Abstiegskampf schlägt Titelambitionen!
Pinneberg weist Vicky in seine Schranken
Trug mit seinem Doppelpack ein großes Stückchen zum überraschenden Auswärtssieg bei: Pinnebergs Sascha Richert. Foto: KBS-Picture.de
Nach Anpfiff tasteten sich beide Teams erst einmal ein wenig ab, weshalb es ein paar Minuten dauerte, bis das Spiel an Fahrt gewann. Doch plötzlich führten die Gäste etwas überraschend mit 1:0. Sascha Richert trat in Nähe der Mittellinie zu einem Freistoß an. Seinen langen Ball in den Strafraum verpasste Freund und Feind, sodass er durch alle Spieler hindurch flog und im rechten unteren Toreck einschlug (7.)! Torwart Tobias Grubba machte sich noch lang, startete aber etwas zu spät und konnte den Ball nur noch aus dem Tornetz fischen. Der Außenseiter führte! In der Folge wurde das Spiel schneller und beide Teams kamen zu ihren Chancen. Luis Diaz Alvarez für den VfL (12.) sowie Len Strömer (19.) und Kevin Zschimmer (22.) für Vicky schafften es aber nicht, ihre Chancen in ein Tor umzumünzen.
Elfmeter und ein nicht gegebenes Tor
Die Pinneberger Jubeltrube bestehend aus Christian Dirksen (o.), Tim Vollmer und Steffen Maaß. Archivbild: KBS-Picture.de
In der 35. Minute startete Rinik Carolus auf der linken Außenseite durch und spielte einen sauberen Pass in den Lauf von Zschimmer, der gerade in den Strafraum eingedrungen war. Doch bevor er an den Ball kam, versuchte Jan-Philipp Zimmermann mit einer Rettungstat, den Stürmer des SCV an einem Abschluss zu hindern. Mit einer Grätsche von der Seite erwischte der Abwehrspieler aber nur noch das Bein seines Gegners. Schiedsrichter Jorrit Eckstein-Staben stand gut und entschied sofort auf Strafstoß. Den fälligen Elfmeter setzte Marcel Rodrigues (35.) knapp und unhaltbar für den noch reagierenden Keeper Norman Baese neben den rechten Pfosten ins Tor und sorgte damit für den Ausgleich zum 1:1! Bis zur Nachspielzeit der ersten Hälfte passierte nichts Großartiges mehr. Aber kurz vor dem Pausenpfiff wurde es noch einmal heikel. Zschimmer schaffte es, den Ball in den gegnerischen Kasten zu bugsieren, aber der Referee pfiff die geglaubte Führung der Hausherren zurück. Denn in der Vorbereitung setzte Jan-Ove Edeling im Zweikampf seinen Ellenbogen ein, sodass auf Stürmerfoul entschieden wurde.
Erneute Führung für die Gäste
In der zweiten Hälfte war von Anfang an Tempo drin. Und so geschah es auch sieben Minuten nach Wiederanpfiff, dass ein weiteres Tor fiel. Schon wieder ging der VfL in Führung! Jeske schaffte es, den Ball in der Mitte gut festzumachen und steckte auf den von links heran eilenden Richert punktgenau durch. Der Offensivspieler nahm den Ball an und platzierte ihn gekonnt ins lange rechte Eck (52.)! Nach der erneuten Führung stellten sich die Pinneberger kompakt in die Defensive und fingen an, auf Konter zu lauern. Dass Vicky dadurch zu der ein oder anderen Chance kam, verunsicherte die Gäste allerdings wenig. Stattdessen nutzten sie immer wieder ihr Umschaltspiel, um ebenfalls gefährlich vor des Gegners Tor zu kommen. So hätte Zschimmer bereits in der 58. Minute die Führung ausbauen können. Nach einem schönen Pass von der rechten Seite durch Diaz Alvarez tauchte der Stürmer alleine vor Torwart Grubba auf, schoss den Ball aber links am Tor vorbei. Anschließend fing Victoria an zu drücken, doch die Defensive des VfL machte weiterhin einen abgeklärten und formidablen Job. Bis auf einen gefährlichen Freistoß von Strömer (76.) passierte wenig Produktives für die Gastgeber.
„Verdient gewonnen“
Dann passierte es! Ein Torschussversuch des Außenseiters wurde von Victorias Abwehr geblockt, sodass der Ball im hohen Bogen Richtung Mitte des Spielfeldes flog. Der von hinten heran rauschende Christian Dirksen fackelte nicht lange und wuchtete mit einer Volley-Abnahme das Runde in das Eckige (80.)! Mit diesem 3:1 machte er den Sack zu und die Überraschung perfekt. In den letzten zehn Minuten der Partie drückte das Heimteam zwar und versuchte, noch etwas Zählbares für sich heraus zu schlagen, aber die Defensive der Pinneberger unterband jeden Angriff. Nach Abpfiff ordnete Victorias Trainer Jasko Bajramovic den Spielverlauf objektiv ein: „Es war ein verdienter Sieg für Pinneberg. Was das Durchsetzungsvermögen angeht, waren sie uns voraus. Wir haben nur phasenweise ein gutes Spiel gemacht und das hat dazu geführt, dass wir als Verlierer vom Platz gegangen sind." Trainerkollege Thorben Reibe sagte nach dem Spiel: „Wir sind hochzufrieden und haben hier verdient gewonnen. Wenn man es schafft, gegen eine Mannschaft wie Vicky nur so wenig Chancen zuzulassen, spricht das auch für uns. Wir sind eine unangenehm zu bespielende Truppe und uns muss man auch erst mal schlagen."