Entgegen der Gerüchte: Störtebeker SV zieht nicht zurück!

SSV-Coach Christian Chodura weiterhin im Amt

01. September 2015, 15:47 Uhr

Der Störtebeker SV zieht seine Ligamannschaft nicht vom Spielbetrieb zurück, will stattdessen neue Spieler an Land ziehen und die Saison vernünftig beenden. Foto: timelash.de

In den letzten Tagen verbreitete sich das Gerücht, dass der Störtebeker SV sich aus der Bezirksliga Süd zurückziehen würde. Dem ist nach unseren Informationen nicht so! Sowohl Trainer Christian Chodura als auch Liga-Obmann Michele Occhipinto versicherten uns das Bestehenbleiben der derzeitigen Ligamannschaft und wiesen alle Meldungen um den Klub zurück. „Die Nachrichten, dass wir die Truppe abmelden und Christian entlassen würden, sind frei erfunden“, meinte Occhipinto, der gerade erst aus seinem dreiwöchigen Urlaub zurückgekehrt ist. „Ich weiß nicht, ob jemand sauer auf uns ist, aber dies entspricht einfach nicht der Wahrheit.“ Stattdessen soll man anscheinend in Sachen Spielern fündig geworden sein. Einige ehemalige Spieler der vor der Saison abgemeldeten Zweitvertretung seien bereit, dem angeschlagenen Verein unter die Arme zu greifen.

Es machte beinahe wie ein Lauffeuer die Runde. Die Nachricht um den Störtebeker SV und die Abmeldung seiner Bezirksligamannschaft. „Das ist schlichtweg gelogen“, ließ Chodura wissen. Eine vermeintliche Tatsache, da der Klub am Wochenende zum Punktspiel gegen den Harburger TB nicht angetreten ist, stellt sich nun als Falschmeldung heraus. Warum der SSV am Samstag nicht nach Harburg gereist ist, hatte laut Chodura ganz einfache Gründe: „Wir hätten wieder nur maximal zehn Mann zur Verfügung gehabt. Das bringt auch nix, wenn man sich die nächste Klatsche abholt.“ Bereits eine Woche zuvor ging das Team aus der HafenCity mit 0:8 gegen den TSV Neuland unter. Ein sehr kurioses Spiel, welches zum Schluss mit Fünf gegen Elf (!) gespielt wurde. Ein vorzeitiges Ende kam für den Schiedsrichter Björn Struckmann nicht in Frage. „Schon komisch, dass wir acht gelbe Karten, zwei Gelb-Rote und eine Rote kassieren und Neuland nicht mal eine Gelbe kriegt“, äußerte sich Christian Chodura zum Debakel und fuhr fort: „Der Schiedsrichter hat sehr einseitig gepfiffen. Seine Leistung war sicherlich nicht der ausschlaggebende Grund, warum wir 0:8 verloren haben. Aber, dass er nach der Partie im sozialen Netzwerk in einer Gruppe über Pierre Knorr herzieht und sich dafür feiern lässt, dass er ihm eins ausgewischt hat – das ist schon eine Frechheit.“

„Am Wochenende sollten wir wieder um die 15 Leute im Kader haben“

Ein großes Problem, welches die Störtbeker derzeit haben: Zuverlässige Spieler finden. Chodura klagt darüber, dass in den vergangenen Wochen kein normaler Trainingsbetrieb möglich gewesen sei: „Wir haben Vier gegen Vier oder Fünf gegen Fünf gespielt. Das war unser Training.“ Dies soll sich in Zukunft ändern. Farid Akbari ist nämlich zurück an Bord – dieses Mal als rechte Hand von Chodura. Akbari leitete im letzten Jahr die zweite Mannschaft des SSV, zog sich jedoch im Sommer zurück. Der neue Co-Trainer ist erster Ansprechpartner, wenn es um die Rekrutierung neuer Akteure geht. So bestätigte uns Michele Occhipinto, unter der Woche Neuverpflichtungen bekanntgeben zu können, sofern die Verträge unterschrieben worden sind. Occhipintos Statement im Hinblick auf den nächsten Spieltag: „Es gab in letzter Zeit ein paar Probleme - die haben wir nun behoben. Unsere neuen Spieler waren für die letzte Partie noch nicht spielberechtigt. Am Wochenende sollten wir aber wieder um die 15 Leute im Kader haben.“

„Als kleiner Verein ist es schwierig“

Neben der Problematik mit den Aktiven auf dem Fußballplatz, steht zudem das Gesamtkonstrukt des Klubs weiter auf wackligen Beinen. „In der Bezirksliga sind es andere Summen. Da ist es als kleiner Verein schwierig“, sagte Chodura auf Nachfrage, wie es mit dem Störtebeker SV weitergehen wird. „Bis zur Winterpause sollten wir ein, zwei neue Sponsoren gefunden haben. Unsere Lage ist natürlich auch nicht vorteilhaft.“ Gemeint ist das momentane Zuhause des SSV. Am Horner Kreisel spielen und trainieren die eigentlich in der HafenCity beheimateten Störtebeker derzeit. Chodura über die Spielstätte: „Wir haben keine richtige Anlage. Hier gibt es noch nicht einmal ein Vereinsheim, welches zum Zusammensitzen und Nachbesprechen genutzt werden kann. Hier geht gar nix.“ Liga-Obmann Occhipinto zeigte sich indes zuversichtlich: „Da hat Christian Recht. Es gibt aber eine Alternative. Wir müssen diesbezüglich noch Gespräche mit ein paar Leuten führen. Bis zur Winterpause sollten wir eine neue Anlage gefunden haben.“