Clausen: "Schon sehr speziell nach sechs Jahren"

Der ehemalige AFC-Kapitän und das Wiedersehen mit seiner alten Truppe

03. August 2015, 17:14 Uhr

Sebastian Clausen (2. v. l.) beim Einmarsch gegen seine Ex-Kollegen. Foto: KBS-Picture.de

Mit 27 Jahren suchte Sebastian Clausen in diesem Sommer eine neue Herausforderung. Sechs Spielzeiten war er insgesamt für Altona 93 aktiv, bevor er zur neuen Saison zum HSV Barmbek-Uhlenhorst wechselte. Direkt im Eröffnungsspiel stand Clausen bereits seiner alten Mannschaft wieder gegenüber. "Schon sehr speziell nach sechs Jahren. Auf jeden Fall was Besonderes", gab er anschließend zu Protokoll. Beim 3:0-Sieg seines neuen Arbeitgebers legte der Innenverteidiger sogar ein Tor vor und war durch eine gute Defensivleistung maßgeblich am erfolgreichen Abschied der "Barmbeker Anfield" beteiligt. Wieder einmal eine Geschichte, die nur der Fußball schreiben kann.

Es war die 15. Spielminute, als Pascal El Nemr einen Freistoß aus halblinker Position flach in den Sechzehner brachte - Sebastian Clausen erwischte den Ball eher unfreiwillig mit seinem rechten Fuß. Die Kugel gelangte zu Christian Merkle, der mit Leichtigkeit zum 1:0 einschob. Die darauffolgende Freude über den Treffer schwappte vom Spielfeld natürlich auf die Ränge über. Unter den Jubelnden befand sich auch die neue Nummer 28 von BU: Sebastian Clausen - der Vorlagengeber des Merkle-Tores. "Im Spiel jubelt man natürlich mit", verriet der 27-Jährige und fuhr fort: "Das gehört dazu. Dafür ist man zu sehr Sportler, um dann nicht zu jubeln. Man will ja die drei Punkte mitnehmen und keine Geschenke verteilen. Auch wenn's die alten Kollegen sind."

"Letztendlich gewöhnt man sich schnell dran"

Der Wechsel von einem Hamburger Traditionsklub zum anderen brachte auch eine Änderung der Spielphilosophie mit sich. Diese galt es für Clausen in der Vorbereitung so schnell wie möglich zu verinnerlichen. Vom Ballbesitzfußball mit einem gewissen Offensivdrang hin zu einem eher defensiv ausgerichteten System. Der Abwehr-Spezialist gab nach der Partie lächelnd zu: "Ich habe mich in den ersten Testspielen schwer damit getan. Letztendlich gewöhnt man sich aber schnell dran. Taktisch habe ich es ja in der Vergangenheit schon immer gut mitbekommen." Als erfahrener Spieler soll er zudem den Jungen, wie zum Beispiel dem neuen Innenverteidigerpartner Lasse Janssen, helfen, in der Oberliga Fuß zu fassen. "Lasse hat das klasse gemacht. Am Anfang wirkte er etwas nervös - hat sich aber gut reingekämpft. In der zweiten Halbzeit hat er überragend gespielt. Dasd das heute gut geklappt hat, sieht man am Ergebnis."

"Ein schöner Empfang, muss ich sagen"

Nicht nur Clausen selbst freute sich über seinen Vereinswechsel in diesem Sommer, anscheinend gefiel dies auch den Fans der Blau-Gelben. In der 55. Minute rollten die treuen BU-Anhänger ein Plakat aus, worauf geschrieben stand: "Wilkommen auf der guten Seite der Macht, Clausi!" In Anlehnung an die berühmten "Krieg der Sterne"-Filme und die herrschende Rivalität zwischen dem HSV Barmbek-Uhlenhorst und Altona 93, wurde das Banner, begleitet von Sprechgesängen, in die Höhe gereckt. "Ein schöner Empfang, muss ich sagen. Schon was Besonderes", befand er und fügte zum "Anfield"-Abschied folgende Worte an: "Bei Cordi habe ich das ja auch schon mitgemacht - mit dem Marienthal. Nun mit der Barmbeker Anfield. Es ist natürlich überragend, dass ich beide Partien gewinnen konnte."

"Müssen auf der Hut sein"

Bleibt abzuwarten, was Sebastian Clausen mit seiner neuen Mannschaft im Stande ist zu leisten. Als nächstes steht das Highlight der diesjährigen Saison auf dem Programm: das DFB-Pokalspiel gegen den SC Freiburg. Auf die Frage, was in diesem Jahr für BU in der Liga möglich sei, antwortete er: "Nach so einem Start - mit 2700 Zuschauern und dem DFB-Pokalspiel gegen Freiburg - ist es schwierig wieder in den Ligaalltag zu kommen. Wir müssen auf der Hut sein. Dann schauen wir mal, was geht." Der Anfang für eine erneut erfolgreiche Spielzeit ist getan. Fakt ist, dass der 3:0-Erfolg beim Abschiedsspiel der altehrwürdigen "Anfield" so schnell keiner vergessen wird. Auch Neu-Barmbeker Sebastian Clausen nicht.

Autor: Luca Sixtus