„Matchwinner“ Sumic sorgt für Tesla-Sensation!

Murina-Tor sorgt für gewonnene Wetter beim Cheftrainer

20. Februar 2016, 19:17 Uhr

Foto: KBS-Picture.de

Die Vorzeichen hätten kaum eindeutiger sein können: Das Hammonia-Schlusslicht FK Nikola Tesla empfing den Tabellenführer TSV Sasel im Sternschanzen-Park. Erstmals seit dem allerersten Spieltag – als Tesla spielfrei war – hatte der Aufsteiger die Möglichkeit, die Rote Laterne abzugeben. Aber kaum einer räumte dem Demirovic-Team eine ernsthafte Chance auf etwas Zählbares ein. Nur Sasel-Coach Danny Zankl warnte vor zu großer Selbstsicherheit: „Tesla hat im Winter nochmal gut nachgelegt. Das ist keine Mannschaft, wo man mal eben so drei Punkte holt und schon gar nicht einplant.“ Ob seine Schützlinge sich diese Worte auch zu Herzen nahmen?

Marko Sumic kehrte im Winter vom AFC zu Tesla zurück und glänzte beim Sieg über den Primus mit einem Tor und einer Vorlage. Foto: noveski.com

Um es vorweg zu nehmen: Nikola Tesla sorgte tatsächlich für die kleine Sensation und schickte den Primus punktlos nach Hause! „Ob nun glücklich oder verdient: Wir haben die Dinger gemacht“, freute sich Elvir Demirovic unmittelbar nach Spielschluss über den 2:0-Sieg seiner Kicker, die defensiv unglaublich gut gegen den Ball arbeiteten, mit Djordje Milanovic einen herausragenden Rückhalt zwischen den Pfosten hatten, vorne immer wieder entscheidende Nadelstiche setzten und zudem auf die individuelle Qualität von Marko Sumic bauen konnten. „Er ist sehr wichtig für uns, ein top Zugang und war heute sicher unser Matchwinner“, so Demirovic. Denn nachdem Sasel schwer in die Begegnung fand, dann aber in Person von Nico Zankl (10.) und Kevin Göde (22., 24.) zu drei vorzeigbaren Abschlüssen kam, sorgte eben jener Sumic, der im Winter von Oberligist Altona 93 an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrte, für den ersten Paukenschlag. Über Jorma Eggers und Ali Arslan, der den 22-Jährigen von links bediente, ließ Sumic zwei Gegenspieler stehen und schloss eiskalt in absoluter Torjägermanier zum 1:0 für den krassen Underdog ab (33.)!

Murina-Tor sorgt für einen Dönerteller beim Trainer

Serdo Murina (l.) gehört erst seit der Rückrunde wieder zum Liga-Kader und sorgte nun mit seinem Tor für eine gewonnene Wette seines Trainers. Foto: noveski.com

In der Folge machten es die Hausherren dem Spitzenreiter mit ihrem unheimlich kompakten Spiel noch unangenehmer als ohnehin schon. „Es ist nicht einfach, wenn der Gegner hinten mit einer Sechserkette spielt, davor nochmal drei Mann auf der Sechs positioniert und mit neun Akteuren am eigenen Sechzehner verteidigt. Dann ist es nun mal schwer, sich zahlreiche Torchancen herauszuspielen. Wir hatten die eine oder andere Möglichkeit, diese haben wir aber nicht genutzt“, konstatierte Zankl ganz nüchtern und fügte an: „Heute ist nicht viel zusammen gelaufen. Solche Tage gibt es immer mal. Wenn du zudem gefühlte 80 Mal ins Abseits läufst, macht es das nicht gerade leichter.“ Den zweiten Nackenschlag bekamen die „Parkwegler“ kurz nach Wiederanpfiff verpasst: Erneut war es Sumic, dessen Freistoß-Flanke ein gefundendes Fressen für Serdo Murina war (55.)! Aus kurzer Distanz musste der „Aufstiegsheld“ nur noch den Schlappen reinhalten und sorgte damit nicht nur für eine kleine Vorentscheidung, sondern auch zugleich für eine gewonnene Wette seines Trainers. „Ich hatte mit meinem Sohn gewettet dass Serdo heute eine Bude macht. Jetzt freue ich mich auf den Dönerteller“, schmunzelte Demirovic. Sein Gegenüber reagierte auf den Auftritt seiner Schützlinge und auf das Ergebnis, wechselte nach einer Stunde dreifach: Nico Behrends, Tom Bein und Dario Warlich kamen für André Lohfeldt, Sebastian Zinselmeyer und Kevin Göde.

„Irgendwann verlassen einen Mut und Hoffnung“

Keeper Djordje Milanovic hielt die Führung mit zahlreichen Paraden fest. Foto: noveski.com

Die Defensive des Gastgebers verrichtete aber weiter einen überaus starken Job – Innenverteidiger Ishmael Brown war der Fels in der Brandung. Erst 20 Zeigerumdrehungen vor dem Ende entwickelte Sasel nochmal ein Powerplay auf das Tor von Milanovic. Doch dieser vereitelte mehrfach in überragender Manier – wie zum Beispiel gegen Joker Bein (73.) oder mehrfach gegen Nico Zankl (78.). „Djordje hat einige Bälle richtig geil rausgeholt“, übertrieb sein Übungsleiter nicht. Und um ein Haar hätte Routinier Faik Algan dem Spiel seiner Mannen noch den letzten Stempel aufgedrückt – doch sein Freistoß von der Sechzehnergrenze rauschte ans Quergebälk (84.). „Sasel war dominant, hatte gefühlt 80 Prozent Ballbesitz. Aber deren Spiel lag uns heute. Wir haben gut verschoben und nach Ballgewinnen schnell umgeschaltet“, bilanzierte Demirovic. „Ich glaube, wenn sie ein Tor gemacht hätten, wäre es schwer für uns geworden. Aber wir sind zum richtigen Zeitpunkt in Führung gegangen und haben direkt nach der Pause nachgelegt. Im Großen und Ganzen war das für uns ein sehr wichtiger Sieg. Wir brauchen jeden Punkt, um da unten raus zu kommen. Ich bin frohen Mutes, die Jungs sind gut drauf und ziehen voll mit. Die Mannschaft hat sehr gut gearbeitet, kann inzwischen auch läuferisch und konditionell mit solchen Teams mithalten. Dass innerhalb des Teams eine gewisse individuelle Klasse vorhanden ist, wussten wir. Jetzt müssen wir nur alles zusammenbündeln.“

Trotz der Pleite rangiert der TSV weiter auf dem Platz an der Sonne – auch wenn der Vorsprung auf die Konkurrenz aus Osdorf und Wedel nicht ausgebaut werden konnte, bleibt man „auf dem richtigen Weg“, wie Zankl meint. „In der zweiten Halbzeit haben wir nochmal alles probiert, aber Tesla hat aufopferungsvoll verteidigt. Wir waren in der ersten Halbzeit zu unclever – im zweiten Durchgang war es okay. Aber irgendwann verlassen einen Mut und Hoffnung. So etwas passiert. Wir waren heute nicht zu 100 Prozent da und haben dumme Tore kassiert.“

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