Curslack kegelt den MSV aus dem Wettbewerb

Nach 120 Minuten Pokalfight im Topspiel

05. August 2015, 11:12 Uhr

Machte ein ansprechendes Spiel: Curslack-Stürmer Jan Landau. Foto: KBS-Picture.de

Überglücklich strahlten die Gesichter von SVCN-Coach Torsten Henke und seinen Spielern, als die Begegnung zwischen den beiden Oberligisten SV Curslack-Neuengamme und Meiendorfer SV abgepfiffen worden war. 90 Minuten reichten nicht aus, um einen Sieger ausfindig zu machen. Die Verlängerung musste her, in der letztendlich die Entscheidung gefallen ist. "Wir haben 2:1 gewonnen - sind eine Runde weiter. Ich bin sehr zufrieden", ließ  Henke wissen. Das Highlight der zweiten Pokalphase verdiente sich das Prädikat "top". Sowohl Curslack als auch Meiendorf boten den Zuschauern so einiges. Unter anderem flog ein Held des letzten Wochenendes erneut mit Rot vom Platz.

Das auf Augenhöhe erwartete Oddset-Pokalspiel zwischen den beiden Oberligisten verzückte im ersten Durchgang lediglich in den anfänglichen 20 Minuten. Denn, nachdem Jan-Hendrik Bannasch mit einem Eigentor zur 1:0-Führung für Meiendorf traf (20.), war die Partie eher von Taktik geprägt. Das Tor entstand nach einem ruhenden Ball von Michael Sara - dessen Hereingabe verwertete Hoti mit dem Kopf und ließ sich Sekunden später feiern. Bannasch war es letzten Endes, der den Ball über die Linie beförderte. "Über weite Strecken der Partie haben wir geschickter agiert", analysierte MSV-Coach Matthias Stuhlmacher und fuhr fort: "Über das Ausscheiden sind wir dementsprechend enttäuscht." Das Team von Torsten Henke, seiner Meinung nach als leichter Underdog in die Partie gegangen, musste sich die klaren Torchancen erst noch erarbeiten.

"Wir haben mit einem offenen Spiel gerechnet"

In der zweiten Halbzeit entwickelte sich eine Begenung, die von beiden Mannschaften, zu gleichen Teilen, mit gutem Fußball bestimmt wurde. Curslack machte durch einige Umstellungen etwas mehr Druck und kam zu immer mehr torgefählichen Szenen. Die Henke-Elf glich folgerichtig in der 58. Spielminute durch Marcel von Hacht aus. Den Schuss, nach Zuspiel von Christian Degener, konnte der ansonsten gut aufgelegte MSV-Keeper Tobias Sävke nicht mehr aufhalten. "Dadurch, dass Meiendorf in der Liga Vicky mit 4:1 besiegt hatte und auch noch vor heimischer Kulisse spielen durfte, gingen sie leicht favorisiert in die Partie", teilte der SVCN-Trainer mit. "Nichtsdestotrotz sind wir auch Oberligist. Wir haben mit einem offenen Spiel gerechnet."

Arboleda Sanchez schon wieder mit Platzverweis

Der am vergangenen Samstag noch bravourös aufspielende MSV-Stürmer Yiner Ronal Arboleda Sanchez erwies seiner Mannschaft, nicht zum ersten Mal in seiner Laufbahn, einen Bärendienst. In der 68. Minute zückte Schiedsrichter Martin Pfefferkorn die Rote Karte. Grund war ein Ellbogenschlag gegen Marvin Schalitz. "Ich habe es nicht genau gesehen, aber der Schiedsrichter stand genau daneben und hat sofort Rot gezeigt", schilderte Torsten Henke die Situation. Sein Trainerkollege Stuhlmacher hatte auch keinen perfekten Blick auf die Szene: "Genau sehen konnte ich es nicht. Ich stand zu weit weg. Es soll ein Treffer in der Magengegend gewesen sein. Der Unparteiische hat da was gesehen und eben so entschieden, wie er es getan hat." Arboleda Sanchez fiel bereits vor Wochen negativ auf, als er im Testspiel gegen den SC Condor frühzeitig unter zum Duschen geschickt wurde. Nun, nach dem Aussetzer im Pokal, steht für den Brasilianer die nächste Gerichtsverhandlung an. "Dass das nicht gerade begünstigend für die Härte der Strafe ist, wird ja wohl klar sein. Er wird als Wiederholungstäter gelten. Wir müssen die Dauer der Sperre abwarten", so Matthias Stuhlmacher.

"Letztendlich war der Sieg verdient"

Die restliche, reguläre Spielzeit war gespickt mit Torchancen. Auf beiden Seiten wurden die Torhüter zu Glanzparaden gezwungen. Es fand jedoch kein Ball den Weg ins Netz. Die Verlängerung musste her. Stuhlmacher über den 30 Minuten-Nachschlag: "Eigentlich hatten wir das Momentum auf unserer Seite. In Unterzahl dachte der Gegner, er könnte uns ausspielen. Das war nicht der Fall." Die für Meiendorf ernüchternde 116. Minute war dann der Nackenschlag für das MSV-Ensemble. Einen 20 Meter-Freistoß von Jan Landau konnte Tobias Sävke gerade noch so an das Aluminium lenken, ehe Marvin Schalitz den Abpraller nutzte um auf 1:2 zu stellen. "Meiendorf hatte, genauso wie wir, in den 90 Minuten die Möglichkeiten das 2:1 zu machen", sagte ein glücklicher Torsten Henke und fügte an: "Den längeren Atem hatten aber wir. Letztendlich war der Sieg verdient." In der Liga will Curslack erst einmal den Abstand zu den unteren Plätzen wahren und schauen wie sich die Saison entwickelt. Im Pokal hingegen kann die Mannschaft von Coach Henke das nächste Los kaum noch abwarten.