Jamal und Thau harmonierten prächtig

Lurup dreht Spiel in Kummerfeld und feiert einen Kantersieg

02. August 2018, 10:11 Uhr

Christian Adu Gyamfi bejubelt seinen Kopfballtreffer. Foto: Klaas Dierks

Wie schon in der ersten Pokalrunde sah sich der SV Lurup nach dem Sieg gegen Appen mit dem Kummerfelder SV wieder mit einer Mannschaft aus Schleswig-Holstein konfrontiert. Diesmal sogar mit einem Ligakonkurrenten, der bereits fast genau vor einem Jahr bewiesen hatte, dass er Lurup klar schlagen konnte (5:2).

In den ersten 15 Minuten sah es so aus, als könnten die Rot-Blauen vom Ossenpadd Lurup erneut vor ernste Probleme stellen. Nach ausgeglichenem Beginn nutzte Kummerfeld einen Luruper Ballverlust im Aufbauspiel. Felix Ohlerich wurde gut in der Spitze angespielt. Er setzte sich mit etwas Glück gegen Lurups Sören Raschke durch und ließ Joschka Grimme im Tor der Gäste aus kurzer Distanz mit einem feinen Abschluss keine Chance (17.).

Da war die Kummerfelder Welt noch in Ordnung, als Felix Ohlerich (re.) zur Führung traf. Foto: Klaas Dierks

Doch die Mannschaft von Lurup ist nicht dieselbe, wie die aus der letzten Saison. Als wäre dieses Gegentor so etwas wie ein „Hallo-wach-Effekt“ intensivierte Lurup nun die eigenen Angriffsbemühungen und spielte entschlossener und oft zielstrebiger. Sören Raschke bediente aus der eigenen Hälfte den am gegnerischen Strafraum lauernden Timm Thau, der mit dem Kopf am herausstürmenden Torwart Alexander Dahnke vorbei die Kugel unten rechts ins Tor bugsierte (18.). Nach einem schönen Doppelpass zwischen Timm Tau und dem während der ganzen Partie erfolgreich rackernden Haji Jamal sorgte der neue Luruper Stürmer mit seinem Doppelpack für die Wende im Spiel.

Weys Karimi (2. v. re.) hechtet den Ball zum 3:1 für den Gast in die Maschen. Foto: Klaas Dierks

Auch nach der Führung ließ Lurup nicht locker. Haji Jamal und Timm Thau harmonierten gut und fütterten sich im Sturm wiederholt mit Vorlagen, die aber trotz guter Abschlüsse nicht erneut im Tor landeten. Bis zur 42. Minute. Da war es erneut Jamal, der sich den Ball im Mittelfeld erkämpfte. Ein schneller Ball auf Thau, der marschierte auf der rechten Seite bis fast zur Grundlinie und flankte dann, verfolgt von Kummerfelds Abwehr, halbhoch in die Mitte. Dort hechtete der im Sprint aufgerückte Instinktfußballer Karimi in die Flanke und schädelte das Spielgerät mit einem sehenswerten Flugkopfball aus fünf Metern unhaltbar zur Pausenführung von 1:3 ein.

Nach Wiederanpfiff waren die Bemühungen der Heimmannschaft den Anschlusstreffer zu erzielen, nicht von Erfolg gekrönt. Stattdessen machte Lurup weiter Druck. Nach einer vorläufig durch die Kummerfelder Abwehr geklärte Ecke blieb Lurup im Ballbesitz. Von der linken Angriffsseite kam der Ball hoch auf den kurzen Pfosten, wo Lurups Urgestein Christian Adu Gyamfi, eigentlich Abwehrspieler, den Ball am Fünfmeterraum mit dem Kopf am Keeper zum 1:4 ins Tor verlängerte. Nur eine Minute später war es dann wieder Lurups Nummer 9, Haji Jamal, der nach einem langen Ball über links in den Strafraum eindrang und Alexander Dahnke, dem Vertreter des etatmäßigen Kummerfelder Keepers, beim 1:5 keine Chance gab, sich auszuzeichnen.

Die Hausherren verlegten die Pausenansprache ins Freie. Foto: Klaas Dierks

Wer nun dachte, der Widerstand der Heimmannschaft sei gebrochen, der irrte. Zweimal rettete Lurups Torwart im eins gegen eins erst gegen Fiedler, dann gegen den eingewechselten Eccarius. Zweimal musste Christian Adu Gyamfi auf der Linie den Ausputzer geben.

Die Tore fielen aber auf der anderen Seite. In der 73. Minute entstand das 1:6 nach einer Kombination zwischen den mittlerweile blind harmonisierenden Jamal und Thau. In der 90. Minute passte Thau uneigennützig auf den inzwischen für den angeschlagenen Karimi eingewechselten Marlon Eckhoff, der quasi mit dem Schlusspfiff den Endstand von 1:7 herstellte.

Seltenes Glück bei Christian Adu Gyamfi (3. v. li.), der per Kopf trifft. Foto: Klaas Dierks

Nach dem Abpfiff hätte man vermuten können, dass der Gastgebers nach einer Niederlage in dieser Höhe seinem Namen gerecht werden würde. Aber die Verantwortlichen sahen die Fehler des jungen Teams, das aus vielen hochgezogenen Spielern der ehemaligen A-Jugend-Oberliga Mannschaft besteht nüchtern. Ziel wird es sein diese Nachwuchskräfte in dieser Saison an den Herrenfußball auf diesem Niveau heranzuführen. Für Lurup gilt jetzt nicht abzuheben und gegen Germania Schnelsen in der Liga nachzulegen. Timm Thau fuhr nach dem Spiel, bei dem er zwei Treffer vorbereitete und drei selber erzielte, gut gelaunt zur Nachtschicht. Das ist Amateurfußball vom Feinsten.

Klaas Dierks

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