Ein fragiles Gebilde

Hinrundenfazit SC Vier- und Marschlande

22. Dezember 2014, 09:38 Uhr

Sorgenfalten: Onur Ulusoy (l.) und Coach Olaf Poschmann. Foto: KBS-Picture.de

Man muss wahrlich kein Kenner der Szene sein, um festzustellen, dass die Hinrunde des SC Vier- und Marschlande für die Katz war. Sieben Zähler aus 18 Spielen sind nicht nur eine bescheidene Ausbeute, sondern gleichbedeutend mit dem vorletzten Tabellenrang der Hamburger Belletage. Wäre man ein Spötter, könnte man hoffnungsvoll konstatieren, dass nach dem Rückzug des FC Elmshorn bereits ein Abstiegsplatz vergeben ist. Es gibt jedoch auch einen kleinen Grund zur Hoffnung.

Eben jene wird insbesondere von Timo Aschenbrenner personifiziert. Der Angreifer reklamiert die Hälfte der geschossenen Tore seines Teams für sich – acht von insgesamt 16 Erfolgserlebnissen. Und auch Mitspieler Michel Harder, der auf vier Buden kommt, hat im Laufe der Saison bereits nachgewiesen, dass er weiß, wo der Kasten steht. Nichtsdestotrotz: die partiellen Lichtblicke täuschen nicht über die gravierenden Gesamtmängel hinweg. 53 Mal musste Torsteher Kai Erschens bereits hinter sich greifen, was einem Schnitt von knapp drei Gegentoren pro Begegnung entspricht. Dass diese Bilanz dem Selbstvertrauen beileibe nicht zugute kommt, ist klar.

Sinnbildlich für das fragile SCVM-Gebilde, das im Sommer personell grunderneuert wurde, waren die ersten beiden Novemberwochen. Zunächst spulte man beim USC Paloma eine Klasseleistung ab und feierte einen 6:2-Erfolg an der Brucknerstraße. Einen Spieltag später, als man mit breiter Brust hätte ins Rennen gehen müssen, wurde man auf heimischen Terrain vom TSV Buchholz 08 nach Strich und Faden auseinander genommen – 1:7 in Zahlen ausgedrückt.

Der SC Vier- und Marschlande wird sich in der Rückserie kräftig strecken müssen, um den Klassenerhalt noch zu schaffen. Mit Onur Ulusoy, Marcel Jeremias, Yasar Koca, Imad Mokaddem und Co stehen Trainer Olaf Poschmann arrivierte Kräfte zur Verfügung. Kitzelt man aus ihnen das Optimum heraus und wird noch die eine oder andere Verstärkung geholt, ist das Wunder von einer weiteren Oberligasaison vielleicht noch möglich.

Statistikzentrale:

Höchster Triumph: 6:2 (Auswärtssieg USC Paloma)

Schwarze Stunde: 1:7 (Heimniederlage TSV Buchholz 08)

Bomber der Truppe: Timo Aschenbrenner (8 Treffer)

Effektivster Torschütze: Timo Aschenbrenner (trifft alle 166 Minuten)

Dauerbrenner: Dennis Urdin, Kai Erschens (je 1710 Minuten)

Küken: Artur Hoppe (20 Jahre)

Dino: Imad Mokaddem (32 Jahre)