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Am Freitagabend war der Aufsteiger FC Alsterbrüder bei einem der Aufsteiger aus der Vorsaison, TuRa Harksheide, zu Gast. Ein echter Gradmesser für die Hamburger, denn das Team vom collatz + schwartz-Sportpark am Exerzierplatz blieb in der letzten Saison auf eigenem Platz – bis auf drei Ausnahmen – ungeschlagen und belegte in der Schlusstabelle den guten elften Platz. Das letzte Pflichtspiel der beiden Teams fand vor fast genau neun Jahren im Rahmen der Zweiten Runde des Oddset-Pokals statt. Damals besiegte der Kreisligist Alsterbrüder den Landesligisten Harksheide mit 1:0. Wird man die Schleswig-Holsteiner erneut besiegen können?

Beinahe wäre dem Bramfelder SV kurz vor Schluss noch der Ausgleichstreffer und damit zugleich ein kleiner Achtungserfolg bei Oberligist TuRa Harksheide gelungen. Gazwane Kassimou, Keeper der Hausherren, war jedenfalls schon geschlagen und konnte dem Ball im Zurücklaufen nur noch hinterherschauen. Doch der Heber von Maurice Freudenthal senkte sich an die Latte. Somit behielt TuRa, am Vortag noch im Finale des „Hanse-Merkur-Cup“ der Kaltenkirchener TS im Elfmeterschießen unterlegen (1:4), mit 2:1 gegen den klassentieferen Hansa-Landesligisten durch.

Er will zeigen, „was mit guter Arbeit möglich und machbar ist“, sagt Jan Ramelow, der nach drei Jahren beim Niendorfer TSV II – gekrönt von der Landesliga-Meisterschaft in der Saison 2021/22 – ein neues Kapitel aufgeschlagen hat. Auch beim Rahlstedter SC möchte der 30-Jährige seine Visitenkarte abgeben – und an die erfolgreiche Zeit am Sachsenweg anknüpfen. Obwohl sage und schreibe elf Spieler, darunter einige Leistungsträger der vergangenen Jahre und Gesichter der Mannschaft, der Scharbeutzer Straße den Rücken gekehrt haben, sieht er das Team „schlagkräftiger als in der letzten Saison“ aufgestellt, gibt er sich gewohnt selbstbewusst.

„Es war mehr drin“, lautet das Fazit des SC Poppenbüttel nach einer alles in allem durchwachsenen Spielzeit. „Nach dem langersehnten Aufstieg in die Landesliga belegt unsere Mannschaft zum Abschluss der Saison den neunten Tabellenplatz. Nach einem furiosen Start mit sechs Siegen aus den ersten sechs Spielen kam nach den bitteren und vermeidbaren Auswärtsniederlagen beim SSV Rantzau und bei BU die Ernüchterung und unsere Mannschaft verlor zunehmend den Anschluss an die oberen Tabellenregionen“, heißt es rückblickend. „Um die Mannschaft weiterzuentwickeln, wird es daher zur kommenden Saison einige personelle Veränderungen im Team sowie im Team ums Team geben“, lässt der Club von der Bültenkoppel in einer Pressemitteilung verlauten.

Er müsse dem neuen Sportlichen Leiter, Michael Ulbricht, „ein großes Kompliment machen“, sagt Stefan Gehrke, der nach seinem vorzeitigen Aus bei Concordia Hamburg zur kommenden Saison die Geschicke beim Hamburger SV III übernehmen wird. Der Grund für Gehrkes Lobhudelei: „Das, was man kadertechnisch bisher zusammengestellt hat, ist für die Landesliga mehr als nur sehr ordentlich.“ Nachdem man sich in Norderstedt einmal kräftig schütteln musste und das vergangene Spieljahr schnellstmöglich abhaken will, geht der Blick nun wieder nach vorne. Obwohl Ex-Coach Torben Wacker nach der bitteren Gewissheit noch konstatierte: „Aus meiner Sicht gab es in der Vergangenheit keinen unnötigeren Abstieg als diesen!“

Tabellensiebter – eine Platzierung, die nach der letzten Saison ein echter Schritt nach vorne war: Der FK Nikola Tesla hat es geschafft, sich nach dem Beinahe-Abstieg in der Landesliga Hammonia zu stabilisieren, klopfte zwischenzeitlich sogar mal weiter oben an und hat sich im Feld der „Großen“ gefestigt. Zwar gibt sich Liga-Manager Daniel Witt ganz bescheiden – doch die Neuzugänge für die kommende Saison lassen viel versprechen.

Mit Jan Lüneburg (SV Lieth), Hamajak Bojadgian (ETSV Hamburg), Fabian Grau (Studium in den USA), Kangmin Choi, Cemal Sezer, Ersatztorwart Stefan Rakocevic, Jasper Hölscher, Benjamin Dreca, Tjark Hildebrandt, Pelle Hoppe und Dylan Williams (alle Ziel unbekannt) hatten die Verantwortlichen des FC Eintracht Norderstedt bereits sage und schreibe elf Abgänge verkündet. „Wer jetzt die Sorge hat, dass wir in der nächsten Saison keine Mannschaft zusammen bekommen: Die ist unbegründet, wir werden schon in Kürze den einen oder anderen spannenden Neuzugang präsentieren können“, richteten die Garstedter den Blick nach dem für Norderstedter Verhältnisse ungewöhnlich großen Umbruch dennoch positiv nach vorne.

Nach 17 Jahren durchgehender Oberliga-Zugehörigkeit war das Schicksal des SV Curslack-Neuengamme am vergangenen Sonntag besiegelt: Durch die 2:4-Niederlage beim HEBC und den 2:1-Erfolg des SV Rugenbergen einige Stunden später gegen den TuS Osdorf war der Klassenerhalt auch rechnerisch nicht mehr möglich. Das Schlusslicht muss einen Neustart in der Landesliga in Angriff nehmen. Im vorletzten Heimspiel der Saison wollen sich die Mannen vom Gramkowweg gegen TuRa Harksheide zumindest ordentlich aus dem Oberhaus verabschieden. Die Gäste haben als Aufsteiger ein Acht-Punkte-Polster auf den ersten Abstiegsplatz und sind bereits so gut wie gerettet. Um 15 Uhr rollt der Ball - auch bei uns im LIVESTREAM!

Beide Teams kennen sich schon jahrelang. Dementsprechend fiel die Begrüßung vor der Partie zwischen Trainern und Spielern herzlich aus. Nach Anpfiff war es dann rasch vorbei mit dem Austausch von Nettigkeiten. Das Spiel entwickelte sich schnell und hektisch. Von beiden Seiten. TuRa-Trainer Jörg Schwarzer: „Das war insgesamt ein vogelwildes Spiel. Zum Teil sehr verkrampft von uns. Wir haben viel mehr Bälle lang geschlagen, als wir uns vorgenommen hatten.“ Der absolute Wille beider Teams, auf drei Punkte zu gehen, war unübersehbar. Und zwar bis zum Abpfiff.