HFV-Urteil: Sasel gewinnt gegen Norderstedt II am grünen Tisch

Marco Schultz erzielte als Leihspieler aus dem Regionalliga-Team alle vier Tore für Norderstedt. Genutzt hat es im Nachhinein nichts mehr. Foto: noveski.com

Am 20. Spieltag empfing der TSV Sasel II den Tabellenführer Eintracht Norderstedt II zum Spitzenspiel der Kreisliga-Staffel 6. Das Problem an dieser Partie: Die Zweite der Eintracht reiste mit einigen Spielern aus der Ligamannschaft an und setzte mit Marco Schultz, Clifford Aniteye, Dane Kummerfeld und Marcus Coffie vier Spieler ein, die zuvor für die Ligamannschaft bereits aufliefen. Zwar verlor der Rang-Zweite die Partie mit 0:4, kann sich im Nachhinein aber doch noch freuen. Ganz nach dem Motto: „Wer zuletzt lacht, lacht am besten.“

Dass die Begegnung am 21. Februar diesen Jahres auf eine gewisse Art etwas Besonderes werden würde, erahnte man auf Seiten der Heimmannschaft bereits, als man den Spielerbogen einsah. Dennoch gingen die Saseler Kicker auf das Feld, um ihrer Ansicht nach „das Beste aus dem Spiel zu machen“. Jedoch klappte dieses Vorhaben nicht wie gedacht, sondern die Befürchtungen bewahrheiteten sich und der Primus, um Trainer Wolfang Geelhaar, fuhr mit einem klaren Sieg wieder nach Hause. Allerdings erahnte zu diesem Zeitpunkt noch keiner der Gewinner, dass das Spiel auf eine besondere Weise in die Verlängerung gehen sollte. Denn Sasel klagte vor dem Sportgericht, indem sich der Verein auf Paragraph 17 Absatz 4 der HFV-Spielordnung berief, worin klar beschrieben ist: „In einem Punktspiel einer niedrigeren Mannschaft können jeweils maximal drei Spieler eingesetzt werden, die in einem vorangegangenen Punktspiel einer höheren Mannschaft zum Einsatz gekommen sind.“

„Das haben wir wohl ein bisschen verwechselt“

Eintracht-Coach Geelhaar sagte über diesen bestehenden Paragraphen: „Mir ist das nicht so bewusst gewesen. Wir hatten nur die Information, dass man die U23 immer schieben kann. Und in dem Fall waren nun zwei Spieler über 23. Das haben wir wohl ein bisschen verwechselt.“ Zudem fügt er nun an: „Das Urteil ist gefällt und fertig. Und wenn man sich ganz genau die Statuten durchliest, gibt es da auch nichts dran zu rütteln, auch wenn die ganze Geschichte in der Spielordnung mit Paragraph 17 ein bisschen unübersichtlich ist.“ Der Mannschaftsbetreuer der Saseler, Thomas Schmidt, freute sich stellvertretend für die Mannschaft über den Entscheid: „Aufgrund der beiden Begegnungen in dieser Saison gegen Norderstedt, in denen sie eine hohe Anzahl von Regionalliga-Spielern eingesetzt haben, können wir mehr als gut mit dem Urteil leben. Denn irgendwo ist es auch die Gerechtigkeit, die wir haben wollten. Somit wurden sie jetzt ein kleines bisschen auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und sehen, dass sie sich mit ihren Liga-Spielern nicht alles erlauben können.“ Immerhin geht es hier direkt um die Meisterschaft und daher nahmen die Verfolger um Platz eins auch gerne die drei Punkte am grünen Tisch mit. Somit bleibt das Team von Trainer Tom Woltemath weiter am Tabellenführer dran und wittert weiter seine Chance: „Unser primäres Ziel ist, erst mal den zweiten Platz zu halten. Aber wir werden natürlich auch versuchen, die Meisterschaft zu gewinnen. Denn wenn wir nicht mit einem Auge darauf hätten schauen können, Norderstedt noch vom ersten Platz zu holen, hätten wir den Protest wahrscheinlich auch gar nicht eingelegt. Insofern nehmen wir jetzt die drei Punkte sehr gerne mit.“