Seit nunmehr siebeneinhalb Jahren ist er eine der tragenden Säulen, Führungsspieler und Kapitän beim Oststeinbeker SV. Höher als bis zur Landesliga ging es für ihn allerdings nie hinaus. Bis jetzt. Mit 30 Jahren kommt Dave Fehlandt etwas verspätet zum ganz großen Glück. Der „Captain“ des Hansa-Landesligisten heuert nicht nur im Hamburger Oberhaus, sondern zugleich beim amtierenden Hamburger Meister an!

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Seine allerersten Minuten im Herrenbereich sammelte der einstige „Rohdiamant“ Marvin Schalitz beim Oststeinbeker SV. Am Meessen machte der Jungspund derart auf sich aufmerksam, dass er folglich auf dem Zettel einiger höherklassiger Vereine stand. Mit Ausnahme eines anderthalbjährigen Gastspiels beim FC Voran Ohe kickt „Schalle“ nun schon seit 2014 für den SV Curslack-Neuengamme. Am Freitagabend kehrte er mit seinem SVCN zum OSV zurück – und erklärte auf Nachfrage: „Für mich ist es nicht mehr wirklich was Besonderes, in Oststeinbek auswärts Fußball zu spielen. Der Verein hat sich in den letzten zehn Jahren wahnsinnig doll verändert. Es freut mich natürlich, wenn man am Verkauf noch Gesichter sieht, die man von damals kennt – mehr aber auch nicht.“

Ein Duo mit der geballten Erfahrung von zusammen fast 100 Regionalliga-Einsätzen – dazu ein Akteur, der die Landesliga aus dem Effeff kennt und seine Qualitäten dort über Jahre hinweg unter Beweis gestellt hat: Die Sportvereinigung Billstedt-Horn freut sich über ein „prominentes Trio“ in den eigenen Reihen. Über drei Spieler, die reichlich höherklassige Erfahrung mitbringen. Auf drei Mann, die nicht etwa in der Liga-Mannschaft von „Bille-Horn“, die unter Cheftrainer Matthias „Matte“ Reincke in der Kreisliga um Punkte kämpft, für Furore sorgen, sondern in der neu gegründeten Vierten Herren in der untersten Spielklasse in Hamburg!

Mit einigen hochkarätigen Transfers hat Landesliga-Absteiger Klub Kosova in diesem Sommer-Wechselfenster aufgewartet und die Ambitionen, den sofortigen Wiederaufstieg zu schaffen, untermauert. Am Sonntag feierte ein weiterer Neuzugang sein Debüt für den Süd-Bezirksligisten und sorgte mit einem Doppelpack in den Schlussminuten auch gleich für den 3:1-Sieg beim FC Alsterbrüder II: Edison Sa Borges Dju (zuletzt Oststeinbeker SV, davor unter anderem beim Meiendorfer SV, Hamm United FC, HSV Barmbek-Uhlenhorst, FC Süderelbe, FC Türkiye und Concordia Hamburg) geht künftig ebenfalls für Kosova auf Torejagd.

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Während der ETSV Hamburg auf der einen Seite den ungeschlagenen Sprung in Hamburgs Fußball-Beletage perfekt machte und dementsprechend feierte, herrschte auf der anderen Seite die bittere Gewissheit: Nach einem kurzen Höhenflug in Richtung Oberliga und sechs Jahren in der Landesliga muss der Klub Kosova in der Bezirksliga einen Neuanfang starten. Interimstrainer Benjamin Vitija kündigte uns gegenüber bereits an, dass der Abstieg eine „komplette Umstrukturierung“ zur Folge haben würde. „In erster Linie muss ein Trainer gefunden werden. Aber ich denke, das wird nicht so schwer werden. Denn im Hamburger Süden haben wir uns mit dem Klub Kosova einen sehr guten Namen gemacht, wo gut gearbeitet wird. Auch die Bedingungen passen“, so Vitija damals.

Er hat mit dem Verein schon viel erlebt. Vom völlig verrückt zustande gekommenen Oberliga-Aufstieg bis hin zum Wiederabstieg. Vom Neuaufbau in der Landesliga in neuer Funktion bis hin zu vielen Erfolgen mit den Nachwuchs-Mannschaften des Clubs. Gerade erst führte Elvis Nikolic die A-Jugend des VfL Lohbrügge zum Regionalliga-Aufstieg – und verabschiedete sich von „seinen“ Jungs mit überaus emotionalen Worten: „Heute endet eine geile Reise. Wir hatten eine Vision. Und daraus ist ein Ziel geworden. Andere Vereine habe Tracking-Systeme, Videokameras und, und, und. Wir haben nicht einmal einheitliche Trainingsanzüge. Aber wir haben uns. Wir sind mit Zusammenhalt, Herz und Leidenschaft Meister geworden“, zitierte die „Bergedorfer Zeitung“ die Abschiedsrede von Nikolic, die mit folgendem Satz endete: „Ihr seid wundervolle Menschen!“

Ahmet Sahin ist ein Typ klarer Worte. „Als Aufsteiger, aber mit einem sehr guten Kader, haben wir die Saison insgesamt unter unseren Erwartungen beendet“, macht der Fußball-Abteilungsleiter der Hamburger Turnerschaft von 1816 keinen Hehl daraus, dass nach dem zwölften Tabellenplatz in der Hansa-Staffel durchaus eine gewisse Enttäuschung mitschwingt. „Ein wichtiges Ziel für diese Saison war natürlich, nicht abzusteigen. Aber dennoch hatten wir uns in der Tabelle höher platziert gesehen“, fügt Sahin an.

Seine Überredungs- und Überzeugungskünste haben dazu geführt, dass er schlussendlich doch „Ja“ gesagt hat und eingesprungen ist. Als „Freundschaftsdienst“ für Dave Fehlandt übernahm Erdal Katik das Traineramt beim Oststeinbeker SV, trat die Nachfolge des zurückgetretenen Alex Kaya – nahm nach nur vier Punkten aus den ersten neun Spielen und dem Pokal-Aus gegen den FC Alsterbrüder (3:4) seinen Hut – an, gewann sein erstes Spiel als neuer Chefcoach beim ASV Hamburg (3:2) und legte mit den bereits abgeschlagenen Mannen vom Meessen eine beeindruckende Serie hin. Der Rückstand auf das rettende Ufer betrug zwischenzeitlich mal 15 (!) Punkte. Dank einer ungeheuren und unglaublich intensiven Aufholjagd ist der OSV am vergangenen Wochenende durch einen 3:1-Erfolg über Schlusslicht Meiendorf am Klub Kosova (1:2 bei Voran Ohe) vorbeigezogen und hat im letzten Spiel beim abgeschlagenen Vorletzten TSV Sasel II alles in der eigenen Hand.