Bressem zu Holmer Fehlstart: „Haben zu viele Spaßkicker!“

Ex-Profi setzt voll auf Rückrunde: „Zu stark, um abzusteigen!“

23. Oktober 2014, 15:59 Uhr

Für den TSV heisst's jetzt "Augen zu und durch!" Foto: KBS-Picture.de

Nach über einem Drittel absolvierter Spielzeit kommt man nicht umhin, im mit großen Erwartungen gestarteten TSV Holm eine der größten Enttäuschungen der Bezirksliga West zu sehen. Nach zwölf Spieltagen steht lediglich Platz 15 zu Buche. Auch Trainer Bernd Bressem resümiert: „Gerade aufgrund der vielen Neuen ist das total unbefriedigend, unsere Saisonziele waren ganz andere.“ Dennoch gibt sich der Ex-Profi im Gespräch mit FussiFreunde optimistisch.

Gleich zehn neue Akteure holte der TSV im Sommer, darunter viele ehemals höherklassige Spieler und hoch gehandelte Kaliber wie Mahmoud „Malle“ Ben-Djebbi. Doch gerade ob der völlig neu zusammengewürfelten Personaldecke ergaben sich einige Probleme, wie Bressem zugibt: „Das Trainerteam hat schnell festgestellt, dass wir unsere Saisonziele anpassen müssen. Viele sind als Spaßkicker gekommen und haben konditionelle Mängel, dazu kamen Urlauber und Verletzte. Wir konnten nie zweimal dieselbe Elf aufstellen.“

„Unser Kader ist für den Abstieg zu stark“

Dass man bisher hinter den Erwartungen zurückblieb, will der Übungsleiter jedoch nicht den Neuzugängen ankreiden: „Da waren gute Leute mit dabei, die jetzt wichtig sind. Aber einige haben vorher pausiert, da reicht der Fitnesszustand noch nicht aus.“ Auch sei es aufgrund längerer Ausfallzeiten und verhinderter Spieler schwierig, wirksam zu trainieren oder sich einzuspielen: „Oft ist es gar nicht möglich, die beste Mannschaft aufzustellen.“ Dennoch bleibt Bressem guter Dinge und arbeitet nun am neu definierten Ziel Klassenerhalt: „Wir haben hier in Holm keinen Druck. Einige Spiele haben gezeigt, dass wir es besser können. Das macht mir Mut, dass wir nach der Wintervorbereitung eine gute Rückrunde spielen werden.“

„Tote Truppe“ soll wieder „mehr Gas geben“

Für die Verfehlungen im Transferfenster haben die Verantwortlichen bereits vor einem Monat korrigierende Maßnahmen eingeleitet. Nach einer 0:3-Schlappe gegen den Eimsbütteler TV prangerte der Trainer öffentlich die Einstellung seines Teams an, bezeichnete sie gar als „tote Truppe“. Ein bewusstes Vorpreschen, so Bressem heute: „Wir hatten viele Sitzungen hinter verschlossenen Türen, aber ich wollte auch in der Öffentlichkeit ein Zeichen setzen.“ Um einen neuen Teamgeist zu wecken, verdünnte man zudem den Kader. Einige Spieler hatten schlicht zu wenig Zeit, bei anderen habe es „menschlich nicht gepasst.“ Hoffnung schöpft der Verein auch aus dem sich lichtenden Lazarett und der anstehenden Winterpause. Goalgetter Fabian Tiede und Sechser Felix Köhnecke sollen bald wieder für mehr Torgefahr sowie Stabilität im Mittelfeld sorgen. „Das sind zwei super Jungs, die uns verstärken werden.“, freut sich der Coach über die Rückkehrer. Weitere Neuzugänge brauche es zum Klassenerhalt nicht: „Die Spieler, die wir haben, sind gut. Wir vertrauen ihnen!“

„Genieße volle Rückendeckung“

Sein eigener Stuhl habe indes nie gewackelt: „Um meine Position mache ich mir keine Gedanken. Ich habe noch vor kurzem mit dem Vorstand gesprochen und die schätzen meine Arbeit sehr.“ Die sportliche Misere erklärt er sich auch durch das Fehlen der gewissen Portion Glück in den entscheidenden Momenten. Sollte sich dieses wieder einstellen, ist Bressem zuversichtlich: „Man sieht ja, dass wir es eigentlich können, wir scheitern einfach an Kleinigkeiten. Aber wir sind nicht abgeschlagen, alles ist eng beieinander. Daher bin ich optimistisch.“