Oberliga

„Kuki“ kann’s auch oben! Stier: „Ich bin extrem stolz auf den Jungen!“

Zweit-Herren-Torjäger zeigt's den "gestandenen Oberligaspielern"

14. Oktober 2019, 11:51 Uhr

Avancierte mit seinem Flugkopfball-Treffer zum 3:2 kurz vor dem Ende zum Matchwinner für BU: Florian Kuklinski, der eigentlich für die "Zweite" der Barmbeker auf Torejagd geht. Foto: Olaf Both

„Wenn Marco (Liga-Trainer Stier; Anm. d. Red.) mal sagt, dass ich oben aushelfen soll, weil die einen auf der Bank brauchen, dann stoße ich gerne dazu“, ließ uns Florian Kuklinski noch in der vergangenen Woche, angesprochen auf höherklassige Ambitionen, wissen. Eigentlich geht „Kuki“, wie er von seinen Teamkollegen gerufen wird, für die Reserve des HSV Barmbek-Uhlenhorst auf Torejagd. Doch am Sonntag war seine Chance tatsächlich gekommen - früher als gedacht und vermutlich auch erwartet...

„Bei uns hat die komplette Offensive gefehlt“, erklärte uns Stier, der auf Edison Sa Borges Dju, Abdel Hathat, Tim Jeske und auch Narek Abrahamyan verzichten musste. Aufgrund der Personalnot musste sich Janis Korczanowski, „der 14 Tage mit einer Grippe raus war, ohne Training in einem so schweren Spiel auf dem schweren Untergrund durchbeißen“. Also berief Stier den „Goalgetter“ der „Zweiten“ in den Kader…

SVR bestraft BU-Schnitzer - doch dann kommt "Kuki"

Marco Stier (li.) und Yusuf Akbel konnten sich über den vierten Liga-Sieg in Folge - und ihre Personalentscheidung um Florian Kuklinski freuen. Foto: Bode

„Wir haben das Spiel kontrolliert, hatten aber keine zwingende Torchance – weil uns vorne die Power gefehlt hat“, ließ Stier die ersten 45 Minuten im Sportzentrum Bönningstedt Revue passieren – und reagierte auf die fehlende Durchschlagskraft und den 0:1-Rückstand mit der Einwechslung von Florian Kuklinski. Nachdem Fatih Umurhan, von Elias Saad in Szene gesetzt, seinen Fauxpas vor dem 0:1, als er am eigenen Sechzehner wegrutschte und Edouard Mesenholl die Führung für den SV Rugenbergen ermöglichte, wieder wettmachte (47.), der angeschlagene Janis Korczanowski eine Vorarbeit von Chris Pfeifer zum 2:1 verwertete, und Kilian Utcke kurz vor Ultimo in Unterzahl – Felix Dieterich sah in der 52. Minute glatt Rot und erwies seinem Team damit einen Bärendienst – das 2:2 besorgte, schlug die Stunde von „Kuki“ – und zwar im dritten Anlauf. Denn zunächst scheiterte der Zweit-Herren-Goalgetter noch am Innenpfosten, dann zielte er haarscharf am Längsgestänge vorbei, ehe die 86. Spielminute anbrach und eine perfekt getimte Flanke von Saad genau auf dem Kopf des 26-Jährigen landete. Schulbuchmäßig hechtete Kuklinski das Leder in die Maschen und avancierte damit zum Matchwinner und gefeierten Mann auf dem Platz!

"Er hat dem einen oder anderen gestandenen Oberligaspieler gezeigt, wie es funktioniert"

„Er hat richtig Dampf gemacht und vorne jeden Ball festgemacht“, lobhudelte Stier den „Aushilfs-Stürmer“ – und betonte: „Ich bin sehr stolz auf den Jungen. Er hat noch nie bei uns mittrainiert und hat dem einen oder anderen gestandenen Oberligaspieler mal gezeigt, wie es funktioniert. Ich bin schon extrem stolz, dass der Junge mir das Vertrauen zurückgegeben und mit dieser Leistung auf sich aufmerksam gemacht hat.“ Denn: „Wenn er so weitermacht und sich unsere Personallage in der Offensive nicht entspannt, ist er auf jeden Fall auch in der nächsten Woche eine Option für uns.“ Kuklinski habe „nicht nur mit seinem Tor, sondern auch mit der Präsenz, die er in 45 Minuten ausgestrahlt hat, das Spiel für uns gedreht und entschieden“, so Stier.

"Rugenbergen hat uns einen leidenschaftlichen Kampf geboten"

Für BU war es der vierte Liga-Sieg und fünfte Pflichtspiel-Erfolg in Serie. „Vor allem, wenn man auf die Tabelle schaut, war der Sieg enorm wichtig. Alle anderen Mannschaften, die über uns standen, haben gewonnen. Von Platz zwei bis sechs ist da alles möglich – das macht es auch so spannend. Deshalb bin ich sehr froh“, gab der BU-Dompteur zu Protokoll. „Rugenbergen hat uns einen leidenschaftlichen Kampf geboten. Wir haben es verpasst, das Spiel vorzeitig zu entscheiden.“ Doch dann kam „Kuki“…

HIER gibt's die 90 Minuten noch einmal im RE-LIVE!

Autor: Dennis Kormanjos