Teammanagerbericht: FC St. Pauli III

05.02.2013

FC St. Pauli III 1:1 FK Nikola Tesla

Am Freitag-Abend hieß es auf der Kunstrasenanlage am Millerntor nicht nur FC St. Pauli III gegen Nikola Tesla, sondern auch Erster gegen Zweiter. Schon Wochen vor der Partie war jedem Fußballinteressierten und Kenner der Kreisliga 2 klar, dass in diesem Duell die beiden Mannschaften aufeinandertreffen, die sich in diesem Jahr um die Meisterschaft und den direkten Aufstieg in die Bezirksliga streiten würden.

Lange sah es so aus, als würde der Kiezclub als Tabellenführer in dieses Topduell gehen, denn nachdem am 9. Spieltag den Platz an der Sonne eroberte, konnte man in den darauffolgenden Wochen immer einen Dreier einfahren und so die serbischen Verfolger vom FK Nikola Tesla auf Distanz halten. Als die Fröhlich-Elf dann überraschend eine Heimniederlage gegen Altona 93 II kassierte und vor Wochenfrist sogar ein zweites Mal gegen Komet Blankenese verlor, ließ sich die Truppe von Spielertrainer Eugen Helmel nicht zweimal bitten und setze sich mit zwei Erfolgen vier Punkte von den Kiezkickern ab. Nichtsdestotrotz könnten die Braun-Weißen mit einem Sieg wieder auf einen Punkt verkürzen - bei einer Niederlage wären es allerdings schon beachtliche sieben Punkte auf den Ligaprimus und der Drops im Meisterschaftskampf wäre wohl gelutscht.

Die Brisanz in diesem Aufeinandertreffen könnte größer also kaum sein und dementsprechend erhofften sich rund 300 (!) zahlende Zuschauer einen spannenden Flight der wohl besten Kreisliga-Mannschaften in Hamburg. Und das Duell zwischen Bunker, Winter-Dom und dem Millerntor sollte halten was es versprach: Packende Zweikämpfe, viele Torraum-Szenen, zwei Mannschaften, die sich auf Augenhöhe begegneten und Spannung bis zur letzten Sekunde.

Angepeitscht von dieser wohl einmaligen Kulisse in der Hamburger Kreisliga fand zunächst der Tabellenführer besser in die Partie und ließ die Anhänger der Braun-Weißen durch zwei Pfostentreffer in der Anfangsviertelstunde nicht nur aufgrund der Temperarturen um den Gefrierpunkt zittern. Nach der ersten Anlaufphase, die der Kiezclub mit etwas Glück schadlos überstand, legten die Jungs um Kapitän Stuber so langsam den Respekt ab und gingen mit mehr Elan zu Werke, sodass sich ein ausgeglichenes Spiel an der Feldstraße 71 entwickelte. Schöne und lautstarke Sprechchöre beider Fan-Gruppierungen heizten den Fans am Spielfeldrand ein, aber auch die Stimmung auf dem Platz wurde dementsprechend hitziger und so gab es einige Nicklichkeiten und Wortgefechte zwischen den Akteuren.

Nach gut 20 Minuten setzen die Kiezkicker in Person von Schubert erstmals in der Partie ein Ausrufezeichen, als dieser von der Strafraumgrenze abzog und Kalaycioglu im Gäste-Tor zu einer Glanztat zwang. Fast im Gegenzug dann eine Riesenchance für die Gäste: Nach einem Abwehrfehler war plötzlich Tesla-Stürmer Kremer durch, der aber gerade noch von Walter am Abschluss gehindert werden konnte. Kremer verletze sich in dieser Szene so stark, dass er kurz danach durch Jovic ersetzt werden musste (28.).

Mittlerweile hatte sich eine mitreißende Partie, die von beiden Mannschaften mit offenem Visier geführt wurde, entwickelt. Jeder Akteur auf dem Platz war voll bei der Sache und wurde nicht von den wohlriechenden gebrannten Mandeln, deren Duft vom benachbarten Heiligengeistfeld über das Spielfeld zog, abgelenkt. Eine ganz andere Duftmarke hinterließ nach einer halben Stunde abermals Schubert, als er eine scharfe Stuber-Hereingabe per herrlicher Direktabnahme in Richtung Tesla-Giebel abfeuerte, aber Kalaycioglu das Leder mit einer sensationellen Parade noch aus dem Winkel fischte.

In der Schlussphase des ersten Durchgangs überwiegten dann hart umkämpfte Duelle im Mittelfeld statt Strafraum-Szenen das Bild auf dem Kunstgrün der Feldstraße. Einmal wurde es dann trotzdem nochmal gefährlich, als Stuber nach einem verlängerten ruhenden Ball einnetze, der Schiedsrichter jedoch auf Abseits entschied (42.). So ging es mit einem leistungsgerechten 0:0-Unentschieden zum Pausentee. Die Gäste hatten einen starken Beginn, nach gut 15 Minuten fanden die Kiezkicker jedoch besser ins Spiel und gestalteten die Partie in der Folge ausgeglichen, wobei man in der Schlussphase sogar mehr Spielanteile zu verzeichnen hatte.

Beide Mannschaften liefen unverändert zu Durchgang Nummer 2 auf und zeigten auch in diesem Spielabschnitt, warum sie von der Spielanlage, aber auch von den Einzelspielern durchaus in der Bezirksliga mithalten dürften. Wie schon in der Schlussphase der 1. Halbzeit gab es zunächst keine gefährlichen Möglichkeiten. Die Zuschauer mussten bis zur 60. Minute warten, bis es den nächsten Aufreger vor dem Tor gab: Nach einer Unachtsamkeit in der Kiez-Abwehr tauchte plötzlich Eugen Helmel alleine vor St. Pauli-Schlussmann Fuhr auf, der überragend reagierte und das Spielgerät gerade noch um den Pfosten lenkte. Und auch auf der Gegenseite wurde es, nach einem langen Plum-Einwurf, der auf d (...)

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