7:1 – „Kreisklassen-Kiezkicker“ spielen sich in einen Rausch!

Landesligist Pinneberg II wird gedemütigt

19. Dezember 2015, 21:15 Uhr

Die Erfolgstruppe des FC St. Pauli V sorgte im Holsten-Pokal für die Sensation und demütigte Landesligist Pinneberg II. Foto: Facebook/St. Pauli 5. Herren

Eine Mischung aus Spielern der dritten Mannschaften sowie der Unteren Herren hat sich aufgemacht, der Konkurrenz das Fürchten zu lehren: Der FC St. Pauli V sorgt seit Saisonbeginn in der Kreisklasse 7 für Furore, muss dort nur dem VfL 93 den Vortritt lassen. Doch die Auftritte der „Fünften“ im Holsten-Pokal sorgen für nicht minder großes Staunen. In den bisherigen vier absolvierten Runden wurden ein Kreisklassist und gleich drei höherklassige Kreisligisten aus dem Weg geräumt. Doch all das scheint nichts im Vergleich zu dem zu sein, was die „Braun-Weißen“ nun gegen den drei Klassen höher kickenden VfL Pinneberg II aufs Parkett zauberten. Mit sage und schreibe 7:1 wurde der zuletzt im Hoch befindliche Landesligist nach allen Regeln der Kunst demontiert!

Obwohl Asan Saliev den hoch favorisierten Gast, der lediglich mit 13 Akteuren anreiste, in Front brachte (22.), war St. Pauli V in den ersten 15, 20 Minuten bereits das deutlich bessere Team. Allein Carsten Schreiber, der per Kopf die Latte traf, sowie der überragende Kapitän Roman Kasper, dessen Schuss am Pfosten landete, hatten in ihren Abschlüssen großes Pech. Der Ausgleich kurz vor dem Pausentee durch Benjamin Kolbe war fast schon folgerichtig (42.)! Was sich allerdings nach dem Wechsel abspielte, war schlichtweg furios von den „Kiezkickern“. Torschütze Kolbe steuerte weitere drei Treffer zum Kantersieg bei! Niklas Theilig schnürte einen Doppelpack und auch Matthias Jeschke durfte sich einmal in die lange Riege der Torschützen eintragen – 7:1! Allein fünf dieser sieben Buden bereitete „Captain“ kasper vor.

„Natürlich geht man als Außenseiter in so ein Spiel und rechnet sich etwas aus, aber mit Sicherheit nicht solch ein Ergebnis“, staunte auch Erfolgscoach Christian Köpke nicht schlecht. „Dass wir unter den letzten Acht stehen, ist für uns ein Riesenerfolg! Ich habe den Jungs bereits vor dem Spiel gesagt, dass wir schon viel erreicht haben, uns teuer verkaufen und einen erfolgreichen Jahresabschluss feiern wollen.“ Das ist den „Boys in Brown“ mehr als nur eindrucksvoll gelungen – auch wenn ein gewisser Faktor, laut Köpke, keine unwesentliche Rolle gespielt hat. „Wenn du als Landesliga-Mannschaft zu einem Kreisklassen-Team kommst, kannst du als Trainer sagen, was du willst. Wir hatten das bislang in allen Spielen, dass die Gegner uns im Pokal unterschätzt haben.“ Als Erfolgsrezept sieht Köpke vor allem das funktionierende Teamgefüge. „Wir haben viele Spieler, die letzte Saison noch Untere Herren gespielt haben. Hinzu kommen einige Jungs, die sich dazu entschieden haben, die Dritte Herren zu verlassen. Aber sie wollten zusammenbleiben und so kam die Idee zustande, dass wir mit einer Mischung aus Siebter und Dritter Herren neu angefangen haben. Dieses Gefüge schweißt einfach ungemein zusammen, alle haben dieselben Interessen, sind nahezu im selben Alter. Nur so lässt sich dieser absolute Erfolg erklären!“

Als Kreisklassist unter den letzten acht Mannschaften im Holsten-Pokal – nun ist sicher alles möglich. „Ich hatte nach unserem Spiel noch die Chance, mir Sternschanze II gegen den HSV III anzugucken. Das war auch sehr beeindruckend, wie Schanze da von der Euphorie getragen wurde. Auch Niendorf II hat mit dem 10:0 ein Ausrufezeichen gesetzt und ist in der Bezirksliga ganz oben platziert. Welle II spielt eine unglaubliche Saison in der Kreisklasse und auch Sasel II als Kreisligist ist hoch einzustufen. Nun gehört auch ein Quäntchen Glück dazu, wenn man weiterkommen möchte. Aber nichtsdestotrotz ist das Viertelfinale für uns schon eine Riesensache!“