schwer zu bespielen, so dass es für die Hurricanes „nicht möglich war, unser passbasiertes Spiel aufzuziehen“, wie Keeper Hamid Farahmand befand. In der elften Minute konnte der Gast einen Einwurf auf Höhe des Strafraums der Hurricanes kurz ausspielen, in den äußeren Rand der Box passen und durch einen platzierten Schuss ins Tor der Hurricanes zirkeln. Hurricanes-Verteidiger Samuel Lovett sah in jener Situation etwas unglücklich aus, doch ob dieses Kunststück von Alexander Rimili so gewollt war? Diese chirurgische Präzision war jedenfalls bemerkenswert – keine Chance für Farahmand!

Gute Stimmung auf dem Platz. Foto: Hurricanes

SCALA verstand es auch folglich sehr gut, die Schwächen der Hurricanes auszunutzen und durch Mittelfeld-Allrounder Meikel Sakha offensiv immer wieder Akzente zu setzen. Einige Konter wurden eingeleitet, aber nicht effizient zu Ende gespielt. In der 25. Minute fing dann Farahmand einen Angriff der Gäste ab und setzte zum Abstoß an. Ein Pfiff! Der Torwart genoss wohl zu sehr die Frühlingssonne und verlor die Sechs-Sekunden-Regel aus den Augen. Die Alstertaler durften aus circa 13 Metern einen indirekten Freistoß ausführen, der jedoch von Jeppe Hybel abgewehrt wurde. Keine fünf Minuten später drückten die Hurricanes auf den Ausgleich. SCALA VI-Fänger Marco Wohlberedt konnte sich in einigen Szenen auszeichnen und rettete den Ball hier zur Ecke. Der dänische Kapitän der Hurricanes, Jesper Jensen, übernahm die Aufgabe und fand in Samuel Lovett den richtigen Abnehmer, der durch einen platzierten Kopfball den Ausgleich erzielte!

Standards machten den Unterschied. Gute Position für die Hausherren... Foto: Hurricanes

Viel passierte in der Schlussphase des ersten Durchgangs nichts mehr. Sowohl die Hurricanes als auch die SCALAner wechselten in der Pause jeweils auf einer Position aus – und die Hausherren zeigten nun ein anderes Gesicht. Trainer Guillaume Hounsome muss die richtigen Worte gefunden haben. Es ergaben sich viele Chancen, darunter einige 100-Prozenter, die Wohlberedt aber allesamt parierte. Insbesondere die Weltklasseleistung in der 60. Minute, als Callum Sutch alleine im Fünf-Meter-Raum zum Schuss ausholte und der Schlussmann reflexartig die Hände hochriss! Es schien so, als könnten die Hurricanes „noch bis Montag durchspielen und kein Tor mehr erzielen“, so Farahmand mit einem Augenzwinkern.

Nun kam auch ein wenig Unruhe auf, doch Referee Aref Babaei Mehr konnte alle Gemüter schnell wieder beruhigen, so dass sich alle Beteiligten schnell wieder auf das Wesentliche konzentrierten. Neun Minuten waren noch auf der Uhr, als der Niederländer Niek Minderhoud die Hurricanes erlöste und die Lederpille per Volley ins Netz schoss. Ein herrlicher Treffer, der mit Sicherheit zur Wahl zum „Tor des Monats“ hätte vorgeschlagen werden können! Die Gäste wechselten prompt, um die letzten Minuten mit Vollgas den Ausgleich zu forcieren. Aber es sollte nicht mehr reichen. Denn nach einigen Minuten Nachspielzeit konnten die Hurricanes die drei Punkte einkassieren und auf Ihr Konto gutschreiben.

Trainer Guillaume Hounsome


Dein Resümee zum Spiel:
„Es war eines der schwierigsten Spiele der Saison. Wir sind gegen einen sehr organisierten Gegner mit zwei, drei guten Talenten in der Offensive angetreten. Dazu kam noch, dass wir aufgrund der Platzbedingungen unser Spiel nicht aufziehen konnten. In der zweiten Halbzeit verlagerten wir das Spiel in die gegnerische Hälfte und pressten sehr hoch. Daraus resultierte dann im Endeffekt auch unser Siegtor.“

Was sagst Du dazu, dass beide Tore von Verteidigern erzielt wurden?
„Es überrascht mich gar nicht. Wenn man dem Gegner keinen Raum lässt, ergeben sich automatisch Standardsituationen, die dann die langgewachsenen Verteidiger verarbeiten müssen. Beides wichtige Treffer! Hierbei muss ich jedoch meine Spieler Jesper Jensen und Callum Sutch hervorheben, die sehr gute Flanken in den Sechzehner lieferten.“

Wie hast Du das Siegtor erlebt?
„Ein wirklich schöner Volleyschuss! In der Halbzeitpause habe ich Niek Minderhoudmehr in das Mittelfeld verschoben, da ich weiß, dass er eine sehr gute Schusstechnik besitzt. Den Beweis hat er geliefert.“

Abwehrspieler Samuel Lovett

Wie hast Du die Anfangsphase und das 0:1 wahrgenommen?
„Die ersten 20 Minuten waren wir etwas unter Druck, insbesondere durch die Konter der Offensive von Alstertal-Langehorn. So ist ja auch das unnötige 0:1 gefallen. Natürlich waren wir schon enttäuscht, aber wir haben gelernt, nicht in Panik zu geraten und uns unserer Stärken bewusst zu sein.“

Wenige Minuten später hast Du den Ausgleich erzielt. Du hast bereits einige Tore auf dem Konto. Denkst Du jetzt über einen Positionswechsel nach?
„Um genau zu sein drei Tore! So langsam dränge ich mich als Stürmer auf (lacht). Der Ausgleich resultierte aus einer von vielen Ecken Mitte der ersten Halbzeit. Unsere Flanken waren heute sehr scharf, so dass ich dann per Kopf das Tor erzielen konnte.“

Aufstellungen

Hamburg Hurricanes

Noch keine Aufstellung angelegt. (werde jetzt Teammanager dieser Mannschaft)

SC Alstertal-Langenhorn VI

Noch keine Aufstellung angelegt. (werde jetzt Teammanager dieser Mannschaft)