Im Vergleich zum Derbysieg gegen den SC Poppenbüttel gab es beim Saseler TSV drei Veränderungen in der Anfangself. Für Ruschke, Weise und Gelübcke durften Kratzmann, Cyglicki und Marake von Beginn an ran. Heim-Coach Marius Breuch änderte seine Starting Eleven ebenso auf drei Positionen gegenüber der 0:5-Pleite beim Niendorfer TSV III. Für Rütz, Schlotfeldt und Bredberg begannen Beilmann, Selders und Duah.

Die Kiezkicker begannen äußerst engagiert, attackierten die Parkwegler früh und kamen zu meist schon auf Höhe der Mittellinie zu Ballgewinnen. Beilmann hatte nach neun Umdrehungen die Führung auf dem Fuß, verzog jedoch aus halblinker Position frei vor Winkel deutlich. Kurz darauf zeigte Sasels Goalie Winkel seine erste Glanztat als er einen Schuss von Selders aus kurzer Distanz abwehrte (11.). Bravos bekam im Nachschuss keinen Druck hinter die Kugel. Die Gäste taten sich schwer und brauchten bis zur 19. Minute, ehe es ansatzweise gefährlich wurde. Eine Kratzmann-Hereingabe schloss Cardoso zu zentral ab. Pauli-Keeper Tiedje packte sicher zu. Nach einer guten halben Stunde scheiterte der agile Bravos mit seinem Schuss an Winkel (28.). Kurz vor dem Ende der ersten Hälfte fanden die Parkwegler besser in die Partie. Tiedje parierte eine Cardoso-Direktabnahme nach einer Flanke von Kratzmann klasse, Doß köpfte den Abpraller neben das Gehäuse (38.). Tiedje zeigte wenig später bei einem Kratzmann-Schuss von der Strafraumgrenze erneut sein Können (41.). Dass St. Paulis Goalie Tiedje zu den besten Keepern der Liga gehört, bewies er nur 180 Sekunden später abermals als er bei einem Versuch von Cardoso - erneut im Zusammenspiel mit Kratzmann - zur Stelle war (44.). Kurz vor dem Pausentee hätte der TSV dann zwingend die Führung erzielen müssen: Der in dieser Phase groß aufspielende Kratzmann passte zu Gohari, der von der Fünfmeterraumkante nur den linken Innenpfosten traf (45+1.). Trotz der Vielzahl an Sasel-Chancen kurz vor Ende der ersten Halbzeit waren die Kiezkicker insgesamt das bessere Team.

Auch im zweiten Durchgang begannen die Hausherren stark. Koch setzte einen Fernschuss nur knapp daneben (47.). Wenig später spielte Marake einen Querpass direkt in die Füße von Beilmann, der aus 20 Metern das leere Tor - Winkel hatte sich im Aufbau neben seinem Tor als Anspielmöglichkeit positioniert - verfehlte und zu hoch zielte (53.). Nur wenige Sekunden danach tauchte Bravos frei vor Winkel auf, doch Sasels Goalie zeigte eine Monsterparade und hielt den eigentlich guten Abschluss sogar fest (54.). Zu diesem Zeitpunkt der Partie hätten eigentlich schon fünf oder sechs Tore fallen müssen. Dann kam es zu einer unschönen Szene an der Feldstraße: Marake hatte einen Krampf in der eigenen Hälfte, der Gegenspieler half, doch die Parkwegler spielten weiter anstatt den Ball ins Aus zu spielen. Am Ende vergab Kratzmann frei vor Tiedje (58.) - ein Glück! Das einzige Tor des Tages fiel kurz darauf: Cardoso brachte einen Freistoß auf den langen Pfosten, Joker Bings machte die Kugel wieder scharf und Marake drückte das Leder aus wenigen Metern mit Unterstützung des Innenpfostens ins Tor (65.). Pauli war ob des Gegentreffers sichtlich angeschlagen. Bings vergab freistehend vor Tiedje das mögliche 2:0 (76.). In der 86. Minute überschlugen sich die Ereignisse: Erst hielt Winkel gegen Beilmann glänzend, dann lenkte Sasels Torhüter den Gerdes-Nachschuss über die Latte. Auf der Gegenseite parierte Tiedje einen Bings-Distanzkracher und leitete so den erneuten Gegenangriff ein, an dessen Ende Beilmann abersmals an Winkel scheiterte. Kurz vor Ultimo vergab Cardoso eine Zwei-gegen-Eins-Situation mit Gohari und FCSP-Schlussmann Tiedje leichtfertig (90+2.).

Fazit: Wer vor der Partie einen Klassenunterschied erwartete, der angesichts der Tabellensituation und der letzten Ergebnisse beider Teams durchaus denkbar war, wurde nicht enttäuscht. Einzig die Tatsache, dass die Kiezkicker das dominierende Team waren, überraschte. Sasel hatte im ganzen Spiel zehn gute Minuten - und eben einen Winkel in Bestform.
Durch die Niederlage bleibt Pauli auf dem letzten Platz der Tabelle. Es wäre wirklich schade, wenn das Breuch-Team den Gang in die Kreisliga antreten müsste. Dafür sind sie schlichtweg zu gut. Für die Braun-Weißen geht es am Freitag bei GW Eimsbüttel weiter. Sasel empfängt den FC Alsterbrüder.