Alu-Pech, Schiri-Ärger und Punkteteilung bei HR II gegen Lurup

Diskussionen um Elfmeterpfiff und Nichtpfiff

02. Oktober 2017, 15:39 Uhr

Ein umkämpftes Remis zwischen HR II und dem SV Lurup mit Chancen hüben wie drüben und zwei diskutablen Entscheidungen. Foto: Klaas Dierks

Am Sonntagnachmittag empfing die Zweitvertretung von Halstenbek-Rellingen den SV Lurup auf heimischem Geläuf bei strahlendem Herbstwetter. Während die Heimmannschaft nach dem 7:1 gegen Rugenbergen II bestrebt war, erneut einen Sieg einzufahren, wollte Lurup nach zwei Niederlagen in Folge eine Trendwende schaffen und legte los wie die Feuerwehr. 

Schon in den ersten Minuten bedrängten die Gäste das Tor von Keeper Marcel Köhler, der sich über mangelnde Arbeit nicht beklagen konnte. Noch zielten die Hamburger jedoch zu ungenau. Aber auch HR kam bereits nach sieben Minuten zur ersten Möglichkeit. Eine scharfe Hereingabe von links vor das leere Tor fand in der Mitte aber keinen Abnehmer. Im Gegenzug scheiterte Lurups Fatih Bayraktar an dem herauseilenden Köhler.

Karimi trotzt der Bedrängnis

Da fehlte nicht viel! Lurups Khaled Belkhodja scheitert am Quergestänge. Foto: Klaas Dierks

Es entwickelte sich ein munteres Spiel, indem sich die Heimmannschaft auf das Kontern im eigenen Stadion verlegte, da Lurup drückte und – zumindest in der ersten Halbzeit – durch Pressing den konstruktiven Spielaufbau des Gegners erschwerte. Auf dem linken Luruper Flügel konnte sich Chris Eric Bardick zweimal durch ansehnliche Sololäufe in Szene setzen. In der 17. Minute ließ er Jastin Scheibe, Kevin Beyer und Vincent Art stehen, lief bis zur Grundlinie am Fünfmeterraum durch und flankte in die Mitte, wo Khaled Belkhodja lauerte. In höchster Not konnten der Torwart und zwei Verteidiger das 0:1 gerade noch verhindern. In der 27. Minute folgte ein vielversprechender Angriff der Halstenbeker. Einen Pass von Bjarne Henkel nahm Marco Müller in zentraler Position auf. Sein Schuss ins linke untere Eck aus circa 14 Metern konnte vom Luruper Torwart Benjamin Ernst entschärft werden. In der 35. Minute dann das nicht unverdiente 0:1. Bayraktar erkämpfte sich durch gutes Nachsetzen den Ball und passte auf Weys Karimi, der bedrängt von drei Verteidigern mit etwas Glück am heranstürmenden Keeper vorbei zur Führung einschoss. In der 38. Minute hatte Sulayman Bojang nach einem Freistoß die Möglichkeit, per Kopf auf 0:2 zu stellen – er verpasste den Ball aber um Haaresbreite. So ging es in die Pause.

Ein Pfiff und ein Nichtpfiff sorgen für Diskussionen

Der Ausgleich vom Punkt - Lurup-Keeper Ernst ist geschlagen. Foto: Klaas Dierks

Nach Wiederanpfiff das alte Spiel. Nur das Pressing, das Lurup in der ersten Halbzeit oft erfolgsversprechend eingesetzt hatte, wurde eingestellt. Ob es an den hohen Temperaturen oder an einer Oberschenkelverletzung bei Weys Karimi, der deswegen in der 61. Minute ausgewechselt wurde, lag, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Es führte jedoch dazu, dass HR nun ruhiger und genauer das eigene Spiel von hinten aufziehen konnte. Trotzdem kam Lurup zu Chancen. So in der 51. Minute: Den Nachschuss eines schwach getretenen Freistoßes hämmerte Khaled Belkhodja aus ungefähr 18 Metern an die Unterkante der Latte. Keeper Köhler hatte buchstäblich das Nachsehen, aber auch das Glück, dass der Ball von dort wieder ins Feld sprang.

In der 58. Minute dann die Szene, die auf und abseits des Feldes für Gesprächsstoff sorgte. Der Gastgeber war über den linken Flügel in den Strafraum eingedrungen. Bei einem Zweikampf sollte Chris Bardick den Ball regelwidrig mit der Hand gestoppt haben. Der Schiedsrichter pfiff zum Entsetzten der Luruper und zum Erstaunen der Halstenbeker Elfmeter. Eine höchst umstrittene Entscheidung, die in der 60. Minute zum Ausgleich führte, denn Jerome Pierret verwandelte sicher vom Punkt. Der Treffer verwandelte die Dynamik des Spiels. Es wurde insgesamt fahriger und härter. Fast im Gegenzug zwang Hüsnü Turan den Schlussmann des Heimteams zu einer prachtvollen Parade, als er dessen Kopfball blockte. Kurz darauf dann die zweite Situation, in der der Schiedsrichter im Mittelpunkt stand, diesmal, weil der Elfmeterpfiff ausblieb. Konstantin Ockasov war im Strafraum von einem Halstenbeker gefällt worden. Der Knall von Schuh auf Schienbeinschoner hatte jeder im Stadion gehört. Elfmeterwürdig war die Attacke des HR-Akteurs aus Sicht des Unparteiischen aber nicht. Wütend intensivierte Lurup nun seine Angriffsbemühungen, allein der Ball sollte die Torline nicht noch einmal überqueren.

Foto: Klaas Dierks

HR II hatte bei einem Entlastungsangriff sogar noch die Möglichkeit zum Siegtreffer, der Angreifer traf aus kurzer Distanz aber nur den rechten Pfosten. Die beiden größten Chancen zum Sieg für Lurup vergaben Haji Jamal in der 76. Minute, als er eine Torwartunsicherheit nicht nutzen konnte, und vier Minuten vor Schluss Hüsnü Turan, dessen Schuss hauchzart über die Latte strich. Für Halstenbek-Rellingen II war die Punkteteilung sicher willkommen, Lurup wird sich nicht nur über die Schiedsrichterentscheidungen ärgern, sondern auch über (wieder einmal) zahlreich vergebene Chancen.

Klaas Dierks

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