„Noch nie erlebt!“ – Pinneberg II mit Slapstick und vier Verletzten!

Uetersens Saaba netzt doppelt ein

12. April 2015, 19:06 Uhr

Uetersens Frank Saabe (M.) bejubelt seinen Doppelpack. Foto: noveski.com!

„Ich bin jetzt seit fast 22 Jahren im Fußballgeschäft, aber solche Slapstick-Geschichten habe ich noch nie erlebt!“ Völlig konsterniert blickte Heiko Klemme nach der 1:3-Niederlage seines VfL Pinneberg II beim TSV Uetersen drein. Und er hatte auch allen Grund dazu! Was er und sein Team vor und während der 90 Minuten durchmachen mussten, ist schier unglaublich!

Das „Pinneberger Drama“ nahm bereits vor Anpfiff seinen Lauf: nachdem beide Teams auf den Platz marschierten und zum Anpfiff bereit standen, legte Kjell Ellerbrock – um die Muskulatur warm zu halten – einen Kurzsprint hin, verletzte sich dabei und musste ins Krankenhaus. Diagnose: Bänderriss! So musste Klemme „innerhalb von zwei Sekunden“ umdisponieren und seinen Stammspieler noch vor Anpfiff durch Martin Staegemann ersetzen. Die Partie war keine 120 Sekunden alt, da spielten Marcel Jobmann und Björn Schiller Pingpong mit dem Ball, ehe der Uetersener mustergültig quer legte und Frank Saaba einschob – 1:0 TSV (2.)! „Da verfällst du natürlich erst einmal in Schockstarre“, so Klemme. Der nächste Dämpfer für die abstiegsgefährdeten Gäste. Es sollten noch einige folgen…

Das Pinneberger Unheil nimmt seinen Lauf

Tor oder kein Tor? Noch bevor Torsten Jung (M.) den Ball im dritten Anlauf TSV-Keeper Herrmann (l.) aus den Händen spitzelte, soll die Kugel bereits die Linie überschritten haben. Foto: noveski.com!

Nach einer Viertelstunde zog sich „Unglücksrabe“ Schiller eine Zerrung im Oberschenkel zu und konnte nicht weitermachen! Hinzu kam, dass dem „Underdog“ nach einer sehr riskanten Einlage von TSV-Keeper Timo Herrmann, der nach einem langen Ball auf Henk Boesten diesen in der Luft anging, ein vermeintlicher Strafstoß verwehrt wurde. Die Partie plätscherte in der Folge vor sich hin – bis zur Schlussminute des ersten Durchgangs. Die Pinneberger konnten einen Freistoß von Mario Ehlers nur unzureichend klären – genau vor die Füße von Christian Förster, der aus 20 Metern einfach mal draufhielt. Die Kugel titschte noch einmal auf und schlug unter der Latte ein – 2:0 (45.)! Es kam wirklich alles zusammen, was nur zusammenkommen kann für die bemitleidenswerten Gäste. Nach einer Stunde sollte es aber noch dicker kommen. Denn Ellerbrock-Ersatz Staegemann zog sich ebenfalls eine Zerrung zu und musste raus. Trotzdem gelang den Klemme-Kickern der Anschluss durch Torsten Jung, der nach einem ruhenden Ball zunächst noch per Kopf an Herrmann scheiterte, den Abpraller aber irgendwie über die Linie beförderte – zumindest sah es der Unparteiische so. Denn Jung legte noch einen dritten Versuch hinterher, allerdings hatte Herrmann diesmal wohl die Hände bereits am Ball.

„Elf Leute zusammen kriegen und zerreißen!“

Die Hoffnung, dass doch noch etwas Zählbares herausspringen könne, zerstörten die „Rosenstädter“ prompt im Keime. Till Mosler bediente Jannek Laut, dessen Hereingabe sprang noch einmal auf, so dass Saaba in der Mitte den Kopf reinhielt – 3:1 (66.)! Die Partie war entschieden – für den Schlusspunkt sorgte aber noch einmal Pinneberg II. Wie sollte es anders sein, mit einer Verletzung! In der Schlussminute erwischte es auch Rechtsverteidiger Dennis Koopmann mit einer Leistenzerrung. „Wir haben heute drei Defensivleute verloren – letzte Woche bereits Kai Wagner. Diese vier Stammkräfte werden uns wohl auch am Dienstag gegen Elmshorn nicht zur Verfügung stehen. Jetzt werde ich erstmal zusehen, dass ich überhaupt elf Leute auf den Platz bekomme und dann werden wir uns zerreißen, was anderes bleibt uns in unserer Lage doch gar nicht übrig“, bilanzierte Klemme. Uetersens Team-Manager Oliver Engl konstatierte derweil: „Es war ein absolut verdienter Sieger, wenngleich dies nicht unser bestes Spiel war.“

Die Partie in Bildern: noveski.com!

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