Kurzzeit-Primus – BU kassiert im „Barmbek-Battle“ späten Ausgleich!

Paloma kämpft sich stark zurück – Pieper ärgert sich über „zwei verschenkte Punkte"

19. April 2015, 21:35 Uhr

Palomas Depers (l.) wird von Bober verfolgt (r.). Foto: timelash.de!

Soll es das wirklich gewesen sein? Das allerletzte Mal Derby-Flair an der alt-ehrwürdigen Barmbeker Anfield? Es sieht alles danach aus! Rund 452 zahlende Zuschauer wollten sich den „Battle of Barmbek“ zwischen BU und dem USC Paloma nicht entgehen lassen. Am Ende trennte man sich schiedlich-friedlich mit einem 1:1-Unentschieden. Friede, Freude, Eierkuchen herrschte nach den 90 Minuten dennoch keineswegs!

Der Aufreger der Partie ereignete sich fünf Zeigerumdrehungen vor Ultimo: zu jenem Zeitpunkt führte BU mit 1:0, als Gene Carlson im eigenen Sechzehner den eingewechselten Sven Drews von den Beinen holte – zumindest soll er das getan haben, denn Referee Alexander Teuscher (SC Eilbek), mit dessen Leistung die Hausherren nicht nur in dieser Szene haderten, zeigte auf den Elfmeterpunkt. „Da war gar nichts! Er war vorbei am Spieler und fällt dann einfach um“, ärgerte sich Frank Pieper hinterher. Wie dem auch sei: Mladen Tunjic ließ sich von all den Diskussionen nicht beirren und schickte André Tholen ins falsche Toreck – 1:1! „Ein hochverdienter Punkt“, freute sich Marco Krausz über die tolle Reaktion seiner Schützlinge und fügte an: „Mit Sven Drews hatten wir nur einen Mann auf der Bank, den ich einwechseln konnte. Deshalb kann ich nur sagen: Hut ab. Alle haben sich voll in den Dienst der Mannschaft gestellt und eine tolle Einstellung an den Tag gelegt!“

Merkle trifft – Sa Borges Dju klaut seinem Kapitän das 2:0

Christian Merkle (l.) schießt zur Führung ein und dreht jubelnd ab. Foto: timelash.de!

Dass es überhaupt nochmal eng wurde, hatte sich BU hingegen selbst zuzuschreiben. Die Hausherren begannen stark. Sousa zwang Voß zu einer glänzenden Fußabwehr (10.), ehe Innenverteidiger Sebastian Klitzke die Kugel aus drei Metern über das Tor köpfte (20.). Die Belohnung folgte fünf Zeigerumdrehungen später, als Teuscher ein Foulspiel von Kramer an Sa Borges Dju sah, was Krausz auf die Palme brachte. Adrian Sousa nahm aus halblinker Position Maß, der Ball hoppelte unglücklich vor Voß noch einmal auf. Dieser konnte das Spielgerät nicht festhalten, Christian Merkle schaltete am schnellsten und schoss ein – 1:0 (25.)! Wenig später verpasste Sa Borges Dju eine Hereingabe von Sousa nur um Zentimeter – der Ball kullerte am langen Eck vorbei (33.). Schließlich „klaute“ Ivan Sa Borges Dju seinem „Capitano“ Jon Hoeft, der zu einem Sololauf ansetzte, das mögliche 2:0, indem er seinem „Sechser“, der bereits frei durch war, im Abseits stehend das Spielgerät vom Fuß nahm und selbst einschießen wollte (37.).

Acht Minuten vor Schluss Spitzenreiter – nun „nur“ Dritter

BU-Kapitän Jon Hoeft (r.) setzt zum Solo an und kann auch nicht von Visar Galica (l.) gestoppt werden. Foto: timelash.de!

Paloma fand bis dato überhaupt nicht statt, was sich in der Folge allerdings rapide ändern sollte. Klitzke kratzte Tunjic‘ Kopfball nach Krause-Ecke von der Linie (40.). Gleich noch einmal das Ganze: erneut brachte Krause den folgenden Eckball herein, diesmal köpfte Jannik Dreyer am zweiten Pfosten stehend drüber. BU gab die Kontrolle übers Spiel aus der Hand und überließ den „Tauben“ nun vermehrt den Ball. Zunächst gelang es den „Blau-Weißen“ jedoch nicht, Kapital daraus zu schlagen. Im Gegenteil: Sa Borges Dju setzte seinen Sturmpartner Sousa in Szene – dieser musste sich der Rettungstat von Sebastian Voß beugen (74.), ehe Sa Borges Djus harmlos anmutender Schuss aus der Distanz so gefährlich vor dem Kasten des USC-Schlussmannes auftitschte, dass dieser gerade noch die Hand dran bekam und mit dem linken Pfosten im Bunde war (77.). Die Pieper-Mannen konnten ihre Konterchancen nicht in die Entscheidung ummünzen und mussten zittern, auch weil Paloma stets gefährlich blieb. Mladen Tunjic nagelte die Pille aus halblinker Position ans Quergebälk (79.)! Zu diesem Zeitpunkt war BU sogar Tabellenführer des Hamburger Oberhauses, da Dassendorf bei HR mit 0:1 im Hintertreffen lag. Doch das änderte sich schnell. Der Meister drehte die Partie am Lütten Hall in Minute 85 durch einen Strafstoß – dasselbe Schicksal ereilte den HSV Barmbek-Uhlenhorst in derselben Minute, weshalb man nun „lediglich“ Tabellendritter ist.

„Für uns sind das ganz klar zwei verschenkte Punkte!“

Mladen Tunjic (M.) donnert die Kugel an die Latte! Da wäre André Tholen machtlos gewesen. Foto: timelash.de!

Gäste-Coach Krausz bilanzierte: „In der ersten Halbzeit haben wir noch zu sehr versucht, auf diesem Platz Fußball zu spielen. Nach dem 0:1 haben wir die Köpfe kurzzeitig hängen lassen, das hat mir überhaupt nicht gefallen. Danach hatten wir aber zwei, drei sehr gute Einschussmöglichkeiten. In der Halbzeit habe ich den Jungs gesagt, es geht hier nicht darum, einen Schönheitspreis zu gewinnen, sondern darum, effektiv zu sein. Natürlich sind wir gegen eine brutal starke Kontermannschaft dann ein Stück weit ins Risiko gegangen. Ich weiß auch nicht, ob sie überhaupt schon mal Punkte abgegeben haben, wenn sie 1:0 geführt haben? Aber der Ausgleich war absolut verdient!“ Sein gegenüber ärgerte sich über „zwei verschenkte Punkte“, und führte aus: „Außer dem Elfmeter und dem Lattenschuss hatte Paloma eigentlich keine Chance, bei der André eingreifen musste. Wir müssen auf jeden Fall das zweite Tor machen. Deshalb haben wir heute definitiv zwei Punkte verloren! Wir hatten uns auch in der zweiten Hälfte vorgenommen, den Gegner weiter unter Druck zu setzen, cleverer zu sein und keine Freistöße zu provozieren, die Paloma wollte. Das ist uns nicht gelungen. Dennoch: wir hatten genügend Chancen, um das Spiel zu entscheiden.“

Der „Battle of Barmbek“ in Bildern: timelash.de!

Der LIVE-Ticker zum Spiel mit allen Höhepunkten: