BZ Nord
„Uhlen-Urgestein“ will Verein „neue DNA“ geben
Trotz Abstiegsangst: Bei UH-Adler blickt man optimistisch in die Zukunft
„Wir waren ja schon förmlich abgestiegen“, blickt Simon Ebert, der seit seinem 16. Lebensjahr im Verein ist und nun in sein 13. Jahr geht, zurück. Zurück auf die Zeit, als UH-Adler nach zehn Spieltagen mit lediglich vier Pünktchen auf der Habenseite schon so gut wie abgeschrieben und eben auch abgestiegen war. Nun sieht der Club von der Beethovenstraße jedoch wieder Licht am Ende des Tunnels. Als Tabellenvorletzter beträgt der Rückstand auf den rettenden 13. Platz, den aktuell der VfL 93 einnimmt, „nur“ noch ein Zähler. „Ich werde sicher kein schlechtes Wort über ‚Adri‘ (Vorgänger Adriano Napoli; Anm. d. Red.) verlieren. Aber vielleicht war die Situation irgendwann ein Stück weit eingefahren, die Luft raus und das Ganze hat eine gewisse Eigendynamik angenommen, so dass man in einen Trott reingekommen ist“, mutmaßt Ebert, der nach Napolis Abschied wieder „frischen Wind“ reinbringen sollte. Angesichts der Ausgangslage scheint dies mit jeweils drei Siegen und Unentschieden, aber auch drei Niederlagen – diese jedoch allesamt gegen die Top-Teams ETV, Vicky II und BU II – auch gelungen zu sein. „Es ging wieder bergauf, ein Trend ist auf jeden Fall zu erkennen und es kommt wieder Bewegung rein“, so Ebert, dessen Vater – mit kurzer Unterbrechung – seit 1972 ein „Uhle“ ist.
„Unser Nachwuchs ist die Zukunft des Vereins“
Am Ende der Saison soll aus einem nachdenklichen ein feiernder Simon Ebert werden, wenn seine „Uhlen“ den Klassenerhalt schaffen sollten. Foto: privat
Auch was die Trainingsbeteiligung betrifft. „Wir haben 20 Leute im Training. Da ist natürlich klar, dass man einen ganz anderen Konkurrenzkampf hat. Die Jungen sorgen auch nochmal für eine Auffrischung, so dass sich keiner mehr sicher sein kann, zu spielen.“ Womit wir auch schon beim Thema wären. Denn die Zeiten, in denen bei den Neu-Verpflichtungen nur nach Namen Ausschau gehalten wurde und viele Akteure ihre besten Tage schon hinter sich hatten, sind vorbei. „Ganz klar: Wir versuchen alles, um diesen Weg durchzuziehen. Wir haben einen guten Unterbau, eine A- und B-Oberliga – die Jungs sind die Zukunft. Wir haben einen neuen Jugend-Koordinator und sind in ständigem Austausch. Das hat vorher vielleicht gefehlt.“ Hinzu kommt die wieder engere Zusammenarbeit mit der Zweiten, die Ebert vor seiner Rückkehr selbst noch trainierte. „Wir wollen einfach wieder eine gewisse Konstanz reinkriegen, auf unseren Nachwuchs setzen und die Kommunikation innerhalb des Vereins weiter verbessern. Da sind wir schon auf einem sehr guten Weg“, erklärt Ebert – und meint: „Der Umbruch ist in vollem Gange!“
„Es ist das A und O, etwas bewegen zu wollen!“
Mit Rückkehrer Rico Mendrzik und sechs Neuzugängen sieht er seine Mannen für die Rückrunde gut aufgestellt. Aus der eigenen Reserve werden Tugay Durgut, Neel Islam und Mats Goldbaek fest in die Liga-Mannschaft integriert. Zudem haben sich Jean Ebanda („Der ist uns zugelaufen“), Jan-Henrik Matthes (kommt aus Hannover) und Victor Nielsen (aus Dänemark) dem Nord-Bezirksligisten angeschlossen. Gemeinsam will man den Verein davor bewahren, in die Kreisliga abzustürzen. „Was mich optimistisch stimmt: Wir sind auf dem aufsteigenden Ast – und haben trotzdem noch Luft nach oben.“ Dennoch erwartet Ebert „einen spannenden Kampf bis zum Schluss. Wenn wir gewinnen, müssen die anderen ja erstmal verlieren.“ Sollte es am Ende trotz aller Kraftanstrengungen doch nicht reichen, würde man das „mit Würde tragen“ so Ebert, der daran aber noch keinen Gedanken verschwenden will und betont: „Es ist das A und O, etwas bewegen zu wollen!“ Und das will er bei seinem „Herzensverein“ – zusammen mit seinem langjährigen „ärgsten Rivalen“ schaffen.