Zweiter Heimerfolg in Serie: Dreifach-Wachter bringt Osdorf in die Erfolgsspur

FC Türkiye „in allen Belangen unterlegen – sei es Kampfgeist, Einsatzbereitschaft oder Spritzigkeit“

18. November 2017, 00:46 Uhr

Die Mannschaft des TuS Osdorf bejubelte den zweiten Heimerfolg ausgiebig. Foto: Sager

„Jerry Wachter, Fußballgott!“ hallte es nach dem Spiel über den Kunstrasen am Blomkamp. Der Torjäger des TuS Osdorfer erzielte insgesamt drei Tore für sein Team und hatte damit maßgeblichen Anteil am 5:1-Sieg gegen den FC Türkiye, bei dem die Elf von Trainer Piet Wiehle sogar alle sechs Tore erzielte. Der Unglücksrabe hieß Felix Spranger, der ins eigene Tor traf. „Dass Spranger das Ding kurz vor der Halbzeit ins eigene Tor schießt, ist bezeichnend für die ganze Saison bisher“, sagte Wiehle, der trotzdem überzeugte Osdorfer sah, da „wir sehr spielstark und sehr griffig in den Aktionen waren“ Sein Gegenüber Klaus Klock war sehr enttäuscht: „Hier oder da mal ein paar Minuten aufbäumen reicht einfach nicht, um ein Oberliga-Spiel zu gewinnen.“

Es waren gerade einmal 180 Sekunden auf der Uhr vergangen, als das Spielgerät das erste Mal im Tor der Gäste lag. Nach einem langen Ball aus der Hintermannschaft des TuS Osdorf wollte Devran Barlak die Kugel per Kopf zu seinem Torhüter  verlängern, doch Jeremy Wachter war hellwach und nutzte die zu kurze Verlängerung aus, um die Pille im linken unteren Eck zu versenken. Gästetorwart Tobias Braun war zwar noch dran, die Berührung reichte jedoch nicht aus, um den Einschlag zu verhindern. „Ich glaube, wir haben die ganze erste Halbzeit gut gespielt und machen dann endlich mal mit der ersten Möglichkeit auch das 1:0“, fasste Wiehle die erste Aktion des Spiels zusammen. Danach kam Türkiye zu seinen ersten Abschlüssen, doch Sahin Taflan (14., 18.) vergab beide Möglichkeiten.

WIehle: „Es hat eine ganze Menge geklappt, was bis jetzt nicht geklappt hat“

Noch vor der Pause erhöhte Wachter für die Gastgeber. Torwart Claus Hencke schlug einen Freistoß aus der eigenen Hälfte an die Strafraumgrenze des Gegners. Dort stieg Maximilian Meijer-Werner hoch und verlängerte auf Torben Krause, der das Spielgerät gekonnt per Hacke auf Wachter weiterleitete, der dann mit links abschloss und unten rechts traf (31.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff verkürzten die Gäste – quasi aus dem Nichts. Sascha de la Cuesta lupfte das Leder in den Lauf von Tolga Tüter, der von Spranger verfolgt wurde. Bei dem Versuch den Ball zu klären, versenkte Spranger diesen im eigenen Tor (45.). „Das hat mich unglaublich geärgert, weil wir eine tolle erste Halbzeit gespielt haben und dann bekommen wir so ein leichtes Gegentor, weil es in der Art und Weise, wie es gefallen ist, nicht Not getan hat“, so Übungsleiter Wiehle.

Die zweite Halbzeit begann ruhiger als die erste. Die Gäste bekamen einen Freistoß aus gut 25 Metern zugesprochen. De la Cuesta und Sehat Yapici standen bereit. Yapici übernahm die Verantwortung und zirkelte das Leder in Richtung des Tores. Hencke im Kasten der Gastgeber machte sich ganz lang und fischte das Leder sehenswert aus dem Winkel (59.). Zehn Minuten später rettete wieder Hencke die Hausherren vor dem Ausgleich. Nach einem Eckball und einem Durcheinander im Strafraum wurde der Ball zu Atef Zackerwal geköpft, der das Spielgerät aus kürzester Distanz, ebenfalls per Kopf, auf das Tor brachte. Hencke zeigte einen großartigen Reflex und verhinderte somit den Ausgleich (69.). Danach erhöhten die Gäste den Spielstand. Torben Krause zirkelte einen direkten Freistoß in die rechte Ecke des Tores, Braun war machtlos gegen diesen stark getretenen Standard (70.).

Klock: „Es ist zutiefst enttäuschend, in der Mannschaft ist kein Leben drin“

Nur fünf Zeigerumdrehungen später brachte wieder ein ruhender Ball den Erfolg. Nachdem T. Krause bereits ausgewechselt worden war, übernahm Spranger diese Aufgabe. Gekonnt zirkelte er das Spielgerät über die Mauer und der Ball landete oben rechts im Knick, wieder war Braun ohne jegliche Abwehrchance (75). Den krönenden Abschluss besorgte Wachter, der damit zum dritten Mal an diesem Abend traf. Der eingewechselte Eddy-Morten Enderle spielte über die rechte Seite zu Wachter, der mit Tempo an allen vorbei zog und dann aus spitzem Winkel abschloss. Sein Ball flog an Braun vorbei ins kurze Eck (81.). „Wir hatten vorher noch ein paar Situationen, wo wir den Ball zu unpräzise in die Mitte spielen. Der letzte Pass wurde vor dem Tor  zu hart rein gespielt. Ich weiß nicht ob sie da den Schuhspanner nicht heraus genommen haben. So haben wir uns die eine andere oder andere Möglichkeit noch beraubt“, bilanzierte Wiehle nach dem Spiel. Eine dieser Szenen vergab Wachter, der in die Mitte zu Meijer-Werner spielen wollte (64.) oder Gianluca D’Agata, der ebenfalls Meijer-Werner in der Mitte suchte (38.).

Trotz alledem war Wiehle zufrieden mit der Leistung des Teams. „Es hat im Endeffekt eine ganze Menge geklappt, was bis jetzt immer nicht geklappt hat. Ich bin glücklich, dass wir den zweiten Heimsieg in Serie geholt haben und die Konkurrenz auf Abstand halten konnten und endlich mal einen überzeugten Sieg eingefahren haben.“ Sein Gegenüber Klaus Klock hofft hingegen auf ein baldiges Ende der Hinrunde. „Es ist heute zutiefst enttäuschend, wie das Spiel gelaufen ist. Man kann das nicht immer auf die ganzen Verletzten schieben, auch wenn die Liste bei uns endlos lang ist, aber in der Mannschaft ist kein Leben drin. Ich hoffe, dass wir schnell Winterpause haben, damit wir in den ersten Partien der Rückrunde den Grundstein für eine erfolgreiche Rückrunde legen können.“