Glashoff bleibt – „Umfeld und Tradition sind Gründe, warum wir langfristig planen“

Nichts ist unMÖglich beim SC Sperber

08. März 2018, 10:38 Uhr

Ingo Glashoff bleibt dem SC Sperber mindestens zwei weitere Jahre erhalten. Foto: Mathias Merk

„Wir waren auf einem sehr guten Weg“, bekundet Ingo Glashoff, Trainer des Nord-Bezirksligisten SC Sperber. Dass die Betonung auf dem „waren“ liegt, hängt vor allem damit zusammen, dass man „nie die Möglichkeit gehabt“ habe, „mit ein und derselben Mannschaft mal zwei oder drei Spiele nacheinander zu bestreiten.“ Aufgrund von argen Personalnöten – „auch andere Mannschaften haben diese Ausfälle“, betont Glashoff – mussten die Alsterdorfer stets improvisieren und Umstellungen vornehmen. Bestes Beispiel: Das Nachholspiel gegen den VfL 93…

„Die Idee dazu kam mir am Nachmittag – nach ungefähr 25 Absagen“, verrät uns Glashoff auf Nachfrage und spricht damit auf die Tatsache an, dass der SC Sperber am Dienstagabend an der Meerweinstraße sicherlich nicht nur den Gegner arg überraschte. Der Grund: Torhüter Christoph Möhring stand zwar, wie gewohnt, auf dem Spielberichtsbogen – aber gleiches galt auch für Keeper-Kollege Daniel Göbel. Wollte der SCS etwa für ein Novum sorgen und mit zwei Schlussmännern zwischen den Pfosten agieren? Mitnichten! Vielmehr beorderte Glashoff den langjährigen SCALA-Fänger Möhring in den Angriff. „Ich musste ja irgendwie handeln und da Christoph eine größere körperliche Masse als Daniel mit ins Spiel reinbringt, war die Überlegung, einen ‚Bullen‘ vorne reinsetzen, der den Ball absichern und den Körper gut reinstellen kann. Und das hat er auch nicht schlecht gemacht“, fand Glashoff lobende Worte für „Mö“, der als Feldspieler aufgeboten wurde, weil man lediglich mit 13 Mann anreisen konnte. Da die Personaldecke dünner als dünn ist, musste auch Co-Trainer Josef Obermeier, inzwischen allerdings schon zum wiederholten Male, von Beginn an ran.

„Wir hätten uns auch auf eine noch längere Zusammenarbeit einigen können“

In diesen zwei Jahren möchte Glashoff (re.) den SCS zurück in die Landesliga führen. Foto: Mathias Merk

Dass es schlussendlich trotz zweimaligem Rückstand und zweier Platzverweise in der Schlussphase (Rot für Tom Nitzsche, Gelb-Rot gegen Christian Kalz) zu einem 2:2-Remis reichte, dürfte Glashoff nicht unzufrieden stimmen. Auch wenn der Rückstand nach ganz oben nicht geringer wird. Doch die Gründe dafür liegen auf der Hand: „Wir konnten aufgrund der Platzsperren bei uns in der Hinrunde fünf, sechs Wochen lang gar nichts machen und zuletzt mussten wir entweder in den Stadtpark oder auf den harten Grand ausweichen, was natürlich nicht gerade gut und förderlich für die Muskulatur ist. Dementsprechend denke ich auch, dass diese Faktoren durchaus eine Teilschuld an der ‚Misere‘ tragen. Letztlich sind es viele kleine Punkte, die zusammenkommen und dann ein großes Ganzes bilden“, so Glashoff, der nichtsdestotrotz schon bald auf „eine Verbesserung der Infrastruktur“ hofft und dem Verein seine Zusage für mindestens zwei weitere Jahre am Heubergredder gegeben hat. „Es hätte auch noch länger sein können“, bringt der ehemalige ETV-Coach seine Zufriedenheit zum Ausdruck, als wir ihn auf die auf dieser Ebene durchaus ungewöhnliche Länge der Übereinkunft ansprechen. „Es ist von beiden Seiten so gewollt. Wir haben Ziele, es geht voran und gibt keinen Stillstand.“

„Dass der SC Sperber in die Landesliga gehört, ist klar“

Dass der Weg über kurz oder lang auch wieder in andere fußballerische Gefilde führen soll, daraus macht der 43-Jährige gar keinen Hehl. „In dieser Saison wird es natürlich schwer“, weiß Glashoff um den bereits beachtlichen Abstand zum Top-Duo ETV und Lokstedt. „Wir sind alle realistisch, lassen den Kopf aber nicht hängen und versuchen, noch so viele Punkte wie möglich zu holen. Dann gucken wir mal, was am Ende dabei herauskommt.“ Allerdings betont der Übungsleiter – auch mit Hinblick auf seine zweijährige Zusage: „Dass der SC Sperber in die Landesliga gehört, ist klar! Das Umfeld und die Tradition sind auch Gründe, warum wir langfristig planen. Und das Ziel ist es schon, eine Truppe zusammenkriegen, mit der wir wieder hochgehen können.“

Autor: Dennis Kormanjos