Trotz falscher Rufnummer – Condor gewinnt „intensiven“ Test

Ohrt verkündet Folarin-Verpflichtung

15. Juli 2015, 10:51 Uhr

Defensiv-Ass Lars Lüdemann machte den Deckel drauf. Foto: noveski.com

Von einem „sehr intensiven Spiel“ sprach Christian Woike, Trainer des SC Condor, im Anschluss an den 2:0-Testerfolg seiner „Raubvögel“ gegen den ambitionierten Landesliga-Aufsteiger SC Poppenbüttel. Die Akteure beider Teams lieferten sich auf dem Kunstgrün am Berner Heerweg einige hitzige Duelle und Wortgefechte. Letztlich befand aber auch Woike: „Es ist alles im Rahmen geblieben. Insgesamt war es ein schöner Test.“

Abiola Collins Folarin wird in der kommenden Saison für den SC Poppenbüttel auf Torejagd gehen. Foto: noveski.com

Bei den Gästen von der Bültenkoppel mischte Neuankömmling Abiola Collins Folarin, der am Sonntag in der Partie gegen BU (2:6) sein Können erstmals unter Beweis stellte, erneut mit. Mehr noch. Vor dem Spiel verkündete Chefcoach Olaf Ohrt die Verpflichtung des 22-jährigen Angreifers, der für die U19 von Hannover 96 zehn Spiele in der A-Bundesliga absolvierte und später dann unter anderem für den FC Oberneuland oder auch die TSG Neustrelitz (sechs Begegnungen in der Regionalliga Nordost) kickte. Zuletzt schnürte der Nigerianer seine Buffer für den NTSV Strand 08. „Ich habe selten einen Stürmer mit solch einer Dynamik gesehen. Man sieht bei jeder Aktion, dass er mit dem Ball umgehen kann“, schwärmt Ohrt von seiner neuesten Errungenschaft. Gegen den SC Condor wich Folarin, der von seinen Teamkollegen nur „Collins“ gerufen wird, auf die Außenbahn aus. Das Experiment beendete Coach Ohrt jedoch schnell, da man dem pfeilschnellen Angreifer deutlich anmerkte, dass er sich dort alles andere als Zuhause fühlt, und beorderte ihn an die Seite von Marc-Robin Becker (kam vom SV Ramlingen-Ehlershausen) im Sturmzentrum.

Özalp und Lüdemann schießen Sieg heraus

Ein Torerfolg der Gäste wäre ein ums andere Mal im Bereich des Möglichen gewesen. Oftmals fehlte es nur an der nötigen Präzision beim letzten Pass – wie bei Florian Kurzberg oder auch Thomas Braun, deren Hereingaben keinen Abnehmer fanden. Auch die Farmsener ließen diverse Chancen ungenutzt: Klammers Schuss nach feinem Lüdemann-Pass wurde von Rohrbach zur Ecke entschärft, ehe Youngster Maxim Alekseev per Lop knapp über das Gehäuse des SCP zielte. Eine kleine Schrecksekunde gab es für die Hausherren nach nicht einmal 20 Zeigerumdrehungen, als Kapitän Alexander Krohn andeutete, dass es nicht weitergehen würde. Jungspund Isaak Hoeling ersetzte den Routinier, der wenig später aber Entwarnung gab: wohl nur eine Zerrung. Kurze Zeit später streifte ein Distanzschuss von Stefan Winkel nur um wenige Zentimeter am linken Knick vorbei.

Binnen 60 Sekunden scheiterte die Woike-Elf gleich zweimal am Aluminium. Zunächst landete Mellmanns Freistoß am rechten Innenpfosten, dann lupfte Ibrahim Özalp das Leder von halbrechts an den linken Innenpfosten, was Woike dazu veranlasste, seine Schützlinge auf die berühmt sarkastische Art darauf hinzuweisen, dass sie beim nächsten Torabschluss doch mal das Quergestänge ins Visier nehmen sollten. Das tat der SC Poppenbüttel wiederum kurz nach Wiederanpfiff, als Folarin nach einem Klammer-Fehlpass an Benjamin Kruk scheiterte und Bill Hittig die Kugel nach dem anschließenden Eckball an die Latte donnerte.

Hoeling wählt die falsche Nummer

Erzielte den Führungstreffer des SCC: Ibrahim Özalp. Foto: noveski.com

Der Führungstreffer des SCC war hingegen eine vorzügliche Einzelleistung von Ibo Özalp, der von halblinks nach innen zog und ganz trocken aus 18 Metern ins linke untere Eck einschweißte (64.). Dann wurde den Gästen nach einem klar ersichtlichen Foulspiel an Meris Cosovic ein Elfmeter verwehrt. Ein vorzüglicher Angriff der Condoraner führte in der 71. Spielminute zur Entscheidung: Kevin Mellmann wurde auf halbrechts im gegnerischen Sechzehner freigespielt, seine scharfe Hereingabe drückte der eingerückte Lars Lüdemann am zweiten Pfosten über die Linie – 2:0. „Dafür, dass wir erst seit einer Woche im Training sind, war das schon sehr ordentlich“, befand Ohrt hinterher und fügte an: „Speziell die erste halbe Stunde hat mir gut gefallen, als wir das Spiel im Griff hatten und häufig nur der letzte Pass fehlte.“ Den letzten Lacher des munteren Kicks hatte aber wiederum Christian Woike auf seiner Seite: bei einem Standard seines Teams machte er Isaak Hoeling darauf aufmerksam, hinten nicht in Gleich-, sondern in Überzahl spielen zu wollen. Der Dialog: „Du musst jemanden anrufen.“ Hoeling: „Hab ich gemacht.“ Woike: „Dann wirst du wohl die falsche Nummer gewählt haben.“