„Beinahe-Aufholjagd“ nicht belohnt – MSV verpasst den Coup!

Buchholz mit später Entscheidung

19. Dezember 2015, 00:23 Uhr

Milaim Buzhala (2. v. l.) brachte seine Nordheider per Doppelpack im ersten Abschnitt auf die Siegerstraße, von der man kurzzeit nochmal abkam. Foto: noveski.com

Der erste von insgesamt drei Bezirksligisten ist bereits am Freitagabend aus dem ODDSET-Pokal ausgeschieden. Der MSV Hamburg empfing an der heimischen Kandinskyallee den Oberligisten TSV Buchholz und verlor die Partie mit 4:2. Dabei roch es für eine gewisse Zeit nach der Sensation für die Männer von Coach Michel Theis. Sie drehten nämlich beinahe den 0:3-Halbzeitrückstand – kamen aber lediglich auf zwei geschossene Tore. Den endgültigen Dolchstoß verpassten die Gäste dem MSV kurz vor Schluss, womit die Überraschung im ersten Spiel der Achtelfinals ausblieb. Buchholz-Trainer Thorsten Schneider über die Ziele im weiteren Turnierverlauf: „Wir wollen so weit wie möglich kommen.“

Der Start in diese Begegnung, in die der Tabellenneunte der Oberliga Hamburg als klarer Favorit ging, war alles andere als erwartungsgemäß. Es waren die Hausherren, die die erste gute Gelegenheit auf dem Fuß hatten. Nach einem Zuspiel von Robin Meyer, nahm Oliver Lubinski aus 18 Meter Maß und feuerte aufs Tor. TSV-Keeper Philip Wilke reagierte glänzend und verhinderte den Einschlag (3.). Buchholz sendete erstmals in der zwölften Spielminute ein Gefahrensignal Richtung gegnerisches Gehäuse. Ein Freistoß von Arne Gillich prallte zurück auf den heranstürmenden Dominik Fornfeist, der die Übersicht behielt und Milaim Buzhala keine Mühen mehr bereitete, um zur Führung einzuschieben. Vier Zeigerumdrehungen später: Der nächste Angriff auf Patrick Timm, dem Schlussmann vom MSV. Dennis Auber überspielte, per Steilpass auf André Müller, die Abwehr. Müller wiederum zog von rechts nach innen und legte auf den mitgelaufenen Fornfeist quer. 2:0! Fortan ließ die Gastmannschaft den Ball und den MSV Hamburg laufen. Viel Ballbesitz und einige Einschussmöglichkeiten unterstrichen den bis dato souveränen Auftritt. Dieser erhielt kurz vor dem Pausenpfiff einen weiteren Treffer. Einen kurz ausgeführten Eckball von Gillich brachte Fornfeist scharf auf den zweiten Pfosten, wo Buzhala blank war und abermals nur den Fuß hinhielt, sodass er auf 3:0 stellen konnte (43.).

Schneller MSV-Doppelschlag – Schulz mit der Entscheidung

Oliver Lubinski brachte seinen MSV per Doppelschlag zurück ins Rennen und dem großen Coup wieder nahe. Am Ende sollte es aber nicht langen. Foto: noveski.com

Besser aus den Kabinen kamen die Theis-Jungs. Nicht einmal vier Minuten waren gespielt, da zappelte es bereits im TSV-Netz. Rechtsverteidiger Marc Wiench brachte eine Flanke in den Sechzehner, die Oliver Lubinski optimal per Kopf verwertete. Die Kugel landete im Winkel! Wilke war machtlos. Die 54. Spielminute löste danach noch mehr Hoffnung bei den MSV-Spielern und -Anhängern aus. Wieder war Lubinski, nach einem Konter, zur Stelle. Er nutzte den Abpraller eines Schusses, um den Spannungsbogen nach oben zu befeuern. Die Gelb-Schwarzen waren heißgelaufen und glaubten nun an ihre Chance, eine Runde weiterzukommen. Buchholz fing sich in der Folge, konnte jedoch nicht komplett den Laden hinten dichthalten. Die Ausgleichschancen waren da. Dann die 89. Spielminute: Gillich schlug einen Flugball nach vorne – dieser wurde zu kurz geklärt – der eingewechselte Jakob Schulz nahm das Leder auf und schoss aus sieben Metern ein. Das war die Entscheidung! Damit war das Aus des 14. der Bezirksliga Ost besiegelt.

MSV-Trainer Michel Theis ärgerte sich über das Ausscheiden und über die Gegentreffer: „In der ersten Halbzeit war Buchholz überlegen. Im zweiten Durchgang haben wir dann sehr gut gespielt. Mit ein bisschen Glück hätten wir das 3:3 schießen können. Sehr ärgerlich sind für mich die zwei Gegentreffer nach Standards. Das hätten wir besser verteidigen müssen. Bitter gelaufen.“
Thorsten Schneider indes war glücklich über das Weiterkommen seiner Mannschaft: „Die ersten 45 Minuten waren von uns sehr kontrolliert. Das Ergebnis, 3:0, sagt alles aus. Den Start der zweiten Halbzeit haben wir aber total verpennt. Wir sind erst nach dem 3:2 wieder aufgewacht.“ Auf die Frage, ob der TSV Buchholz das Finale des ODDSET-Pokals erreichen könnte, antwortete Schneider lachend: „Wir würden uns nicht gegen wehren, aber das ist nicht unser ausgemachtes Ziel. Vor 5000 Zuschauern an der Hoheluft zu spielen, wäre natürlich ein Traum.“