„Regel-Wirrwarr“ im Holsten-Pokal – Falke II legt Protest ein!

Kreisklassen A und B gleichgesetzt – oder doch nicht?

09. August 2016, 15:24 Uhr

Foto: KBS-Picture.de

Am vergangenen Donnerstag wurde nicht nur die dritte Runde des ODDSET-Pokals ausgelost – auch die Paarungen im Holsten-Pokal wurden bekanntgegeben. Eine Partie lautet demzufolge: Glashütter SV II vs. HFC Falke II. Oder doch eher HFC Falke II vs. Glashütter SV II? Aufgrund der Regularien, dass der klassenniedrigere Teilnehmer Heimrecht hat und Falkes Reserve in der Kreisklasse B beheimatet ist, während „Glahü“ II in der Kreisklasse A um Punkte kämpft, klopften die Offiziellen des HFC – in Person von Liga-Obmann Nils Kuntze-Braack – mal ganz vorsichtig beim Verband an, ob die neue „Zweite“ der „Falken“ nicht eigentlich Heimrecht haben müsste.

Eine Rückmeldung gab es bis zum heutigen Tag auf jene Nachfrage zwar nicht, dafür ließ der HFV Taten sprechen und setzte das Spiel tatsächlich am Sportplatzring, der Heimstätte des HFC Falke, an. Nun aber, 36 Stunden vor der (eigentlich angedachten) Austragung des Duells, folgte der Rückzieher. Gespielt werden soll nun doch an der Poppenbütteler Straße! Ein Umstand, der sicherlich bei beiden Teams so kurzfristig nicht auf große Begeisterung stößt. „Wir befinden uns in einer Grauzone, die Sachlage muss einfach klipp und klar geregelt sein. Alles, was ich an Infos habe: als Erstgezogener spielst du zu Hause und alle Kreisklassen sollen gleichgesetzt sein, das ist zumindest mein Kenntnisstand“, erklärt uns Glashütte-Obmann Philipp Penkwitt auf Nachfrage, und fordert: „Es muss schnell Klarheit geschaffen werden!“

Falke-Präsidentin Tamara Dwenger hofft auf eine schnelle Entscheidung des Verbandes. Foto: noveski.com

Fakt ist, dass Glashütte II in der letzten Runde gegen Osterbek II (5:0) – auch in der Kreisklasse B aktiv – Heimrecht hatte. Dabei ist in den Durchführungsbestimmungen klar verankert, dass der Klassenniedrigere vor heimischer Kulisse auftritt. Sollte der Aussage des Verbandes, dass alle Kreisklassen gleichgestellt sind, nun doch Glauben geschenkt werden, ist der etwas süffisant gemeinte Einwand des HFC Falke nicht unberechtigt: „Wenn dies der Fall ist, dann heißt das im Umkehrschluss ja auch, dass du aus der Kreisklasse B direkt in die Kreisliga aufsteigen kannst!“ Und weiter: „Allein daran, dass du in der Kreisklasse B beliebig oft wechseln kannst, ist doch schon ein Unterschied auszumachen“, meint wiederum HFC-Obmann Nils Kuntze-Braack.

Präsidentin Tamara Dwenger, die sich schon „voll im Tunnel“ vor dem Pokal-Highlight der Liga-Mannschaft gegen Oberligist Niendorfer TSV am Abend befindet, erklärt uns: „Als der Verband das Spiel nach der ersten Ansetzung umgelegt hat, war das Thema für uns eigentlich erledigt. Es geht hier auch überhaupt nicht gegen Glashütte – deren Einwand, dass sie zu Hause spielen wollen, kann ich komplett nachvollziehen –, sondern vielmehr darum, dass solche Fälle in den Durchführungsbestimmungen klar geregelt sein müssen, damit es keine zwei Meinungen geben kann. Es ist einfach schade, dass keine klare Linie gefahren wird und alle Vereinsvertreter – die das ehrenamtlich machen und sich nun während der regulären Arbeit mit solchen Themen beschäftigen müssen – mit einem großen Fragezeichen zurückbleiben. Ich glaube, es ist nicht zu viel erwartet, dass es klare Regeln geben muss!“

Unmittelbar vor Saisonstart wurden die „kleinen Teams“ aus den unteren Kreisklassen-Staffeln bereits verschreckt, als es am Tag der ersten Punktspiele plötzlich Änderungen in den Durchführungsbestimmungen gab. Nun das nächste „Regel-Chaos“. „Es ist schon aus organisatorischen Gründen nicht möglich, bei einem Pflichtspiel 36 Stunden vor der Austragung mal eben das Heimrecht zu tauschen. Hier erwarte ich auch ein bisschen mehr Respekt dem Ehrenamt gegenüber“, so Dwenger, die nun „auf eine schnellstmögliche Rückmeldung“ von Seiten des Verbandes hofft. Und damit steht die Präsidentin des HFC Falke sicher nicht alleine da…