Ulsperger sichert Hansas Sieg

Goldener Treffer gegen Aufsteiger Hetlingen nach knapp einer Stunde

07. August 2018, 13:31 Uhr

Gleich schlägt der Ball zum 1:0 für Hansa 11 im Hetlinger Tor ein. Foto: Dierks

Am Freitagabend empfing der SC Hansa 1911 an der Feldstrasse den Aufsteiger Hetlinger MTV zur zweiten Partie der neuen Bezirksliga West-Saison. Trotz eines etwas mitgenommenen Kunstrasens, der wohl eine Granulat-Auffrischung oder die Hitze nicht besonders gut vertragen hatte, entwickelte sich ein engagiertes, kampfbetontes Match, das sich vor allem im Mittelfeld abspielte. Der Gast tat sich, wie viele Teams vor ihm, mit den für die Holsteiner ungewohnten Abmessungen des Spielfeldes schwer. 

Die Platzherren konnte diesen Heimvorteil in der ersten Spielhälfte nicht ganz so nutzen, wie schon häufiger erlebt. Vielleicht lag es daran, dass mit dem neuen Trainer Erkan Sancak auch je vier neue Spieler von HEBC II und vier neue Spieler aus Braunschweig im Kader standen, in dem der Topstürmer urlaubsbedingt fehlte. Aber auch Hetlingen hatte saisonbedingt personelle Umstrukturierungen vorzunehmen. So blieben in der ersten Hälfte Strafraumszenen Mangelware. Nach 19 Minuten setzte Lennart Strate einen Kopfball neben das Hetlinger Tor und auch der Vorstoß von Hansas Florian Kuhnert blieb in der 29. Minute ohne zählbares Ergebnis. Auf der anderen Seite mußte sich Keeper Dustin Reddig nur bei einem Schuss nach 40 Minuten richtig in die horizontale Streckung begeben.

Treffer nach 50 Minuten wegen Abseits nicht anerkannt

Hansas Torschütze Daniel Ulsperger (re.) holt zum Schuss aus. Foto: Dierks

Nach dem Wiederanpfiff erhöhte Hansa den Druck und brachte das Aufbauspiel des Gastes durch konsequentes Anlaufen ein ums andere Mal ins Stocken. Oft landete der Ball dann bei den Roten, die durch Fernschüsse ihr Glück versuchten. In der 50. Minute brachte Thomas Pawlytta mutterseelenallein vor Torwart Lasse Wolff den Ball im Tor unter. Allerdings wurde der Treffer wegen Abseits nicht gegeben. Nur eine Minute später dann eine Großchance der Platzherren, doch der Schuss aus zentraler Position knapp innerhalb des Sechzehners ging hauchzart am rechten Knick vorbei. Weiter 0:0. Entlastungsangriffe des Gastes blieben vorerst Mangelware.

Allerdings versuchten vor allem Jesse Plüschau, der agile Kapitän der Hetlinger, und der robuste Fatih Simsek immer wieder nach vorne Nadelstiche zu setzen und im Mittelfeld die Bälle zu erobern und festzumachen, um der Abwehr ein wenig Entlastung zu verschaffen. In der 61. Minute waren die beiden beim Flachschuss von Daniel Ulsperger aus zentraler Position aus 15 Metern aber ebenso machtlos, wie ihr Keeper, der den Ball trotz voller Streckung nicht mehr erreichte. Das runde Spielgerät schlug aus Sicht des Stürmers unten links ins Eckige zur 1:0-Führung ein.

Fatih Simsek fliegt mit „Rot“ vom Platz

Platzverweis: Für Hetlingens Fatih Simsek (li.) war die Partie nach 72 Minuten vorzeitig beendet. Foto: Dierks

In der 72. Minute erhielt dann für viele überraschend Fatih Simsek die Rote Karte. Er soll nach einem abgepfiffenem Zweikampf eine Tätlichkeit begangen haben, die aber von vielen Zuschauern und auch auf den Trainerbänken aufgrund der unübersichtlichen Situation nicht wahrgenommen worden war. Was eigentlich eine Schwächung der Gäste hätte bedeuten müssen, erwies sich aber nicht als solche.

Im Gegenteil: Nun begann Hetlingen viel konzentrierter und energischer gegen den Ball zu arbeiten und kam zu ihren besten Chancen. Erst köpfte Jesse Plüschau den Ball nach einer Ecke von links in der 81. Minute an den linken Pfosten, dann brachten die Schleswig-Holsteiner nach einer weiteren Ecke aus kurzer Distanz den Ball nicht an der vielbeinigen Abwehr vorbei ins Tor. Auch Hansa hatte noch die eine oder andere Halb-Chance, aber letztlich war es der Treffer von Ulsperger, der die Partie entschied und seinem Team den zweiten Sieg im zweiten Spiel bescherte.

Damit ist die Mannschaft gut im Soll. Denn das Trainergespann Sancak/Bichel hat von der Mannschaft zehn Punkte aus den ersten vier Spielern zur Pflicht gemacht. Hetlingen hat nächste Woche zu Hause gegen Kummerfeld die nächste Chance auf den ersten Dreier in der Bezirksliga. Ob Teile der Mannschaften im Anschluß an das Spiel den süßen Sünden des parallel stattfindenden Doms nachgaben, ist nicht überliefert.

Klaas Dierks

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