Erst gefeiert, dann degradiert: Boldt kein „TuRaner“ mehr!

„Es gab unterschiedliche Auffassungen über künftige Einsatzzeiten“

10. Oktober 2015, 13:05 Uhr

Marcel Boldt hält sich zumindest bis zum Winter beim HSV III fit. Foto: noveski.com

Es war über viele Jahre mehr als „nur“ ein normales Trainer-Spieler-Verhältnis – doch mittlerweile hat das Zusammenspiel zwischen Marcus Fürstenberg und Marcel Boldt arge Risse bekommen. Nachdem der 27-Jährige vor gut drei Wochen nach elendig langer Leidenszeit sein großes Comeback für TuRa Harksheide gab, im Anschluss daran von Verantwortlichen, Mitspielern und auch Medien gefeiert wurde, folgt nun der nächste Knall – und der hat sich gewaschen: Denn Boldt gehört ab sofort nicht mehr dem Kader von TuRa an!

„Es gab unterschiedliche Auffassungen über die künftigen Einsatzzeiten“, erklärt uns Boldt gegenüber. Unseren Informationen zu Folge soll Fürstenberg seinem ehemaligen „Ziehsohn“ nach dem Wedel-Spiel, in dem Boldt sein zehnminütiges Comeback feierte, mitgeteilt haben, dass er bis Januar mit keinem weiteren Einsatz im Harksheide-Dress rechnen darf. Ein Schlag ins Gesicht für Boldt. „Ich möchte keine schmutzige Wäsche waschen, aber natürlich stellt man sich dann die Frage, weshalb man gegen Wedel eingewechselt wurde. Wenn es nur aus Dankbarkeit oder Mitleid war, dann hätte ich gerne drauf verzichtet.“ Jener Kurzeinsatz wird dem Mittelfeldakteur nun bei einem möglichen Wechsel zum Verhängnis.


Boldt betont: „Mir geht und ging es nie darum, gleich wieder über 90 Minuten zu spielen. Aber ich hätte mich darüber gefreut, wenn ich mir durch Kurzeinsätze wieder einen gewissen Rhythmus hätte verschaffen können und langsam an die Mannschaft herangeführt worden wäre. Ich habe jedenfalls alles dafür getan, war in jedem Training dabei und habe mich voll reingehauen.“ Ein vorzeitiger Abschied war nicht das, was Boldt sich gewünscht habe, stattdessen erklärt er unmissverständlich: „Ich hätte TuRa niemals verlassen, wenn es am vergangenen Dienstag, als ich meine Sachen dabei hatte und nochmal ein ruhiges Gespräch gesucht habe, nicht zu einem Vorfall gekommen wäre, den ich so einfach nicht hinnehmen konnte. Ich wurde vor der gesamten ersten und zweiten Herrenmannschaft von Herrn Fürstenberg auf dem Platz angeschrien und gedemütigt. Das war der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Nach so vielen gemeinsamen Jahren hätte ich mir einfach einen anderen Umgang gewünscht und nicht so ein derart respektloses Verhalten. Die Entscheidung konnte danach leider nicht mehr anders ausfallen.“

Wie es für den ehemaligen Bramfelder nun weitergeht, soll in den kommenden Tagen geklärt werden. Nach unseren Informationen wird sich Boldt zumindest bis zur Winterpause beim HSV III fit halten, wo er auf einige gute Freunde und ehemalige Weggefährten aus TuRa-Zeiten trifft – wie zum Beispiel Hannes Steckel, Timo Trefzger, Jan Haerting oder auch Philip Bröcker. Zudem wird ihm dort – nach seinem schweren Arbeitsunfall Ende Oktober 2014 – die Möglichkeit geboten, langsam den Weg zurück zu finden. Den Weg, den er bei TuRa Harksheide nicht mehr gehen durfte...